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Thema: Zinswende kommt !!

  1. #111
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Naja, so einfach ist der Mechanismus mit dem Gelddrucken nicht.

    Die EZB druckt zwar, aber es muss ein Wert gegenüberstehen,
    weil sonst die Inflation schnell, sehr hoch, schnellen würde.

    Die landläufige Begründung der Banker für ihr Gelddrucken ist,
    dass durch die Herausgabe von Krediten durch die Banken dann durch den "Endkunden" und dessen Kauf bzw. Investition
    ein volkswirtschaftlicher Mehrwert entsteht und diesem Mehrwert auch ein entsprechendes "Mehr an Banknoten" gegenüber stehen muss.
    Deswegen ist ja auch die EZB so dahinter das die Banken das von der EZB bekommene Geld schnellstens als Kredite an den "Bürger" weitergeben, weil sonst die Rechnung nicht aufgeht.
    Durch diese Betrachtungsweise ist immer ungefähr gleichviel Geld im Verhältnis zu den volkswirtschaftlichen Werten im Markt, was dann sich nicht sehr inflationstreibend auswirkt.

    Ob diese Betrachtungsweise auf Dauer aufgeht, lasse ich mal dahingestellt......
    Für den Inhaber des Geldes ist Geld drucken sehr einfach. Der volkswirtschaftliche Wert steigt dabei zahlenmäßig zum Geld, er wird ja dadurch nicht größer:
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    Nur durch Steigerung des realen Bruttoinlandsproduktes und der daraus geschaffenen Werte gibt es echte Vermögenszuwächse. Die Inflation betrug also im August 2017 etwa 5%:
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  2. #112
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Ich habe mein Erspartes so angelegt, dass ich ratz-fatz darauf zugreifen kann. Auf "0,o+X%-Zinserträge" habe ich dabei bewusst verzichtet.
    Warum ? Ich traue "denen" schon lange nicht mehr über den Weg...
    Einige kennen mich - viele können mich.

  3. #113
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Mal schaun, wie lange die EZB die Zinsen in der EU noch unten halten kann:


    ROUNDUP: Fed erhöht Leitzins und stellt schnellere Zinsschritte in Aussicht

    Mittwoch, 13.06.2018 20:52 von dpa-AFX


    WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch den Leitzins wie erwartet angehoben. Die "Fed Funds Rate" steige um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent, teilte die Fed nach ihrer zweitägigen Sitzung in Washington mit. Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Dies ist die siebte Leitzinsanhebung seit der Zinswende im Dezember 2015.
    (...)
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  4. #114
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Mal schaun, wie lange die EZB die Zinsen in der EU noch unten halten kann:
    Vermutlich wird die EZB nicht dazu kommen, jemals die Zinsen zu erhöhen. Durch die Zinserhöhung vorhin hat sich die Zinskurve noch weiter abgeflacht. Zwischen zwei und zehnjährigen T-Notes liegen keine 0,3% mehr. Wenn diese Entwicklung moderat anhält, dürfte die USA vermutlich 2019 eine Rezession erleben. D.h. die EZB hätte (theoretisch) noch etwa 12-18 Monate. Die EZB kann selbstverständlich auch anfangen, Zinsen anzuheben. Dadurch würde der unzureichend kapitalisierte Bankensektor den (vorübergehend) endgültigen Todesstoß erhalten. Wartet die EZB auf die Rezession in den USA, wird jene zum gleichen Ergebnis führen.

    Auch in den Fachkreisen wird noch immer zu Teilen angenommen, die EZB könne sich so verhalten wie in jedem gewöhnlichen Kreditzyklus. Das kann sie nicht.

    Eine weitere Theorie besagt, dass der Markt für US-Staatsanleihen als neutral oder sogar (!) steigend zu beurteilen ist. Explodierende Defizite, ein Umfeld steigender Zinsen und astronomische Restbestände der Federal Reserve, die veräußert werden, zeichnen ein Bild das nicht negativer sein könnte. Eines Tages wird sich auch der letzte Pensionsfonds eingedeckt haben, sodass ein exorbitantes Überangebot entsteht und Staatsanleihen immer tiefer treibt. Der Realzins in den USA ist übrigens mittlerweile bereits negativ, die Inflation über 2% und die Federal Reserve noch dabei, Zinsen moderat zu erhöhen.

