Ich glaube, dass die Gerichte noch nicht mal jetzt völlig unabhängig sind. Wenn sie aber doch noch unabhängig sind, dann sind sie zumindest nicht pol. neutral. Warum sollten sie dann unabhängig bzw. pol. neutral nach irgend einem "Putsch" sein, den es noch nicht mal geben wird? Gerade auch, wenn Verfassungsrichter vom Parlament bestimmt werden und das Parlament in der Hand der Regierung ist (Fraktionszwang), dann kannst Du Dir vielleicht ausmalen, wie viel pol. Neutralität bei denen noch übrig ist. Richteramt und Parteibuch schließen sich zudem nicht aus. Die Parteien, die in ihren Führungsetagen nur noch aus Karrieristen, aber nicht mehr aus Patrioten bestehen, haben sich den Staat längst zur Beute gemacht, und keiner hat's gemerkt (oder sie haben aus ideologischen Gründen oder um der eigenen lieben Karriere Willen weg geschaut). Was mit der Absetzung von Maaßen völlig offen und ungeniert passierte, wird mit der Berufung neuer Verfassungs- und Bundesrichter von der Öffentlichkeit nur nicht wahrgenommen, natürlich auch, weil niemand diese Richter kennt. Maaßen wurde auch nur deswegen entlassen, weil er mit seinen öffentlichen Äußerungen recht hatte - und die Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz, über die bereits mehr oder weniger laut nachgedacht wird, erfolgt nicht etwa wegen Grundgesetzfeindlichkeit oder ähnlicher Märchen, sondern weil sie wirkt.
Und um die Frage zu beantworten: Eine Demokratie ohne Gewaltenteilung ist keine Demokratie mehr, sondern eine Mehrheitsdiktatur - vielleicht noch nicht mal das. Ohne Gewaltenteilung wird aber der Staat zu einem Machtinstrument, der die Interessen (vor allem Machtinteressen) der Herrschenden bedient, die sich über die Interessen des Volkes oder des Landes stellen.