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Thema: Ende des aktuellen Kreditzyklus

  1. #131
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Die Zinsspanne zwischen zwei- und fünfjährigen US-Staatsanleihen wurde gestern negativ, womit das Ende des kurzfristigen Kreditzyklus besiegelt ist. Im Augenblick erscheint der Eintritt der Rezession Ende 2019 bis Mitte 2020 naheliegend.
    2Y UST - 5 Y UST:



    Einige Beobachter vermuten, dass die Bankenregulierung nach 2008 auch zur Folge hat, dass die Beschaffung und Verwaltung von Collateral (als Sicherheiten dienende Wertpapiere) zunehmend problematisch ist. Besonders qualitativ hochwertige Sicherheiten wie US-Treasury Anleihen und Deutsche Staatsanleihen sind in diesen Tagen offensichtlich erheblich nachgefragt, was an den z.T. unsinnigen Preisen ersichtlich ist. Meines Erachtens finden sich die Treiber hierfür hauptsächlich in Marktteilnehmern (vornehmlich Banken), die ihre Bilanz um diese Sicherheiten verlängern, um im Bedarfsfall Zentralbank-Liquidität beschaffen zu können.
    Der unbesicherte USD-Geldmarkt verlangt derzeit mehr als 0,5% Aufschlag gegenüber besicherten Transaktionen. In den letzten Tagen lässt sich eine leicht steigende Tendenz feststellen: (3M USD-LIBOR - 3M SOFR)

  2. #132
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Die Zinsspanne zwischen zwei- und fünfjährigen US-Staatsanleihen wurde gestern negativ, womit das Ende des kurzfristigen Kreditzyklus besiegelt ist. Im Augenblick erscheint der Eintritt der Rezession Ende 2019 bis Mitte 2020 naheliegend.
    2Y UST - 5 Y UST:



    Einige Beobachter vermuten, dass die Bankenregulierung nach 2008 auch zur Folge hat, dass die Beschaffung und Verwaltung von Collateral (als Sicherheiten dienende Wertpapiere) zunehmend problematisch ist. Besonders qualitativ hochwertige Sicherheiten wie US-Treasury Anleihen und Deutsche Staatsanleihen sind in diesen Tagen offensichtlich erheblich nachgefragt, was an den z.T. unsinnigen Preisen ersichtlich ist. Meines Erachtens finden sich die Treiber hierfür hauptsächlich in Marktteilnehmern (vornehmlich Banken), die ihre Bilanz um diese Sicherheiten verlängern, um im Bedarfsfall Zentralbank-Liquidität beschaffen zu können.
    Der unbesicherte USD-Geldmarkt verlangt derzeit mehr als 0,5% Aufschlag gegenüber besicherten Transaktionen. In den letzten Tagen lässt sich eine leicht steigende Tendenz feststellen: (3M USD-LIBOR - 3M SOFR)
    Sollte man jetzt noch vor Jahresende geplante Kreditverträge abschließen , oder
    diese in 2019 oder 2020 abschließen ?

    Genossenschaftsbanken , oder Staatlich Gesicherte Banken ?
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  3. #133
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Sollte man jetzt noch vor Jahresende geplante Kreditverträge abschließen , oder
    diese in 2019 oder 2020 abschließen ?

    Genossenschaftsbanken , oder Staatlich Gesicherte Banken ?
    Lässt sich so allgemein nicht seriös beantworten. Firmen mit stabilen Cashflows sind gut beraten, soviel Geld aufzunehmen, wie sie auch mit 30-50% EBIT noch bedienen können. Dabei Laufzeiten von 5+ Jahren, damit hinreichend Zeit bleibt, um zu refinanzieren.

  4. #134
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Nachdem Draghi und Powell wie erwartet alle Zinsanhebungen in die unbestimmte Zukunft verschoben haben, kam es in Antizipation niedriger Zinsen und möglicherweise weiterer QE-Programme zu erheblichen Anstiegen in US-Staatsanleihen. Der Druck auf die US-Zinskurve hat auch dazu geführt, dass der EUR/USD Wechselkurs zeitweise signifikant gestiegen ist. Zehnjährige Bundesanleihen sind gefolgt und wurden heute zu einer Rendite von 0,04% (!) gehandelt.

    Fed-Funds Futures implizieren eine Zinssenkung der Federal Reserve innerhalb der kommenden 18 Monaten. Bemerkenswert sind die Kursrückgänge europäischer Aktienmärkte, während US-Amerikanische Aktienmärkte nicht unerheblich angestiegen sind.

