Tichys`Einblick:
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weiterlesen nach Bedarf.Rainer Wendt: Ich werde ja gelegentlich gefragt, warum man sich das eine oder andere antut. Ich habe fünf Kinder und vier Enkelkinder. Das neue Jahr hat gut angefangen mit der Nachricht, dass im August mein fünftes Enkelkind kommt. Ich habe also genügend intrinsische Motivation, um mich ein bisschen um die Zukunft des Landes zu kümmern. Dieses Motiv ist nachvollziehbar. Ich möchte, dass auch meine Nachkommen in einer Welt groß werden, in der man frei sein kann. Ich bin jetzt 61 und habe immer nur Frieden kennengelernt, und meinen Kindern soll es auch so gehen. Wir haben in einem Paradies gelebt. Ja, das ist so. Und ich fürchte, die guten Zeiten sind vorbei. Wenn man sich die europäische Geschichte anguckt, war das ja auch fast unnatürlich. Um uns herum tobt die Welt, viele Staaten liegen in Trümmern. In den 90er-Jahren kamen die osteuropäischen Freiheitsbewegungen, dann der Arabische Frühling, und wir haben wirklich geglaubt, auf der Welt bricht jetzt der ewige Frieden aus. Viele haben’s geglaubt. Aber einige Mahner gab’s schon immer.
Das ist doch auch Schmarrn. Das ist skandalisiert worden. Im Moment wird ja auch alles Mögliche wieder hochge*jubelt, gerade aus Berlin. Die Bereit*schaftspolizei insgesamt in Deutsch*land ist so gut wie nie. Aber man hat ja in Köln gesehen: Kaum machen die mal einen Einsatz wie in der Silvesternacht, der wirklich gelungen war, schon kom*men morgens Grüne und fallen über die Polizei her. In Hamburg die Linke und die Grünen. Eine Politikerin, die sich bei der Antifa bedankt! Da sagen die Kollegen: Was machen wir da über*haupt? Man muss den Grünen und Lin*ken klarmachen: Ihr seid daran betei*ligt, wenn staatliche Autorität den Bach runtergeht.
Die wissen genau, was sie tun. Und die wissen, dass sie damit die Einsatzkräfte verunsichern und gefährden. Wenn die Antifa Fahndungsplakate nach Polizis*ten aushängt, dann hängen die in den Geschäftsstellen der Linken. Ich habe noch nie solche Staatsferne gesehen.
Der Polizeiberuf hat eine eigene Faszination. Die Leute wissen, dass sie in nicht alltäglichen Einsatzsituationen unterwegs sind, dass sie Konfliktlösungsstrategien erlernen und
Menschen helfen können – so ach, wie sich das anhört. Sie können schon an den gesellschaftlichen Schnittstellen ganz segensreiche Dienste leisten. Ich habe mir neulich in Bamberg die neue Ausbildungseinrichtung der Bundes*polizei angeguckt, dieses neue Aus*- und Fortbildungszentrum. Klasse jun*ge Leute, die man da sieht. Hochdiszi*pliniert, konzentriert, und sie wissen genau, auf was sie sich da vorbereiten. Ich würde immer wieder Polizist wer* den. Auch heute noch. Nach 43 Dienst*jahren. Auch in Berlin.
Die Ausländerbehörde wollte zwei Ab*schiebungen vornehmen, daraufhin hat’s richtig Krawalle gegeben. Die Poli*zisten mussten sich zurückziehen und die Bereitschaftspolizei holen.
Es scheint sich eine Milliarden-Justiz-Asyl-Industrie zu entwickeln.
Wir haben eine Abschiebeverhinderungsindustrie, bestehend aus Sozialverbänden, die prächtig verdienen, aus Anwaltskanzleien und Ärzten und aus Nichtregierungsorganisationen, die dazwischen hängen. Die setzen alles daran, dass die Leute im Land bleiben, und zwar ein jeder. Und dann kommen noch Politiker dazu, wie in Berlin, die sagen, es ist uns eigentlich völlig wurscht, was das BamF oder die Gerichte entscheiden.
Heute wird mehr denn je über Religionszugehörigkeiten geredet im Land.
Die Kommunikation der Polizei wird wegen mangelnder Offenheit kritisiert.
Ich halte Integration beziehungsweise unsere Integrationsbemühungen für eine der ganz großen Lebenslügen der deutschen Politik. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass man Menschen aus islamisch geprägten Kulturkreisen bei uns nicht integrieren kann – und wenn, dann nur in wenigen Einzelfällen. Etwa junge Männer, die gar nichts anderes kennengelernt haben. Die zum 14. Geburtstag, wenn sie dann Mann werden, nicht Handy oder Tablet oder Tennisschläger geschenkt bekommen, sondern ein Messer. Und dann wundern wir uns darüber, wenn die alle bewaffnet in die Schule kommen. Frauenverachtung, Antisemitismus und viele andere kulturelle Prägungen sind häufig so verfestigt, die werden bleiben. Natürlich gibt es positive Beispiele von Menschen, die hart daran arbeiten, sich hier einzubringen, eine Ausbildung zu machen und hier eine neue Heimat zu finden. Aber Hunderttausende Menschen nur mit Sprach- oder Integrationskursen zu integrieren hat schon vor 30 Jahren nicht geklappt und wird in den allermeisten Fällen auch jetzt scheitern. Und auch der Familiennachzug ist kein Mittel, die Integration zu fördern, das ist doch schon wieder die nächste Fehldiagnose. Die arabischen Großfamilien in Berlin, im Ruhrgebiet und anderswo, die sind alle komplett. Aber von Integration kann da keine Rede sein.