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Thema: Stuttgart 21

  1. #51
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Gerade feiert man in der Schweiz die Eröffnung des Gotthard-Tunnel...nicht nur dass man dieses gigantische Bauwerk fristgerecht fertiggestellt hat, nein, auch bei den Baukosten gab es keine große Überraschung.
    Zwar redete man in 2007 noch von Baukosten von rund 8 Mrd. SFR und gelandet ist man dann bei 12 Mrd. SFR, aber eine Kostensteigerung von 50% entspricht, für solch ein gigantische Bauwerk mit den vielen Unwägbarkeiten ein immer noch gutes Ergebnis...vergleicht man dies z.B. mit dem BER oder der Hamburger Elbphilarmonie, welche im Verhältnis zu diesem Tunnelbau ja Poppelbauprojekte sind.

    Schaut die Welt nun bewundernd in die Schweiz macht dann die Deutsche Bahn AG von sich reden.
    Lt. einem interen Bericht scheint die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen "Wunderbahnhofes" in Stuttgart in weite Ferne zu rücken...das anvisierte Ziel von 2021 zur Inbetriebnahme wird vorsorglich schon einmal in Frage gestellt und nun spricht man bei der Bahn schon ´mal von 2023.
    Auch bei den Kosten scheint nicht mehr alles nach Plan zu verlaufen (ich bringe da einmal vorsichtig in Erinnerung - als die Thematik Stgt. 21 hochgekocht ist sprach die Deutsche Bahn AG wie die politischen Befürworter des Projektes von 4,5 Mrd. € Kosten und da würde ein gewisser Bahnvorstand nicht müde immer wieder zu behaupten, das Bahnprojekt wäre sauber durchkalkuliert und man hätte auch noch einen Puffer).
    Nun ist man schon bei 6,5 Mrd. € gelandet (was einer Verteurung von 40% in 2 Jahren entspricht) für ein, lt. dem Bahnvorstand Kefer, sauber durchkalkuliertes Bahnprojekt. Da darf man als unbedarfter Bürger doch staunen, was man in Vorstandskreisen der Deutschen Bahn AG unter "sauber durchkalkuliert" versteht.

    Weder "in time" noch "in budget" wie es so schon auf neudeutsch heißt...man scheint in Deutschland immer mehr zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen sein

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    Die Gegner von Stuttgart21 hatten von vornherein recht. Dieses "Projekt" dient nur dazu, Milliarden Steuergeld abzugreifen und in den Stuttgarter Seilschaften zu verteilen.

    Kein Mensch braucht diesen verkackten unterirdischen Bahnhof.
    Teilen ist das neue Haben.

  2. #52
    Einhorn
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Die Gegner von Stuttgart21 hatten von vornherein recht. Dieses "Projekt" dient nur dazu, Milliarden Steuergeld abzugreifen und in den Stuttgarter Seilschaften zu verteilen.

    Kein Mensch braucht diesen verkackten unterirdischen Bahnhof.
    Es handelt sich um ein kombiniertes Immobilien- und Verkehrsprojekt, wobei die Erweiterung der Transportkapazitäten nicht herausragend ausfallen wird. Ich hätte es sinnvoller gefunden, wenn man unterirdisch eine Fernverkehrsstrecke ergänzt und die Erdoberfläche unberührt gelassen hätte.

  3. #53
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Antisozialist Beitrag anzeigen
    Es handelt sich um ein kombiniertes Immobilien- und Verkehrsprojekt, wobei die Erweiterung der Transportkapazitäten nicht herausragend ausfallen wird. Ich hätte es sinnvoller gefunden, wenn man unterirdisch eine Fernverkehrsstrecke ergänzt und die Erdoberfläche unberührt gelassen hätte.
    Und ich hätte es sinnvoller gehalten, wenn man dieses beschissene Nadelöhr von Heslacher Tunnel mehrspurig ausgebaut hätte. In der Rush-Hour Stau bis zum Schattenring hoch.

