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OneDownOne2Go
Was strategisches Denken angeht, unterscheiden sich Russland und die USA nicht fundamental. Der Grund, aus dem Putin den Abfall der Ukraine und deren umgehenden Wechsel ins "westliche Lager" nicht dulden konnte, ist genau der, dass die Ukraine strategisches Vorfeld ist. Das ist die "Minimallösung", die Ukraine ist der direkte Vorgarten und eben der Punkt, wo eine weitere Expansion des Westens auf keinen Fall mehr geduldet werden konnte. Lässt Putin zu, dass der Westen, faktisch also die NATO, und damit letztlich die USA sich dort etablieren, verliert Russland seinen Status als Weltmacht und wird zur asiatischen Großmacht degradiert. Zum Vergleich, das wäre etwa so, als wären die Russen auf ein Mal mit nennenswerten militärischen Kontingenten in Mexiko, da würden im weißen Haus alle Alarmglocken hysterisch schrillen, die Kubakrise wäre dagegen ein Lacher.
Trump einen Bankrotteur zu nennen ist mutig. Sicher, er war mal bankrott, aber er kam eben auch wieder. Und das ohne "Rettung" durch den Staat, in Europa ein nahezu undenkbarer Vorgang. Du meinst, er hat bei seinen präsidialen Handlungen sein persönliches wirtschaftliches Fortkommen im Sinn? Das denke ich nicht. Aber die Trennung zwischen Staat, Politik und Wirtschaft ist in den USA seit spätestens den 60ern nicht mehr existent, in der Zeit der Wahlkämpfe zu Milliardenkursen, die sich kaum ein Privatmann leisten kann, ist sie sogar illusorisch. Putin hat es da einfacher, wobei auch er seine Geldgeber hat.