Erst mal, weil es Natur ist. Es gibt keine Völker und keine Vaterländer, es gibt nur Individuen. Es stößt mir übel auf, wenn Menschen mit nationaler Veranlagung begegnen. Es ist ein Eingriff in meine Privatsphäre, mich in einem Kollektiv haben zu wollen, welches ich nicht haben will.
Ich habe einen Vater und eine Mutter, aber ich habe kein Vaterland und das ist auch sehr gut so. Eine Nation ist nicht mehr als ein Verwaltungsbezirk, sie gibt mir keine Identität und ich habe keinerlei Verpflichtung zur Loyalität gegenüber ihr. Ich habe nicht mit jemandem mehr zu tun, weil er auch aus diesem Verwaltungsbezirk kommt oder die gleiche Hautfarbe hat. Ich bilde mit ihm keine eigene Gruppe, die sich gegenüber allen anderen abgrenzt, die diese Eigenschaften nicht haben. Auch das Erleben von gemeinsamen kulturellen Elementen macht kein Kollektiv aus mir und allen anderen, die diese Erfahrung auch gemacht haben, da diese Elemente nicht auf einer Ebene liegen, die eine Verbindung schaffen könnten und erstmal erörtert werden muss, ob man diese Kultur überhaupt annimmt oder eine andere haben will. Ich z.b. bin erklärter Gegner des konservativen Christentums , welches dort, wo ich aufgewachsen bin, sehr starken Einfluss hat. Hat mich der Geburtsort also irgendwie beeinflusst? Nein, natürlich nicht.
Nationalismus bedeutet Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung. Er macht den Menschen zum unmenschlichen Monster, der seinesgleichen tötet und misshandelt, sogar Kinder, weil er den Menschen unfähig macht, mit allen anderen in Frieden und Freiheit zu leben, da ihr ihnen eingetrichtert hat, sie wären Angehörige eines „Volkes“ und hätten mit anderen, die nicht zu dem gehören, nichts zu tun. Nutznießer davon sind nur die Reichen überall auf dieser Welt, denn für deren Profite werden die Kriege geführt. Um das zu erkennen, muss man wirklich nicht hochbegabt sein, das ist so offensichtlich.
Ich hasse es, wenn Menschen zu Hause sitzen und Angst haben, weil draußen „Ausländer“, „Flüchtlinge“ oder sonst wer herum laufen und ich liebe diesen Hass, darin geht es einem richtig gut. Ich wünsche euch auch, ihn zu entdecken, dann geht es euch sicherlich besser. Ich hatte auch schon mal Ärger mit diesen Gruppen, das hat meine Sichtweise überhaupt nicht beeinflusst, ich hab danach nur vor mich hin gegrinst und gedacht, wahrscheinlich gibt es Leute, die auf dieses Erlebnis jetzt anders reagieren würden und war stolz drauf, dass ich nicht so bin.
Ich lebe auch dort, wo der Migrantenanteil hoch ist, hier muss niemand Angst haben. Zu jeder Tages- und Nachtzeit gehe ich alleine und unbewaffnet auch durch die dunkelsten Straßen ohne überhaupt daran zu denken, dass mir was passieren könnte. Genau mit dieser Angst fängt es an und die schlimmsten Verbrechen, wie Sklaverei und Krieg sind das Ende davon, gegenüber dem ist selbst ein brutaler Straßenraub, wovor diese Sorte Mensch ja sonst so viel Angst hat, noch ein Kinkerlitzchen. In dem Moment, wo ein Mensch mir gegenüber derartige Anwandlungen zeigt, ist das Band zwischen mir und ihm gebrochen, dann interessieren mich seine Probleme nicht mehr. Ich teile diese Sichtweise auch mit vielen Frauen und ich kenne ganz sicher keine Frauen, die grundsätzlich etwas gegen Miniröcke haben.
Was sieht ein Mensch mit nationaler Veranlagung? Migranten, die Sozialleistungen empfangen und was meint er dann? Das sie ihn ausplündern! Was sieht der Kosmopolit? Menschen, die in anderen Ländern versklavt und ausgebeutet, mit Waffengewalt unterdrückt werden und für einen Hungerlohn Waren produzieren müssen, die der Nationalist hier gerne konsumiert.
Die „Neger“ leben nicht auf Kosten der hart arbeitenden Menschen in Deutschland, Europa und den USA, die arbeiten hart dafür, dass wir hier ohne Ende konsumieren können und bekommen selber so gut wie nichts davon! Und was passiert, wenn man Nationalisten damit konfrontiert? Dann kommen diese Vögel auch noch an und erzählen uns irgendwas, von wegen man könnte das aber nicht erkennen. Ach und wieso nicht? Darauf kommt dann so etwas wie „Es passiert nicht hier“! Nö, tatsächlich passiert es nicht hier, es passiert da. Gut, also gibt es keinen Grund, warum man es nicht sehen sollte. Die nationale Veranlagung macht blind für die größten Verbrechen, die von der eigenen Gruppe oder dem, was man dafür hält, an anderen begangen worden sind und lässt die, die dieser eigenen geschehen sind, aber vergleichsweise unbedeutend sind, wie fundamentale Anschläge auf das Leben selbst aussehen. Daran kann man gut erkennen, wie schädlich diese Sichtweise für die Menschheit ist. Für den Kosmopoliten ist überall Heimat, deswegen ist dies Einstellung auch einzige, die global für Frieden und Freiheit sorgen kann.