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In einem neuen Interview gibt er der Bundeskanzlerin und ihrer Politik nun die Schuld am Aufschwung der AfD: „Seit Angela Merkels Umgang mit Griechenland während der Finanzkrise hatte sie in Europa den Ruf einer bösen Mutter, wie man in Frankreich sagt“, sagte er.
Während der Flüchtlingskrise wollte sie sich dann als Pastorentochter ein besseres Image zulegen. Man hat ihr damals vorausgesagt, dass sie deshalb Millionen von Stimmen verlieren wird. Und genau so ist es gekommen. Bravo!“
Lagerfeld ist über den Wahlerfolg der AfD sehr wütend: „Da habe ich beinahe einen Schlag gekriegt, so aufgebracht war ich. Ich war wütend, bin es immer noch“, sagte er.Angesprochen auf seine Worte in der französischen Talkshow und seine damalige Kritik an Merkel daran, dass sie zu viele Flüchtlinge ins Land gelassen habe, sagte er: „Die Leute haben das nicht verstanden. Das war eine Metapher.“
Und weiter: „Die Deutschen haben Millionen von Juden umgebracht, und da schämen wir uns doch heute noch für. Und jetzt lässt Angela Merkel eine Million ihrer Erzfeinde ins Land.“ Dass alle Flüchtlinge Antisemiten seien, wolle er damit zwar nicht behaupten, „aber ich habe auch wenige Araber getroffen, die sagen: 'Ich liebe die Juden.'“
Der Aufstieg der AfD erinnert Lagerfeld, der am 6. Dezember seine „Métiers d'Art“-Kollektion für Chanel in der Elbphilharmonie präsentieren wird, an die Nazi-Zeit, die ihm besonders nah geht. „Das ist etwas, was man nicht vergeben kann. Deshalb bin ich auch Deutscher geblieben“, sagte er. Leicht hätte er den deutschen Pass abgeben können, wollte es aber nicht. Lagerfelds Geburtsstadt ist Hamburg, seit 1952 lebt er aber in Paris.
„Auch wenn wir hier damit direkt nichts zu tun haben, ich glaube auch nicht an Erbschuld, aber wir müssen alle damit bis zu unserem Lebensende umgehen.“ Wegen des AfD-Wahlerfolgs in Deutschland habe er jedoch lange überlegt, ob er die Präsentation der Kollektion in der Elbphilharmonie stattfinden lassen solle.