Ursprung der Minoer und Mykener geklärt
Geheimnisvolle Bronzezeit-Hochkulturen hatten gemeinsame Wurzeln
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...woher kamen die ersten Minoer? Diese Frage blieb lange ungeklärt. Einige Historiker vermuteten, dass vielleicht Einwanderer aus Ägypten oder anderen Hochkulturen des Nahen Ostens den plötzlichen Entwicklungsschub der kretischen Kultur anstießen. 2013 jedoch belegten DNA-Analysen von Toten aus minoischen Gräbern, dass dies nicht der Fall war: Die Minoer waren keine Afrikaner.
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Jetzt liefert ein Blick ins Erbgut neuen Einblick in die Ursprünge und Verwandtschaft dieser beiden rätselhaften Hochkulturen. "Wir wollten wissen, ob die Minoer und Mykener genetisch getrennte Völker waren oder nicht. Wie waren sie miteinander verwandt? Und wer waren ihre Vorfahren?", erklärt Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, einer der Studienleiter.
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Die Genanalysen enthüllten: Minoer und Mykener waren tatsächlich miteinander verwandt. Beide Kulturen wurden nicht von Einwanderern gegründet, sondern entwickelten sich vor Ort, wie die Forscher berichten...
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Ein kleinerer Anteil des Erbguts stammt dagegen aus dem mittleren Osten: "Minoer, Mykener und auch moderne Griechen haben Vorfahren, die zu den früheren Bewohnern des Kaukasus, von Armenien und dem Iran gehörten, berichtet Erstautor Iosif Lazaridis von der Harvard Medical School in Boston. Die Menschen in der Ägäisregion - früher und heute - haben sich demnach aus den gleichen Wurzeln entwickelt.
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Und noch ein Artikel aus dem gleichen Magazin. Es geht um den Fund eines Siegels, das in die Bronzezeit datiert wird.
Im Grab eines mykenischen Kriegers haben Archäologen eines der beeindruckendsten Kunstwerke der Bronzezeit entdeckt. Es handelt sich um ein 3,6 Zentimeter großes Steinsiegel, in das eine verblüffend detailgetreue Kampfszene eingraviert ist. Der Stil des Reliefs spricht dafür, dass das 3.500 Jahre alte Fundstück ursprünglich aus dem Reich der Minoer stammt – und wirft daher ein ganz neues Licht auf ihre künstlerischen Fähigkeiten.
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Jetzt jedoch haben die Archäologen das womöglich kostbarste Relikt dieses Bronzezeit-Grabes entdeckt. Als sie in mühevoller Kleinarbeit ein stark mit Kalkablagerungen verkrustetes Objekt von seiner Hülle befreiten, entpuppte sich dieses als ein kunstvoll verziertes Steinsiegel. Auf dem nur 3,6 Zentimeter langen, ovalen Siegel ist der Kampf eines Kriegers gegen zwei Feinde erstaunlich lebensecht und detailreich eingraviert.

"Als wir das erste Mal dieses Bild erblickten, waren wir zutiefst bewegt – es ist ein echtes Meisterwerk", erklärt Shari Stocker von der University of Cincinnati. "Die Darstellung der menschlichen Körper und der Muskulatur ist so detailliert, wie es sich erst wieder 1.000 Jahre später in der klassischen Periode der griechischen Kunst findet. Das ist ein spektakulärer Fund."
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Nach Ansicht der Archäologen ist dieses Siegel eines der herausragendsten Werke griechischer Kunst, die je entdeckt worden sind - und der kunstfertigste Fund aus der ägäischen Bronzezeit. Kein anderes Kunstwerk aus der Zeit der Minoer und Mykener komme auch nur ansatzweise an die handwerkliche und künstlerische Perfektion dieses Siegel heran, so die Forscher. "Dieses Siegel wird unsere Sicht auf die prähistorische Kunst verändern", sagt Stocker.
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Leider kriege ich das Foto nicht in den Beitrag eingefügt- es zeigt eine Detailaufnahme des Siegels.