Zitat von
Demokrat
Es ist doch unerheblich, wo der Ursprung des Wortes "Faschismus" zu verorten ist. Irgendwelche Etrusker, die in Ruten gefasste Handäxte bei Abstimmungen entweder in den einen oder aber den anderen Topf geworfen haben. Na ja, das ist genauso wie mit "Links" und "Rechts", was ja ebenfalls auf die Sitzordnung im frühen französischen Parlament zurückgehen soll.
Was zählt, das ist die für alle sichtbare relevante Manifestation dieses Begriffes, und die wird gekennzeichnet durch eine Reihe entsprechender Regime im 20. Jahrhundert. Da gab es in dessen erster Hälfte die Demokraten, etwa in England, Frankreich und den USA, und da gab es die Kommunisten in der Sowjetunion, und dann gab es noch eine Reihe von Staaten, die alle demselben Schema folgten...
Das waren Staaten, die autoritär bis totalitär regiert wurden, meistens in Einparteien-Diktaturen, die allesamt völkisch-nationalistisch ausgeprägt waren, die eine elitaristisch bis chauvinistische Doktrin besaßen, die bisweilen offen rassistisch oder antisemitisch waren, die Minderheiten verfolgten, die einem "Führerkult" folgten und die stets Kommunisten, andere Linke, Demokraten und auch Humanisten mit Verfolgung überzogen.
Das waren z.B. die Falangisten in Spanien, die Ustascha in Kroatien, die Nazis in Deutschland, die Pfeilkreuzler in Ungarn oder eben die zuerst erschienenen und damit namensgebenden Faschisten in Italien. All diese Regime verbindet eines... sie werden auf der ganzen Welt (mit Ausnahme der deutschen Rechtsradikalen) als FASCHISTEN bezeichnet. Und damit - wenn wir die deutschen Rechtsradikalen mal außer Acht lassen - ist der Faschismus das rechte antidemokratische Pendant zum linken Kommunismus.
Interessanterweise existiert der Begriff "Linksfaschismus" ebenfalls nur im Wesenskreis deutscher Rechtsradikaler, und das verwundert auch nicht weiter, da die deutschen Rechtsradikalen eh stets darum bemüht sind, den politischen Gegner jederzeit und überall mit unangebrachten NS-Vergleichen zu überziehen.