Auch interessant der Artikel von Barbara Coudenhove-Kalergi im oesterreichischen Standard vom 7. Jaenner 2015.
Da mag ich ja gar nicht mehr an Zufaelle in der Politik glauben.
Völkerwanderung
Kolumne BARBARA COUDENHOVE-KALERGI7. Jänner 2015, 17:05
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Europa bekommt ein neues Gesicht, ob es den Alteingesessenen passt oder nicht
Wann eine Ära zu Ende ist und eine neue beginnt, weiß man immer erst im Nachhinein. Das lange 19. Jahrhundert begann, wie der britische Historiker Eric Hobsbawm schrieb, 1789 und endete 1914, das kurze 20. dauerte vom Ersten Weltkrieg bis zum Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums 1989. Wann ist der nächste Einschnitt fällig? Exakte Daten haben meist nur symbolischen Charakter. Aber was jetzt anbricht, könnte man wohl eine Epoche der Völkerwanderung nennen, die die Bevölkerungsstruktur Europas noch gehörig durcheinanderbringen wird. Die Millionen Syrer, die derzeit ihre Heimat verlassen und in umliegende, aber auch in entferntere Länder flüchten und laut Experten, wenn überhaupt, sicher nicht in den nächsten Jahren zurückkehren werden, sind ein Teil dieser Wanderungsbewegung. Afghanen, Tschetschenen, Iraker, Somalis sind ebenfalls in Massen auf der Flucht. Der Nahe Osten verändert sein Gesicht. Der Irak mit seiner Hauptstadt Bagdad, über Jahrhunderte Heimat von Muslimen, Juden und Christen, hat in den letzten Jahren seine jüdische und seine christliche Minderheit praktisch zur Gänze verloren. Für immer, sagt der deutsch-persische Gelehrte und Islamkenner Narvid Kermani. Beide Gruppen gehörten zur Elite im Lande und haben dessen Kultur wesentlich mitgetragen. Eine muslimisch-arabische Homogenisierung findet statt. -
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