    Es ist weiterhin nicht völlig undenkbar, dass sich ein Szenario wie Ende der Achtziger Jahre wiederholt und Zentralbanken zu radikalen Zinsmaßnahmen zwingt.

  5. #115
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Vermutlich wird die EZB nicht dazu kommen, jemals die Zinsen zu erhöhen. Durch die Zinserhöhung vorhin hat sich die Zinskurve noch weiter abgeflacht. Zwischen zwei und zehnjährigen T-Notes liegen keine 0,3% mehr. Wenn diese Entwicklung moderat anhält, dürfte die USA vermutlich 2019 eine Rezession erleben. D.h. die EZB hätte (theoretisch) noch etwa 12-18 Monate. Die EZB kann selbstverständlich auch anfangen, Zinsen anzuheben. Dadurch würde der unzureichend kapitalisierte Bankensektor den (vorübergehend) endgültigen Todesstoß erhalten. Wartet die EZB auf die Rezession in den USA, wird jene zum gleichen Ergebnis führen.

    Auch in den Fachkreisen wird noch immer zu Teilen angenommen, die EZB könne sich so verhalten wie in jedem gewöhnlichen Kreditzyklus. Das kann sie nicht.

    Eine weitere Theorie besagt, dass der Markt für US-Staatsanleihen als neutral oder sogar (!) steigend zu beurteilen ist. Explodierende Defizite, ein Umfeld steigender Zinsen und astronomische Restbestände der Federal Reserve, die veräußert werden, zeichnen ein Bild das nicht negativer sein könnte. Eines Tages wird sich auch der letzte Pensionsfonds eingedeckt haben, sodass ein exorbitantes Überangebot entsteht und Staatsanleihen immer tiefer treibt. Der Realzins in den USA ist übrigens mittlerweile bereits negativ, die Inflation über 2% und die Federal Reserve noch dabei, Zinsen moderat zu erhöhen.

    Es ist weiterhin nicht völlig undenkbar, dass sich ein Szenario wie Ende der Achtziger Jahre wiederholt und Zentralbanken zu radikalen Zinsmaßnahmen zwingt.

    Es könnte aber sein, dass sich das Szenario Mitte der 90er Jahre wiederholt.

    Damals haben steigende Zinsen in den USA auch zu einem stärkerem Dollar geführt,
    und damit zu einer höheren Rendite aus deutscher Sicht.

    Durch eine ständige Zinsanpassung zu den USA wurde vermieden,
    das allzuviel Geld von Europa in die USA abfliest.

    Heute könnte so ein Szenario dazu führen (steigende US-Zinsen) das das Geld nicht mehr
    in Staatsanleihen von Griechenland oder Italien fliest,
    sondern in Richtung USA
    und damit würde sich die Angelegenheit wiederholen

    Die EZB könnte dann weiterhin Geld billig und viel abgeben, nur
    es käme nicht mehr Europa zu Gute
    sondern
    würde den Markt in den USA wieder befeuern und insgesamt gesehen deren Wirtschaft stärken.
    Dann bliebe der EZB keine Wahl, als durch Zinserhöhung zu versuchen diesen Geldstrom zu minimieren.

  6. #116
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Vermutlich wird die EZB nicht dazu kommen, jemals die Zinsen zu erhöhen. Durch die Zinserhöhung vorhin hat sich die Zinskurve noch weiter abgeflacht. Zwischen zwei und zehnjährigen T-Notes liegen keine 0,3% mehr. Wenn diese Entwicklung moderat anhält, dürfte die USA vermutlich 2019 eine Rezession erleben. D.h. die EZB hätte (theoretisch) noch etwa 12-18 Monate. Die EZB kann selbstverständlich auch anfangen, Zinsen anzuheben. Dadurch würde der unzureichend kapitalisierte Bankensektor den (vorübergehend) endgültigen Todesstoß erhalten. Wartet die EZB auf die Rezession in den USA, wird jene zum gleichen Ergebnis führen.