    Erschreckend negative Überraschungen der morgigen Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Eurozone würden das Gesamtbild sinnvoll ergänzen.

  5. #135
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Nachdem Draghi und Powell wie erwartet alle Zinsanhebungen in die unbestimmte Zukunft verschoben haben, kam es in Antizipation niedriger Zinsen und möglicherweise weiterer QE-Programme zu erheblichen Anstiegen in US-Staatsanleihen. Der Druck auf die US-Zinskurve hat auch dazu geführt, dass der EUR/USD Wechselkurs zeitweise signifikant gestiegen ist. Zehnjährige Bundesanleihen sind gefolgt und wurden heute zu einer Rendite von 0,04% (!) gehandelt.

    Fed-Funds Futures implizieren eine Zinssenkung der Federal Reserve innerhalb der kommenden 18 Monaten. Bemerkenswert sind die Kursrückgänge europäischer Aktienmärkte, während US-Amerikanische Aktienmärkte nicht unerheblich angestiegen sind.

    Erschreckend negative Überraschungen der morgigen Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Eurozone würden das Gesamtbild sinnvoll ergänzen.
    Das habe ich beim Bewerten der Cross Currency Swaps auch gemerkt. USD-Swap-Kurve am kurzen Ende vergleichsweise hoch (2.x%), dann eine 'Delle', bis man bei ca. 10 Jahren wieder bei 2.x% angekommen ist und weiter ansteigt..... Es sind also mittelfristig Korrekturen am Markt zu erwarten.

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  6. #136
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Nachdem Draghi und Powell wie erwartet alle Zinsanhebungen in die unbestimmte Zukunft verschoben haben, kam es in Antizipation niedriger Zinsen und möglicherweise weiterer QE-Programme zu erheblichen Anstiegen in US-Staatsanleihen. Der Druck auf die US-Zinskurve hat auch dazu geführt, dass der EUR/USD Wechselkurs zeitweise signifikant gestiegen ist. Zehnjährige Bundesanleihen sind gefolgt und wurden heute zu einer Rendite von 0,04% (!) gehandelt.

    Fed-Funds Futures implizieren eine Zinssenkung der Federal Reserve innerhalb der kommenden 18 Monaten. Bemerkenswert sind die Kursrückgänge europäischer Aktienmärkte, während US-Amerikanische Aktienmärkte nicht unerheblich angestiegen sind.

    Erschreckend negative Überraschungen der morgigen Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Eurozone würden das Gesamtbild sinnvoll ergänzen.
    Alle diese Dinge sind gut für die Oberschicht, aber schlecht für die Unterschicht.


  7. #137
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen


    Das habe ich beim Bewerten der Cross Currency Swaps auch gemerkt. USD-Swap-Kurve am kurzen Ende vergleichsweise hoch (2.x%), dann eine 'Delle', bis man bei ca. 10 Jahren wieder bei 2.x% angekommen ist und weiter ansteigt.....
    Mangels exzessiver OTC-Nutzung werfe ich nur bei Bedarf einen Blick auf die Swap-Kurve. Allerdings habe ich Eurodollar-Futures (USD LIBOR) und EURIBOR-Futures immer im Blick. Vor wenigen Tagen wurden 2020-2022 Instrumente noch zu 2,5% gehandelt, woraufhin ich fast vorsichtig einzelne Abschnitte eingekauft hätte (Weil es mir unmöglich erscheint, dass zumindest bis 2022 keine Rezession und Zinssenkungen stattfinden). Darüber hinaus wurden Optionen auf Zinsentwicklungen unter 75 Basispunkten irrational günstig gehandelt. Seit den Aussagen von Powell und Draghi sind die gleichen Zinssätze auf mittlerweile z.T. unter 2,2% gefallen.

    Heute Vormittag wurde dieses Bild durch eine (für PMIs) extreme Reaktion auf die PMI-Veröffentlichungen abgerundet. Die katastrophalen Werte zur Industrieproduktion (Export->Kapitalimport) führten binnen Sekunden dazu, dass der EUR/USD von nahe 1,14 auf unter 1,135 geprügelt wurde. Der DAX ist augenblicklich um 100 Punkte gefallen. Zehnjährige Bundesanleihen sind in negatives Territorium gestiegen, während zehnjährige US-Staatsanleihen am heutigen Tag die Rendite eines Quartals innerhalb eines Tages generierten.

