Zitat von
Mütterchen
Ja klar. Elektroautos. E-Bikes in der Stadt. E-Busse. Und die Energie dazu kommt zu großen Teilen aus Windrädern.
DIE WELT: Sie wollen das Autofahren teurer machen, damit die Leute auf Bus und Bahn umsteigen oder öfter mit dem Rad fahren?
Krautzberger: Vor allem müssen Bus und Bahn attraktiver werden, dann steigen die Leute auch um. Das regelt sich nicht allein über den Preis, sondern über schnelle Taktung, ein enges Haltestellennetz. Und wir brauchen eine grundlegende Verkehrswende hin zur Elektromobilität: Ziel muss sein, bis 2030 mindestens zwölf Millionen Elektroautos auf die Straße zu bekommen. Auch Busse müssen auf Elektroantrieb umgestellt werden. Unsere Forderung ist eine Quote für Neuzulassungen bei Pkw, die 2030 bei 70 Prozent liegen muss. Es wird also vorerst noch Benziner und Diesel geben. Auch der Porsche muss nicht sterben. Mir wäre natürlich lieber, wenn er in der Innenstadt durch ein zweirädriges E-Bike ersetzt wird. Das lässt sich auch besser parken. Ich möchte daran erinnern, dass es Deutschlands Ziel ist, bis 2050 die gesamten Treibhausgasemissionen um 95 Prozent zu reduzieren. Das schaffen wir nur, wenn wir im Verkehr auf nahezu null Emissionen kommen.
IE WELT: Wo soll der Strom für die Elektromobilität herkommen? Sie fordern ja zugleich, Kapazitäten abzubauen. Wie passt das zusammen?
Krautzberger: Richtig, neben dem Abbau von konventionellen Überkapazitäten müssen wir vor allem die Windenergie an Land und auf der See schneller ausbauen. Derzeit ist ab 2020 ein jährlicher Zubau von 2,9 Gigawatt an Land vorgesehen. Wir sollten den Zubau kurzfristig auf vier Gigawatt pro Jahr erhöhen. Auch die Ausbauziele für die Fotovoltaik sollten von 2,5 auf vier Gigawatt erhöht werden.