    Auch in den Fachkreisen wird noch immer zu Teilen angenommen, die EZB könne sich so verhalten wie in jedem gewöhnlichen Kreditzyklus. Das kann sie nicht.

    Eine weitere Theorie besagt, dass der Markt für US-Staatsanleihen als neutral oder sogar (!) steigend zu beurteilen ist. Explodierende Defizite, ein Umfeld steigender Zinsen und astronomische Restbestände der Federal Reserve, die veräußert werden, zeichnen ein Bild das nicht negativer sein könnte. Eines Tages wird sich auch der letzte Pensionsfonds eingedeckt haben, sodass ein exorbitantes Überangebot entsteht und Staatsanleihen immer tiefer treibt. Der Realzins in den USA ist übrigens mittlerweile bereits negativ, die Inflation über 2% und die Federal Reserve noch dabei, Zinsen moderat zu erhöhen.

    Es ist weiterhin nicht völlig undenkbar, dass sich ein Szenario wie Ende der Achtziger Jahre wiederholt und Zentralbanken zu radikalen Zinsmaßnahmen zwingt.
    Nunja, komplexes Thema. Ich sehe das so: Sollte FED die Zinsen weiter anziehen, BoE beginnt langsam auch, wird der EZB wohl nichts anderes übrigbleiben, als mitzuziehen. - Gut, es gibt noch Szenarien, die Schäublino heraufbeschwor, mit Kapitalverkehrskontrollen, aber auch das würde nachhaltig den € unter Druck setzen, sowie die gesamte EU-Wirtschaft. - Deshalb, weil Kapital dann in grossen Mengen abgezogen würde aus EZB-Land und dann zu Problemen im Finanzsektor und dann der Realwirtschaft führen würde, wie 29 dank der Hochzinspolitik der BoE. USA/UK würden aufgrund des Kapitalflusses florieren. Für D aufgrund der Rohstoffabhängigkeit nochmal problematisch bei €-Weichwährung. Soweit sehe ich eher die EU als Verlierer, denn USA/UK sind darüberhinaus mentalitätsbedingt durchaus in der Lage, Staatssanierungen mit Einschnitten durchzusetzen, im sozialdemokratischen EU-Land eher weniger.

    Zieht die EZB aber an, frag ich mich wie sehr es im Gebälk krachen wird, denn offenbar wurde die Niedirgzinsphase nicht wirklich zur Staatssanierung verwendet, sondern geprasst als gäbe es kein morgen. Die Ideologie, welche dahinter steckt ist, innerhalb der EU bei Deutschland die Lohnstückkosten soweit zu senken, daß es aufgrund der €-Problematik nicht zu Ungleichegewichten kommen soll. Da darf man mal gespannt sein, Planwirtschaft vom allerfeinsten und die liebe Interventionsspirale. Dazu wurde in PIGS wohl munter weiter geprasst, was den Abstand nicht mitverringern würde.

    Kurz: Ich vermute in beiden Fällen die gravierenden Probleme mehr in der EU. Solange USA/UK eine Hochzinsphase durchhalten können. Soweit der Rohstoffhandel in Dollar abgerechnet wird, besteht zudem ja eine ständige Nachfrage danach, welche den Kurs zusätzlich stützt. Dazu zirkuliert Dollar ja v.a. im Ausland, China usw., was eine Preisinflation in USA kaum betrifft. Würde die Gläubiger beginnen ihre $-Bestände zu veräußern, würde zwar der Wechselkurs steigen, sowie Rohstoffpreise/ Immopreise usw. eine Preisinflation vom allerfeinsten zeitigen, dort wo damit Nachfrage. USA selbst könnte sich abspatzen, kleinere Brötchen backen (wie Trump es ja schon langsam tut) und ihre eigenen Rohstoffe verbauchen. Gelackmeiert wäre v.a. die BRD mit ihrem Rohstoffmangel und die anderen Gläubiger mit hohen Dollarreserven.

