Die Cousine als Ehefrau - behinderte Kinder aus Verwandtenehen
Obwohl in Deutschland geächtet, gehört die Verwandtenehe unter Migranten immer noch zur Normalität. In so manchem Stadtteil wird aus Tradition jede fünfte Ehe zwischen Cousin und Cousine abgeschlossen. Problematisch wird das beim Nachwuchs. Zeugen Cousin und Cousine ersten Grades ein Kind, ist das Risiko schwerster Anomalien oder Krankheiten beim Kind doppelt so hoch, wie bei einer gewöhnlichen Ehe. Genetische Aufklärung: Fehlanzeige. Chris Humbs und Anne Brandt über
das Wegsehen der Politik.
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Obwohl die Probleme immer wieder auftreten, nehmen die Anzahl der Verwandtenehen und die Zahl der Schwangerschaften aus diesen Beziehungen nicht ab.
Es fehlt schlicht an Aufklärung und Einsicht.
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Yasemin Yadigaroglu, Sozialwissenschaftlerin
„Ich durfte halt nicht mehr in die Vereine rein gehen. Und es war wirklich nicht so schön, diese ganzen Emails zu bekommen, die Anrufe zu bekommen oder generell dann während der Sitzung rausgeschmissen zu werden, von den Vereinen rausgeschmissen zu werden. Aber immer noch denke ich: Was soll’s? Wenn der eine und andere das kapiert…oder wenn einer das kapiert, reicht das schon aus.“
Unterstützung für ihre Arbeit - gar von Bundesebene? Fehlanzeige!
Die Integrationsbeauftragte im Kanzleramt, Maria Böhmer, steht zu diesem Thema nicht für ein Interview zur Verfügung.
Die Jugend und Familienministerin Ursula von der Leyen auch nicht. Ihre Pressestelle erklärt uns den Grund, Zitat:
„Über das Ausmaß von Verwandtenehen in Deutschland liegen keine belastbaren Daten vor.“
Und deshalb sehe man auch keinen Handlungsbedarf.
Es gehört schon viel Energie dazu, all das alarmierende Material zu ignorieren, das es alleine im Internet zum Thema Verwandtenehe gibt.
Auch Ulla Schmidt - die Gesundheitsministerin – will mit dem Thema nichts zu tun haben. Ihre Pressestelle verweist uns zur Integrationsbeauftragten. Aber da waren wir ja schon.