Gerade auf einen älteren Artikel gestoßen, der aufzeigt dass sich selbst das streng islamische Saudi-Arabien der Problems der Verwandtenehe bewusst war und Konsequenzen ergriffen hatte
[Links nur für registrierte Nutzer]Da aufgrund zahlreicher Heiraten unter Blutsverwandten der Anteil von genetischen Erkrankungen der Kinder und Totgeburten relativ hoch ist, Abtreibungen wegen Erbkrankheiten aber verboten sind, ist die Prävention eine Möglichkeit, die islamische Moral einzuhalten - und wahrscheinlich die Heirat unter nahen Verwandten zu reduzieren. Besonders häufig waren die Sichelzellenanämie und die β-Thalassämie. Wie hoch das Risiko ist, machte eine Studie aus dem Jahr 2007 deutlich, für die 2004 und 2005 im King Abdulaziz University Hospital in Dschidda 5.356 Neugeborene auf angeborene Anomalien überprüft wurden. 147 (27,06 von 1000) Lebendgeburten und 13 (2,39 von 1000) Totgeburten wiesen Missbildungen auf. Größere Anomalien lagen bei 93,9 Prozent der Lebendgeburten mit Missbildungen vor. 38,8 Prozent der Eltern waren miteinander verwandt.
Nach längeren Diskussionen wurden 2004 die vorehelichen Tests eingeführt, um eine "gesunde Heirat" zu ermöglichen, aus der eine gute Familie und "gesunde, glückliche Kinder" entstehen sollen. Neben Sichelzellenanämie und β-Thalassämie werden auch Infektionskrankheiten wie Hepatatis B und C sowie Aids getestet, um zu verhindern, dass die Ehepartner oder die Kinder angesteckt werden. Nach einer Studie aus dem Jahr 2009 war der präventive voreheliche Test nach 6 Jahren erfolgreich. Die Zahl der Risikopaare sank demnach um 50 Prozent von 10,1 auf 4,0 von 1000 ab, die Zahl der freiwilligen Abbrüche des Heiratsversprechens stieg um das Fünffache von 9,2 auf 51,9 Prozent an.
Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
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