    Dazu noch die neuen Zölle, welche die Situation verschärfen.


    Und dann booooooom. 08 dürfte ein Kasperltheater gewesen sein, zu dem was sich jetzt zusammenbraut, aufgrund der massiven Geldmengenausweitung seit 08.
    Geändert von Heinrich_Kraemer (14.06.2018 um 10:25 Uhr)
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  7. #117
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Nunja, komplexes Thema. Ich sehe das so: Sollte FED die Zinsen weiter anziehen, BoE beginnt langsam auch, wird der EZB wohl nichts anderes übrigbleiben, als mitzuziehen. - Gut, es gibt noch Szenarien, die Schäublino heraufbeschwor, mit Kapitalverkehrskontrollen, aber auch das würde nachhaltig den € unter Druck setzen, sowie die gesamte EU-Wirtschaft. - Deshalb, weil Kapital dann in grossen Mengen abgezogen würde aus EZB-Land und dann zu Problemen im Finanzsektor und dann der Realwirtschaft führen würde, wie 29 dank der Hochzinspolitik der BoE. Für D aufgrund der Rohstoffabhängigkeit nochmal problematisch bei €-Weichwährung. Soweit sehe ich eher die EU als Verlierer, denn USA/UK sind darüberhinaus mentalitätsbedingt durchaus in der Lage, Staatssanierungen mit Einschnitten durchzusetzen, im sozialdemokratischen EU-Land eher weniger.

    Zieht die EZB aber an, frag ich mich wie sehr es im Gebälk krachen wird, denn offenbar wurde die Niedirgzinsphase nicht wirklich zur Staatssanierung verwendet, sondern geprasst als gäbe es kein morgen. Die Ideologie, welche dahinter steckt ist, innerhalb der EU bei Deutschland die Lohnstückkosten soweit zu senken, daß es aufgrund der €-Problematik nicht zu Ungleichwgewichten kommen soll. Da darf man mal gespannt sein, Planwirtschaft vom allerfeinsten und die liebe Interventionsspirale. Dazu wurde in PIGS wohl munter weiter geprasst, was den Abstand nicht mitverringern würde.

    Kurz: Ich vermute in beiden Fällen die Probleme mehr in der EU. Solange USA/UK eine Hochzinsphase durchhalten können. Soweit der Rohstoffhandel in Dollar abgerechnet wird, besteht zudem ja eine ständige Nachfrage danach, welche den Kurs zusätzlich stützt. Dazu zirkuliert Dollar ja v.a. im Ausland, China usw., was eine Preisinflation in USA kaum betrifft. Würde die Gläubiger beginnen ihre $-Bestände zu veräußern, wurde zwar der Wechselkurs nach unten gehn, aber die Rohstoffpreise/ Immopreise usw. eine Preisinflation vom allerfeinsten auslösen, dort wo damit Nachfrage. USA selbst könnte sich abspatzen, kleinere Brötchen backen (wie Trump es ja schon langsam tut) und ihre eigenen Rohstoffe verbauchen. Gelackmeiert wäre v.a. die BRD mit ihrem Rohstoffmangel.

    Und dann booooooom. 08 dürfte ein Kasperltheater gewesen sein, zu dem was sich jetzt zusammenbraut, aufgrund der massiven Geldmengenausweitung seit 08.
    Ich denke lediglich, dass die DEF sich langsam auf den nächsten Crash vorbereitet und die Zinsen erhöht, damit die diese irgendwann wieder wird senken können. Viel Spielraum ist da aber auch nicht mehr. Die FED will lediglich das alte Spiel wiederholen.

    Die EZB kannn nichts mehr machen, die ist absolut nicht in der Lage die Zinsen zu erhöhen. Beim nächsten Crah wird die Eurozone auseinaderfliegen. Schleichend fällt der Laden hier eh zusammen.
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  8. #118
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Larry Plotter Beitrag anzeigen
    Es könnte aber sein, dass sich das Szenario Mitte der 90er Jahre wiederholt.

