Chinas Staats- und Gesellschaftsform lässt sich nicht mehr mit unseren bekannten Klischees und Schablonen beschreiben.
China ist nur noch proforma ein kommunistisches Land. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Symbiose aus Kapitalismus, Nationalismus, noch leichten Resten von Sozialismus sowie um eine Art von Räte-System.
Was auch hier wieder deutlich zu sehen ist: Unsere lieben Mitbürger fallen wieder auf den lächerlichen Spruch mit den billigen Textilien herein, wobei China speziell auf diesem Produktfeld längst nicht mehr mit Ländern wie Thailand, Indonesien, Bangladesh usw. konkurrieren kann. Die Löhne sind in China schon viel zu stark angestiegen.
Was wirklich Sorgen bereiten sollte, ist das Absaugen von viel Forschungs- und Herstellungs-Know-How sowie deutscher Kreativität durch China. Man kauft heute ganze Firmenkonglomerate, um spezielles Wissen abzuernten, ein paar Jahre für den schönen Schein hier zu produzieren und dann die hiesigen Produktionsstätten zu schließen und in China weiter zu fertigen.
Die Hauptgefahr hinsichtlich Chinas Wirken und Einfluss in Deutschland liegt u.a. auch an einer völlig unterschiedlichen Auffassung von Zeit und Geld.
Während hier die Unternehmen auf sehr kurzfristigen Ertrag ausgerichtet sind, haben die Chinesen sehr viiiieeel Zeit.
Man nimmt es hin, dass ein gekauftes Unternehmen ein paar Jahre lang rote Zahlen schreibt, aber man sieht den langfristigen Erfolg und vor allem hat man den Fuß in der Türe.
Da spielt eine Durststrecke von ein paar Jahren nur eine untergeordnete Rolle.