  4. #54
    Mitglied Benutzerbild von Multiplex
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Daran wird auch niemand etwas ändern. Es ist ja nicht so daß bei der Bahn nur Vollidioten ihren Arsch breitsitzen. Sie arbeiten genauso mit Logistikprogrammen wie Speditionen um ihren Schienenverkehr so optimal wie möglich zu nutzen.
    Da ist aber nicht mehr viel zu holen, und wie in jeder Technik kosten die letzten 10% Optimierung 90% des Gesamtbudgets.
    Die Schiene ist ein Systemfehler in sich, den wir 150 Jahre lang soweit ausgebaut haben daß man nicht mehr ohne Riesenschaden davon wegkommt.

    Auch lange Strecken sind hier keine Ausrede. In Australien gibt es eine Strecke von Darwin nach Adelaide. So rund 3000 km mit vielleicht einem Halt in Alice Springs. Trotzdem fahren da die Road Trains die Frachten.
    So ganz grundlos wird das nicht sein.
    Oh, ein Experte! Ich möchte noch hinzufügen, dass der Güterverkehr in ganz Europa gar nicht mehr ausbaufähig ist, auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Die Hauptstrecken sind bereits hoffnungslos überlastet.

    Aber das ist noch nicht mal das schlimmste: Auf den Autobahnen heißt es, dass ein LKW den Straßenbelag und insbesondere die Brücken so um die 8000 mal stärker belastet als ein PKW. Aber bei der Bahntrasse kommt noch hinzu, dass die Gleise noch viel stärker unter der Tonnage leiden als die Straße, weil sich das Gewicht auf viel weniger Quadratzentimeter verteilt. Während ein leichter ET (Elektrotriebzug) für Personen verhältnismäßig elegant über die Schienen gleitet, reißt jede 50-Tonnen-Güterverkehrslok und jeder Güterwaggon die Schienen peu a peu auseinander, egal, wie stark sie auf den Schwellen und im Schotterbett verankert sind. Die Instandhaltungen fallen daher weitaus häufiger und kostenintensiver aus als auf der Straße.

    Leider wurde die Bahn lange vor den LKWs und den Gummireifen erfunden. Aus dem Dilemma kommen wir nicht mehr raus. Man sieht es doch auch an den Kosten für Fernbusse.. Die verkaufen Tickets zu 10% der Bahnpreise und machen von Anfang an Gewinn. Rein volkswirtschaftlich gesehen müsste man den DB-Konzern auf der Stelle zerschlagen und stillegen. Auf den vorhandenen Trassen könnte man das wertvolle Stahl rausreißen und ganz andere Verkehre in smarten, vernetzten Prozessen laufen lassen. Der Wasserkopf der DB kommt noch dazu. Ich habe Abteilungen mit Bezeichnungen gesehen, wo ich fast Alpträume gekriegt hätte.
    Das Detail steckt im Teufel

    (Versprecher bei einer Betriebsversammlung)

  5. #55
    Mitglied Benutzerbild von Schwabenpower
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Multiplex Beitrag anzeigen
    Oh, ein Experte! Ich möchte noch hinzufügen, dass der Güterverkehr in ganz Europa gar nicht mehr ausbaufähig ist, auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Die Hauptstrecken sind bereits hoffnungslos überlastet.

    Aber das ist noch nicht mal das schlimmste: Auf den Autobahnen heißt es, dass ein LKW den Straßenbelag und insbesondere die Brücken so um die 8000 mal stärker belastet als ein PKW. Aber bei der Bahntrasse kommt noch hinzu, dass die Gleise noch viel stärker unter der Tonnage leiden als die Straße, weil sich das Gewicht auf viel weniger Quadratzentimeter verteilt. Während ein leichter ET (Elektrotriebzug) für Personen verhältnismäßig elegant über die Schienen gleitet, reißt jede 50-Tonnne-Güterverkehrslok und jeder Güterwagen die Schienen peu a peu auseinander, egal, wie stark sie auf den Schwellen und im Schotterbett verankert sind. Die Instandhaltungen fallen daher weitaus häufiger und kostenintensiver aus als auf der Straße.