    Damals haben steigende Zinsen in den USA auch zu einem stärkerem Dollar geführt,
    und damit zu einer höheren Rendite aus deutscher Sicht.

    Durch eine ständige Zinsanpassung zu den USA wurde vermieden,
    das allzuviel Geld von Europa in die USA abfliest.

    Heute könnte so ein Szenario dazu führen (steigende US-Zinsen) das das Geld nicht mehr
    in Staatsanleihen von Griechenland oder Italien fliest,
    sondern in Richtung USA
    und damit würde sich die Angelegenheit wiederholen

    Die EZB könnte dann weiterhin Geld billig und viel abgeben, nur
    es käme nicht mehr Europa zu Gute
    sondern
    würde den Markt in den USA wieder befeuern und insgesamt gesehen deren Wirtschaft stärken.
    Dann bliebe der EZB keine Wahl, als durch Zinserhöhung zu versuchen diesen Geldstrom zu minimieren.
    Ist aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiteres möglich. Versicherungen und Banken, die mit größten Halter europäischer Staatsanleihen, können/dürfen nicht uneingeschränkt in US-Dollar Anleihen investieren. Versicherungen rechnen zudem in Fälligkeit, d.h. streben es üblicherweise an, Anleihen bis zur Fälligkeit zu halten, um dazu zeitlich kongruente, fällige Verbindlichkeiten zu erfüllen. Zur Erfüllung von Euro-Verbindlichkeiten durch Dollar-Anleihen müsste der Tauschkurs abgesichert werden, wodurch die Zinsdifferenz theoretisch ausgeglichen wird.

  9. #119
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer Beitrag anzeigen
    Nunja, komplexes Thema. Ich sehe das so: Sollte FED die Zinsen weiter anziehen, BoE beginnt langsam auch, wird der EZB wohl nichts anderes übrigbleiben, als mitzuziehen. - Gut, es gibt noch Szenarien, die Schäublino heraufbeschwor, mit Kapitalverkehrskontrollen, aber auch das würde nachhaltig den € unter Druck setzen, sowie die gesamte EU-Wirtschaft. - Deshalb, weil Kapital dann in grossen Mengen abgezogen würde aus EZB-Land und dann zu Problemen im Finanzsektor und dann der Realwirtschaft führen würde, wie 29 dank der Hochzinspolitik der BoE. USA/UK würden aufgrund des Kapitalflusses florieren. Für D aufgrund der Rohstoffabhängigkeit nochmal problematisch bei €-Weichwährung. Soweit sehe ich eher die EU als Verlierer, denn USA/UK sind darüberhinaus mentalitätsbedingt durchaus in der Lage, Staatssanierungen mit Einschnitten durchzusetzen, im sozialdemokratischen EU-Land eher weniger.

    Zieht die EZB aber an, frag ich mich wie sehr es im Gebälk krachen wird, denn offenbar wurde die Niedirgzinsphase nicht wirklich zur Staatssanierung verwendet, sondern geprasst als gäbe es kein morgen. Die Ideologie, welche dahinter steckt ist, innerhalb der EU bei Deutschland die Lohnstückkosten soweit zu senken, daß es aufgrund der €-Problematik nicht zu Ungleichegewichten kommen soll. Da darf man mal gespannt sein, Planwirtschaft vom allerfeinsten und die liebe Interventionsspirale. Dazu wurde in PIGS wohl munter weiter geprasst, was den Abstand nicht mitverringern würde.