    Die US-PMIs sind dagegen unauffällig. Dieses Bild deutet darauf hin, dass die Leistungsbilanz der Eurozone zunehmend defizitär ausfällt, während die US-Konjunktur (noch) besser dasteht. Bei genauer Betrachtung des heutigen Kursabfalls im EUR/USD ist ersichtlich, dass die Zinssituation und die historische Referenz des Dollar-Index eher zu steigenden EUR/USD-Kursen beitragen sollten.
    Es bleibt abzuwarten, wo dieser Kurs steht, wenn der US-Dollar erstarkt.

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    Es sind also mittelfristig Korrekturen am Markt zu erwarten.
    Die heutigen Deutschen- und Euroraum-PMIs waren (s.o.) so katastrophal, dass immer mehr Anzeichen für eine anstehende Rezession sprechen. An der heutigen Reaktion wurde mir bewusst, dass der Markt sehr wohl weiß, welche Implikationen für den Euro und Euroraum daraus erwachsen.

  8. #138
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    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen


    Das habe ich beim Bewerten der Cross Currency Swaps auch gemerkt
    . USD-Swap-Kurve am kurzen Ende vergleichsweise hoch (2.x%), dann eine 'Delle', bis man bei ca. 10 Jahren wieder bei 2.x% angekommen ist und weiter ansteigt..... Es sind also mittelfristig Korrekturen am Markt zu erwarten.
    Lass mich raten, diese Bewertung machst du tagtäglich mit Papier und Bleistift.
    Mann, wie ich deine überragende Intelligenz und deine mathematischen Fähigkeiten bewundere

  9. #139
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    Zitat Zitat von SprecherZwo Beitrag anzeigen
    Lass mich raten, diese Bewertung machst du tagtäglich mit Papier und Bleistift.
    Mann, wie ich deine überragende Intelligenz und deine mathematischen Fähigkeiten bewundere
    Dieses Instrument ist aus mathematischer Sicht nicht besonders komplex und könnte (mit vorhandenen Marktzinsen) von einem Abiturient bewertet werden. Prinzipiell wäre sogar jede schwäbische Hausfrau in der Lage, mit entsprechender Software diese Dinge zu berechnen.
    Insofern erscheint Deine Bemerkung unpassend.

    Tatsächlich ist es kein Hexenwerk, diese Dinge in den standardisierten Instrumenten ziemlich genau im Kopf abzuschätzen.

  10. #140
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    Standard AW: Ende des aktuellen Kreditzyklus

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Mangels exzessiver OTC-Nutzung werfe ich nur bei Bedarf einen Blick auf die Swap-Kurve. Allerdings habe ich Eurodollar-Futures (USD LIBOR) und EURIBOR-Futures immer im Blick. Vor wenigen Tagen wurden 2020-2022 Instrumente noch zu 2,5% gehandelt, woraufhin ich fast vorsichtig einzelne Abschnitte eingekauft hätte (Weil es mir unmöglich erscheint, dass zumindest bis 2022 keine Rezession und Zinssenkungen stattfinden). Darüber hinaus wurden Optionen auf Zinsentwicklungen unter 75 Basispunkten irrational günstig gehandelt. Seit den Aussagen von Powell und Draghi sind die gleichen Zinssätze auf mittlerweile z.T. unter 2,2% gefallen.

    Heute Vormittag wurde dieses Bild durch eine (für PMIs) extreme Reaktion auf die PMI-Veröffentlichungen abgerundet. Die katastrophalen Werte zur Industrieproduktion (Export->Kapitalimport) führten binnen Sekunden dazu, dass der EUR/USD von nahe 1,14 auf unter 1,135 geprügelt wurde. Der DAX ist augenblicklich um 100 Punkte gefallen. Zehnjährige Bundesanleihen sind in negatives Territorium gestiegen, während zehnjährige US-Staatsanleihen am heutigen Tag die Rendite eines Quartals innerhalb eines Tages generierten.

    Die US-PMIs sind dagegen unauffällig. Dieses Bild deutet darauf hin, dass die Leistungsbilanz der Eurozone zunehmend defizitär ausfällt, während die US-Konjunktur (noch) besser dasteht. Bei genauer Betrachtung des heutigen Kursabfalls im EUR/USD ist ersichtlich, dass die Zinssituation und die historische Referenz des Dollar-Index eher zu steigenden EUR/USD-Kursen beitragen sollten.
    Es bleibt abzuwarten, wo dieser Kurs steht, wenn der US-Dollar erstarkt.


    Die heutigen Deutschen- und Euroraum-PMIs waren (s.o.) so katastrophal, dass immer mehr Anzeichen für eine anstehende Rezession sprechen. An der heutigen Reaktion wurde mir bewusst, dass der Markt sehr wohl weiß, welche Implikationen für den Euro und Euroraum daraus erwachsen.
    in Ermangelung von grün

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