    Leider wurde die Bahn lange vor den LKWs und den Gummireifen erfunden. Aus dem Dilemma kommen wir nicht mehr raus. Man sieht es doch auch an den Kosten für Fernbusse.. Die verkaufen Tickets zu 10% der Bahnpreise und machen von Anfang an Gewinn. Rein volkswirtschaftlich gesehen müsste man den DB-Konzern auf der Stelle zerschlagen und stillegen. Auf den vorhandenen Trassen könnte man das wertvolle Stahl rausreißen und ganz andere Verkehre in smarten, vernetzten Prozessen laufen lassen. Der Wasserkopf der DB kommt noch dazu. Ich habe Abteilungen mit Bezeichnungen gesehen, wo ich fast Alpträume gekriegt hätte.
    Sauber!

    Ich fahre ab und zu ins Ruhrgebiet bzw. nach Köln.
    Bahn: 180 Euro, 7 Stunden (ohne WLAN, Rauchverbot, Bahnhof schwer erreichbar, keine Parkplätze)
    Auto: 60 Euro, 4 - 5 Stunden
    Fernbus: 25 Euro, 8 Stunden (mit WLAN, Zigarettenpausen und kostenloser Pkw Parkplatz)

  6. #56
    Mitglied Benutzerbild von Multiplex
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Die Autobahnen sind bereits heute schon potentielle LKW-Parkplätze. Noch mehr LKW, und viele Autobahnstrecken werden kollabieren. Fahr doch mal auf der A-6 von Heilbronn nach Nürnberg. Ein Ostblock-LKW am anderen, quasi Stoßstange an Stoßstange. Dazwischen noch ein paar Holländer, Österreicher, Spanier usw.

    So kann es nicht weitergehen. Ein Großteil vieler Güter ohne besondere Dringlichkeit muss auf die Schiene, auch wenn die Industrie aufheult.
    Dann müssen sie halt wieder ein bisschen besser planen und müssen sich ihre "Just-in-time"-Lagerhaltung auf der Straße abschminken.

    Die Schweizer machen es richtig. Güter auf die Schiene.

    Kartoffeln zum Waschen über die Alpen nach Italien karren und zum Schnipseln wieder zurück nach Bayern, ist dann halt nicht mehr.
    Die Kapazität des Güterverkehrsschienennetzes wird hoffnungslos überschätzt. Selbst wenn die Transporte länger dauern würden: Es ist einfach nicht die Infrastruktur vorhanden, um nur 10% der Straßentransporte zusätzlich zu übernehmen. Dazu müssten zahlreiche neue Strecken gebaut werden, neben die vorhandenen, also wie der Ausbau einer zweispurigen zu einer vierspurigen Autobahn, und das ist in diesem Land völlig utopisch, weil es ohne neue Brücken und Tunnel nicht geht. Da sind ja selbst neue Autobahnen noch billiger und schneller zu bauen. Eher sehe ich die Zukunft in selbstfahrenden LKW-Kolonnen, die nebenbei mit erheblich weniger Treibstoffverbrauch auskommen.
    Das Detail steckt im Teufel

    (Versprecher bei einer Betriebsversammlung)

  7. #57
    Mitglied Benutzerbild von Cybeth
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von sunbeam Beitrag anzeigen
    Ich würde in Deutschland kein Großprojekt mehr angehen. Der bürokratische Moloch, die Korruption und diese wegen EU-Recht negativen Auswirkungen, immer den günstigsten Anbieter EU-weit nehmen zu müssen, der dann Sub-sub-sub-Sklaven aus Transnistrien oder aus karpatischen Dörfern rekrutiert die noch nie was von modernen Bautechniken gehört haben, nee, in Germanien ist das alles nur noch peinlich.
    Exakt auf den Punkt getroffen, so sieht das nämlich in der BRD aus.

