Den einen ist er ein Wohltäter, anderen gilt er als
skrupelloser Spekulant. Und wieder andere, wie jüngst ein ungarischer Minister, bezeichnen ihn sogar rundheraus als „
Satan“. Nur eines ist sicher bei George Soros: Der
Hedgefondsmanager und Multimilliardär ist eine schillernde Persönlichkeit. Und dieser fügt er mit seiner jüngsten Entscheidung eine neue Facette hinzu. Denn jetzt wurde bekannt, dass Soros 18 Milliarden Dollar und damit rund 80 Prozent seines Vermögens an seine Stiftung „
Open Society“ übertragen hat. Diese unterstützt in mehr als 100 Staaten der Erde Projekte, die eine offene Gesellschaft fördern sollen, also Initiativen, die für freie Medien oder Menschenrechte eintreten, aber auch Minderheitenrechte verteidigen oder den Kampf gegen Krankheiten unterstützen. Die Stiftung wird damit nach der Bill- und Melinda-Gates-Stiftung die zweitgrößte der USA.
Durch die Tätigkeit der Stiftung hat sich der Milliardär in den vergangenen Jahren viele Feinde gemacht, vor allem in Ungarn, wo Soros 1930 als
György Schwartz geboren wurde. Die dortige autoritäre Regierung wendet sich immer wieder in scharfen Worten gegen die Förderung liberaler Bewegungen und Institutionen im Land durch die Stiftung.
Eskaliert ist der Streit in den vergangenen Monaten um die Central Europe University (CEU) in Budapest, die von Soros maßgeblich gefördert wird. Ein neues Hochschulgesetz, das praktisch genau auf diese Universität zugeschnitten war, sollte den Betrieb unterbinden. Erst vor wenigen Tagen kam indes die Nachricht, dass die beabsichtigte Schließung nun zumindest bis 2019 aufgeschoben wurde. Damit beugte sich die Regierung massivem internationalem Druck. Bislang hat sie auf die Nachricht, dass Soros nun die Stiftungstätigkeit durch zusätzliches Geld drastisch ausbauen will, noch nicht reagiert.
Soros will drohende Steuerzahlungen umgehen
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Auch die Übertragung eines Großteils seines Vermögens in seine Stiftung wird nun nicht nur positiv gesehen. Denn der wichtigste Beweggrund dafür dürfte sein, drohende
Steuerzahlungen zu umgehen. ...