Zitat von
antiseptisch
Wenn man mit versifften Gutmenschenchristen über die Muselflutung spricht (und linksversifft sind fast alle hierzulande, die sich nicht Atheisten nennen), kommt man immer wieder an den Punkt, wo sie einem weismachen wollen, dass wir deren böse Taten mit Liebe bekämpfen sollen. Wörtlich in einer Predigt gehört: 1. "Der Islam ist die Religion des Hasses!" (Gastauftritt eines ausländischen Pfarrers, während der einheimische Pfarrer peinlich berührt die Augen verdrehte). Wow! Hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber auch 2.: "Sie (die Moslems) können mich töten, aber meinen Glauben töten sie nicht!"
Ich habe schon mit einigen Christen über den Untergang der Christen weltweit gesprochen. Es gibt momentan nur eine gering wachsende christliche Glaubensgemeinschaft, und die findet ausgerechnet und ausschließlich in China statt. In allen anderen Ländern sinkt die Zahl der Gläubigen. Aber das wollen sie natürlich nicht wissen. Und wenn ihr Verstand nicht abschalten will, dann weichen sie darauf aus, dass ja alles schon in der Bibel steht. Dann sind wir eben in der Apokalypse angekommen. Man kann also argumentativ von einem echten Christen nicht bewirken, dass er den Zirkelschluss von der Muselflutung zur kollektiven Abwehr schafft. Da ja bereits Jesus wegen seines Glaubens getötet wurde, hat ein Christ kein Recht dazu sich selbst gegen den Unglauben zur Wehr zu setzen. Das wäre übelste Anmaßung. Man würde sich somit über Jesus stellen. Folglich soll man alles klaglos über sich ergehen lassen. Wer damit nicht einverstanden ist, muss sich aufs Alte Testament berufen, wo man das Übel noch eigenmächtig bekämpfen durfte.
Strenggläubige Christen sind in letzter Konsequenz eben auch Gesellschaften mit beschränkter Hoffnung. Denn was nützt einem sein Glauben, wenn man den Stachel aus seiner Wunde nicht herausziehen darf? Darf man Gift nur mit noch mehr eigener Reinheit bekämpfen? Hat nur Gott das Recht, das Gift zu beseitigen? Die vermeintliche Stärke des Christentums führt bei Nichtchristen nur zu noch mehr Verachtung. Wer sich nicht wehren darf, kann kein Gläubiger sein. Klingt auch irgendwie logischer als erzwungenes Masochistentum.