Eine Methode kurzfristig so günstig wie Banken Geld zu beschaffen (üblicherweise zu Geldmarktsätzen, teilw. sogar vorteilhafter), die mir immer wieder als nützliches Werkzeug dient und möglicherweise auch anderen Forennutzern helfen könnte.
Merkmale:
Beschaffung von Kreditguthaben zu Zeitpunkt t0, welches als Sicherheit/Margin für Finanzinstrumente dienen kann und zuzüglich/abzüglich Finanzierungskosten spätestens zum Zeitpunkt t1 fällig wird. ( Wobei zuvor sichergestellt werden sollte, dass die Clearinggesellschaft das weitgehend etablierte SPAN-Margining anwendet.)
Die nachfolgende Vorgehensweise ist, wie es am Geldmarkt üblich ist, in beide Richtungen (borrowing,lending) anwendbar.
Sei n Element von ℕ,
Für Preise P0 , P1 , Elemente Rationaler Zahlen mit :
P0 < P1
Ausleihen(borrowing):
(Ausübung: Europäisch)
(sythetischen) t1 Forward zu P1 kaufen: n * ( +P1 Call -P1 Put) (-> credit)
(sythetischen) t1 Forward zu P0 verkaufen: n * ( - P0 Call +P0 Put) (-> credit)
Verleihen(lending):
(Ausübung: Europäisch)
(sythetischen) t1 Forward zu P0 kaufen: n * ( +P0 Call -P0 Put) (-> debit)
(sythetischen) t1 Forward zu P1 verkaufen: n * ( -P1 Call +P1 Put) (-> debit)
Das Resultat ist in beiden Fällen eine delta-neutrale Position, die zum Zeitpunkt t1 verfällt und zum Verfall feste, berechenbare Cashflows aufweist.
Der zutreffende Zins ist in der Differenz von Prämieneinnahmen/-ausgaben und der Anzahl multipliziert mit (P1 -P0) und Nominalwert eines Preispunktes über den Zeitraum (t1 - t0) abgebildet.
Sinnvollerweise sind die aufzuwendenden Sicherheiten für diese synthetischen Forwards deutlich geringer als die ("mark-to-market") Prämie.
Eine attraktive Anwendungsmöglichkeit ist selbstredend auch die (z.B. Euribor) Finanzierung langer Laufzeiten positiver Zinssätze mittels negativ verzinslicher kurzer Laufzeiten. Abhängig von der Kapitaleffizienz mit der die nötigen Forwards repliziert werden können, lassen sich zumindest vor der täglichen Abrechnung/Settlement theoretisch unbegrenzt große Positionen finanzieren.
Ferner lassen sich entsprechende Paare von Forwards gegen die entsprechenden LIBOR/EURIBOR-Futures gleicher Laufzeit arbitrieren.