    Kurz: Ich vermute in beiden Fällen die gravierenden Probleme mehr in der EU. Solange USA/UK eine Hochzinsphase durchhalten können. Soweit der Rohstoffhandel in Dollar abgerechnet wird, besteht zudem ja eine ständige Nachfrage danach, welche den Kurs zusätzlich stützt. Dazu zirkuliert Dollar ja v.a. im Ausland, China usw., was eine Preisinflation in USA kaum betrifft. Würde die Gläubiger beginnen ihre $-Bestände zu veräußern, würde zwar der Wechselkurs steigen, sowie Rohstoffpreise/ Immopreise usw. eine Preisinflation vom allerfeinsten zeitigen, dort wo damit Nachfrage. USA selbst könnte sich abspatzen, kleinere Brötchen backen (wie Trump es ja schon langsam tut) und ihre eigenen Rohstoffe verbauchen. Gelackmeiert wäre v.a. die BRD mit ihrem Rohstoffmangel und die anderen Gläubiger mit hohen Dollarreserven.

    Dazu noch die neuen Zölle, welche die Situation verschärfen.


    Und dann booooooom. 08 dürfte ein Kasperltheater gewesen sein, zu dem was sich jetzt zusammenbraut, aufgrund der massiven Geldmengenausweitung seit 08.
    Draghi hat vorhin (für einige überraschend) verkündet, frühstens im Sommer 2019 Zinsen anzuheben. Anders ausgedrückt: In 12-18 Monaten. Die Betonung liegt auf frühstens, was auch überhaupt nicht einschließt. Nebenbei wurde erklärt, dass der Aufkauf von Wertpapieren durch die EZB jetzt als weiteres, hinzugewonnenes Instrument der Geldpolitik der EZB angesehen wird und unbegrenzt bleiben wird. Anleihen haben sich daraufhin von ihren bisherigen Phantasiepreisen zu noch höheren Phantasiepreisen bewegt, was jedoch nichts neues ist. Abschließend wurde betont, dass die EZB eigenmächtig alle Parameter dieser Praxis nach Ermessen anpassen kann und wird. ( Also beispielsweise Zinsen nicht zu erhöhen und weiterhin Anleihen zu kaufen)

    Draghi weigerte sich gegenüber mehreren (allen) Fragestellern, die Möglichkeit oder Details des Austritts einzelner Länder aus dem Euro-System zu thematisieren. (Weil dies alles nur noch schlimmer mache und das Euro-System doch toll sei, weil sogar andere Länder (?) Interesse bekundeten, diesem System beizutreten) Die Situation in Italien sei zudem völlig harmlos und es habe zu keinem Zeitpunkt ein Risiko des Währungsaustritts Italiens existiert. (Der Markt hat es also aufgrund von Paranoia und Verschwörungstheorien eingepreist)

    Heute wurden jedoch nicht nur Bankrott-Anleihen gekauft, sondern auch abertausende Deutsche Bank Puts. (Verschwörungstheorien)

  10. #120
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    Standard AW: Zinswende kommt !!

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Eine weitere Theorie besagt, dass der Markt für US-Staatsanleihen als neutral oder sogar (!) steigend zu beurteilen ist. Explodierende Defizite, ein Umfeld steigender Zinsen und astronomische Restbestände der Federal Reserve, die veräußert werden, zeichnen ein Bild das nicht negativer sein könnte. Eines Tages wird sich auch der letzte Pensionsfonds eingedeckt haben, sodass ein exorbitantes Überangebot entsteht und Staatsanleihen immer tiefer treibt. Der Realzins in den USA ist übrigens mittlerweile bereits negativ, die Inflation über 2% und die Federal Reserve noch dabei, Zinsen moderat zu erhöhen.
    Dss Problem sehe ich ebenso. Die meisten Menschen sind sich dieser Relation nicht bewusst, dass die Werte existierender Staatsanleihen unter Druck geraten, wenn Anleihen mit höheren Zinsen emittiert werden. Ich denke, dass die Zentralbanken gezwungen sein werden, ihre Anleihen weiter zu halten, wobei jedoch meines Wissen zumindest der EZB Grenzen gesetzt sind. Sollten sie diese wieder abstossen, wie derzeit die FED, so würden sie den Markt für Staatsanleihen zerstören, und/oder Staaten Zinsen für ihre neuen Anleihen aufzwingen, die sie sich nicht leisten können.

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