Zitat Zitat von Suppenkasper Beitrag anzeigen
Selbst in der Naturwissenschaft nicht im eigentlichen Sinne, nur in der Mathematik und in der Logik, also in Geisteswissenschaften. Selbst ein experimeneller Physiker wird Dir niemals ins Gesicht sagen er hätte dies oder jenes "bewiesen". Er hat im besten Fall nur mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die unwahrscheinlichern Alternativhypothesen zu einem Problem aussortiert.

In dieser Hinsicht ist Dir Recht zu geben. Wir stützen uns alle auf Quellen. Diese bestehen in Zeitzeugenaussagen, Presseartikeln, historischen Büchern und Abhandlungen, freigegebenen Geheimdokumenten (viele davon vrmutlich ganz oder teilweise gefälscht) usw usw.

Deine Quellen schieben mal wieder alle Schuld den "bösen Deutschen" in die Schuhe, und stehen für mich von daher a priori unter Generalverdacht der antideutschen Desinformation. Für jeden denkenden Menschen sollten sie jedenfalls zumindest unter dem Generalverdacht der groben Vereinfachung stehen. Ein welthistorisches Ereignis von der Tragweite der Oktoberrevolution ist niemals monokausal, das sollte Dir doch einleuchten.

Meine Quellen verraten mir, dass im Wesentlichen die Wallstreet und die City of London, mit Helfershelfern unter anderem auch in Schweden und ja, auch IN Deutschland hinter der ganzen Sache steckten. Weißt Du wem zu Kaisers Zeiten die großen Bankhäuser gehörten? Sicher weisst Du das. Dann zähl mal 2 + 2 zusammen.

Ein nachträglicher indirekter Beleg, von all diesen Quellen abgesehen - bitte keinen Frage: "welche Quellen", das von mir oben verlinkte Artikelchen enthält bereits einen Haufen Literaturhinweise, die es sich durchzuackern lohnt wenn man ernsthaft am Thema interessiert ist, und damit ist man erst mal eine Weile ebschäftigt, bis man das alles gelesen und verdaut hat, und in diesen findet sich wiederum genug weiterführende Literatur - des Interesses Großbritanniens -oder besser gesagt, gewisser Finanzeliten in Großbritannien - am Sieg der Roten mag in dem völligen späteren Desinteresse des Empire den russischen "Weißen" gegen die "Roten" zu helfen gesehen werden.

Warum die das tun sollten?

1. Um in Russland ein politisches und soziologisches Großexperiment durchzuführen
2. Um Russland zu destabilisieren und als Machtfaktor mittelfristig auszuschalten
3. Um massiven Einfluss auf die zukünftige russische Politik zu nehmen
4. Um ein weiteres Argument zu haben Amerika in den Krieg zu bringen, dessen Hintergrundregierung - genau wie heute - zwar kriegsgeil war ohne Ende, dessen Volk aber so gar kein interesse hattein einen europäischen Krieg hinein gezogen zu werden (Nach dem Motto: "Die Russen sind platt, die Deutschen werfen alles was sie haben an die Westfront, wir verkacken den Krieg, die Hunnen werden wie eine Sturmflut über Europa hinwegfegen und ein Zeitalter der Finsternis einläuten, helft uns...")
5. Um einen Haufen Geld zu verdienen an 1. Spekulationsgeschäften gegen das russische Zarenreich, 2. durch den russischen Bürgerkrieg, wo man brav beide Seiten unterstützt, wie üblich (dialektische Kriegsführung), 3. und durch die danach notwendigen Neuaufbaumaßnahmen in dem riesigen Reich, die ja auch irgendwie finanziert werden mussten. Und das Geld dafür kam wohl kaum aus Papa Stalins Hosensäckel.
6. Um mittelfristig den Boden zu bereiten für neue Spannungen in Europa, die zum nächsten, noch größeren , und damit nopch weitaus profitableren Krieg führen sollten.

Das Deutsche Reich teilte zumindest partiell diese Interessen, vor allem die Destabilisierung Russlands als Mittel zum Zweck um an der Ostfront einen Separatfrieden schließen zu können. Die militärische Lage anno 1917 drängte einen solchen Schritt geradezu auf.
Deinen Ausführungen zur Erbringung von Beweisen stimme ich zu.
'Beweise' in der Physik gelten immer nur für Modelle also Theorien, nicht für die Objektivität.
Übrigens habe ich kein Modell erfunden womit "die Deutschen" 'pöhse' seien
sondern von den Machenschaften ihrer Führers geschrieben. Diese gilt es zu brandmarken!
Denn sie vertreten nicht das Volk noch die Nation , das liegt alles auf der Hand.
Dass Ihr das nicht kapiert und noch schlimmer, diesen Frame zum Narrativ stilisiert
welcher die Täterschaft der Obrigkeit in fremdverschuldetes Opfertum umkehrt.

Was die russische Revolution angeht konnte die Wallstreet nur wenig Vorteil davon ziehen.
Im Gegenteil, der Ausfall eines Verbündeten schwächte die Erfolgsaussichten der Entente erheblich.
All die Riesenkredite wären verloren ohne einen Sieg, ein Desaster.
So blöd kann kein Bänker sein, das er seinen Gegner unterstützt und seine Gelder gefährdet.
Zudem wäre das Zarenreich als wohlfeiler Investitionsraum mit den Bolschewiken perdu..
Den Bänker musst Du mir erst mal zeigen der gegen seinen Profitanspruch handelt !

Damit ist eigentlich schon Deine Argumentationslinie vom Kapitalinteresse am Bolschewismus durchkreuzt.

zur Liste..
1. Für 'Großexperimente' welche kosten anstatt rentieren über große Zeiträume
finden sich schlichtweg keine Investoren. Das schnelle Geld zählt am Meisten..

2. Ein intaktes Russland mit seinen riesigen Ressourcen kommt den Investoren weit vorteilhafter als ein Bürgerkrieg dorten.
Und warum sollte die Entente einen Verbündeten als Machtfaktor 'ausschalten' (?)

3. mit der Revolution entschwand auch jeder Einfluss, das konnten Die gewiss nicht wollen.

4. Das Hauptmotiv worauf die US-Bevölkerung reagierte war der uneingeschränkte UBootkrieg.

5. Das Kapital weiß alles zu verwerten was sich bietet, selbst den Tod..

6. Selbst als Antikapitalist kann ich der Bourgeoisie nicht verdenken wenn sie gebotene Gelegenheiten nutzt.
Das hat sie seit jeher getan und wird es auch weiterhin betreiben.