  8. #58
    Mitglied Benutzerbild von jack000
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Die Gegner von Stuttgart21 hatten von vornherein recht. Dieses "Projekt" dient nur dazu, Milliarden Steuergeld abzugreifen und in den Stuttgarter Seilschaften zu verteilen.

    Kein Mensch braucht diesen verkackten unterirdischen Bahnhof.
    S21 ist die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm und der Bahnhof. Die Neubaustrecke ist wenig umstritten obwohl m.E. eigentlich übertrieben da zwischen Stuttgart und Ulm nicht viele Passagiere reisen.

    Das Problem ist der Tief-Bahnhof, denn man könnte die Neubaustrecke auch auf eine andere Art und Weise an den derzeitigen Kopfbahnhof anbinden.
    => Die ganzen Probleme im Zusammenhang mit S21 befinden sich quasi alle zwischen Wendlingen und Feuerbach.
    1. Serve the public trust.
    2. Protect the innocent.
    3. Uphold the law.

  9. #59
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    Standard AW: Stuttgart 21 - auf ein Neues

    Zitat Zitat von Multiplex Beitrag anzeigen
    Die Kapazität des Güterverkehrsschienennetzes wird hoffnungslos überschätzt. Selbst wenn die Transporte länger dauern würden: Es ist einfach nicht die Infrastruktur vorhanden, um nur 10% der Straßentransporte zusätzlich zu übernehmen. Dazu müssten zahlreiche neue Strecken gebaut werden, neben die vorhandenen, also wie der Ausbau einer zweispurigen zu einer vierspurigen Autobahn, und das ist in diesem Land völlig utopisch, weil es ohne neue Brücken und Tunnel nicht geht. Da sind ja selbst neue Autobahnen noch billiger und schneller zu bauen. Eher sehe ich die Zukunft in selbstfahrenden LKW-Kolonnen, die nebenbei mit erheblich weniger Treibstoffverbrauch auskommen.
    Vorab, dass der ehemalige Staatsbetrieb Deutsche Bahn AG den aufkommenden Containerverkehr in den 70er Jahren total verpennt hat ist nun einmal eine Tatsache und war
    a) den staatlichen Strukturen geschuldet, welche sich keinem Wettbewerb ausgesetzt gesehen haben
    b) dem staatlichen Schutz des Monopolisten Deutsche Bundesbahn geschuldet

    Du erlaube ich mir Dir widerspreche. Um den nationalen Güterfernverkehr abzudecken brauchst Du nicht mehr als 4 bis 6 separate Bahntrassen auf denen auch die Güterzüge und nur Güterzüge mit Tempo 160 fahren können, dazu ein gutes Dutzend entsprechend ausgelegter Containerbahnhöfe von welchen dann die angelierten Container und Auflieger bzw. Lkw-Brücken verteilt werden.

    Sicher, das würde erst einmal Investitionen im zweistelligen Mrd-Bereich bedingen...aber macht man es richtig, sprich die Schiene geht nicht in den Besitz der Deutschen Bahn AG über, sondern bleibt im Besitz des Staates und dieser öffnet dieses Schienennetz auch für den Wettbewerber, dann refinanziert sich die Geschichte über Nutzungsgebühren von selbst.

  10. #60
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    Zitat Zitat von Deutschmann Beitrag anzeigen
    Und ich hätte es sinnvoller gehalten, wenn man dieses beschissene Nadelöhr von Heslacher Tunnel mehrspurig ausgebaut hätte. In der Rush-Hour Stau bis zum Schattenring hoch.
    Wie wahr...dieser Tunnel ist ein typischer Schwabenstreich...vierspurge Zufahrt, zweispuriger Tunnel, dass da Staus nicht vorprogrammiert sind, auf die Idee muss man erst einmal kommen.

    Dieser Tunnel ist wieder einmal ein Beispiel für politische Unvermögen das große Ganze im Blickfeld zu haben

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