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Thema: Der Volkslehrer

  1. #3431
    Mitglied Benutzerbild von Suppenkasper
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Veltins007 Beitrag anzeigen
    Das stimmt so auch nicht, denn er befindet sich noch auf dem Weg der Erkenntnis. Welche Erkenntnis er schlussendlich ziehen wird, das ist sein persönliches Ding. Aber ich finde es unredlich, ihn während seiner Suche so anzugehen, anstatt ihn freundlich anzustupsen und auf Hinweise hinzuweisen.
    Also ein wenig mehr Freundlichkeit gegenüber Menschen die nicht deutschhassend sind, fände ich schon angebracht
    Dem kann ich nur zustimmen.

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    Was stimmt denn nicht? Gab es keine Rassengesetze, keine Bücherverbrennungen, keine Enteignungen, keine Deportationen, keine Lager, keine Zwangsarbeit, keine Ermordungen? Kein Krieg?
    Ich will versuchen deine Fragen so kurz und unaufgeregt wie möglich zu beantworten. Jeder einzelne der von Dir angesprochenen Themenkomplexe ist vielschichtig und erfordert zum richtigen Verständnis eine ausführliche, und - was angesichts der Erreichbarkeit von relevanter und zuverlässiger Literatur, nicht obskuren Internetquellen, hierzulande schwierig ist - möglichst vorurteilsfreie Beschäftigung mit dem Thema.

    Rassengesetze: gab es selbstverständlich, wie in zahllosen anderen Staaten, nicht zuletzt den USA zu dieser Zeit, und auch viel später noch, ebenfalls. Die Rassenfrage war natürlich eines der zentralen Themen des Nationalsozialismus, das abzustreiten wäre widersinnig und in höchstem Maße unredlich. Die Nationalsozialisten waren aber, im Gegensatz zu dem propagandistisch zur Unkenntlichket verzerrten Schmonzes der nach dem Zweiten Weltkrieg propagiert wurde, keine dezidierten Rassisten, sondern vielmehr Ethnozentristen. Ihr Ziel war nicht die Unterdrückung oder gar Ausrottung anderer Rassen, sondern die Reinhaltung und möglichst auch Verbesserung des eigenen genetischen Erbes. "Germany first", in dieser wie auch in jeder anderen Hinsicht. Was andere Völker untereinander trieben war ihnen im Grunde genommen weitgehend gleichgültig. Wer sich mit der nationalsozialistischen Rassenlehre aufgrund von Origalschriften aus der Zeit beschäftigt wird sehr schnell merken, dass ihnen beispielsweise selbstverständlich vollkommen bewusst war, dass "die Deutschen" keine Rasse sind (eine absurde Behauptung) sondern ein Mischvolk, dessen von den Nationalsozialisten als am wertvollsten betrachtete nordische Komponente möglichst gefördert werden sollte. Die Gesetze die sich explizit gegen die Juden richteten waren nun allerdings nicht nur durch die Rassenfrage, sondern vor allem auch durch die als zersetzend empfundene Wirkung der Juden auf die deutsche Volkgemeinschaft, die deutsche Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur motiviert.

    Die Bücherverbrennungen waren ein einmaliger propagandistischer Zinnober, der am 10. Mai 1933 auf Initiative der deutschen Studentenschaft stattfand. Selbst führende NS-Propagandaleute betrachteten sie als eine große Dummheit. Bücherverbrennungen gab es bereits im China des dritten Jahrhunderts vor Christus, sie fanden und finden auch heute noch in großem Ausmaß weltweit immer wieder statt. Warum gerade diese, die nicht einmal von oberster Stelle angeordnet wurde, daher so aus dem historischen Kontext gerissen wird, das kannst du dir an den 5 Fingern deiner rechten Hand abzählen.

    Enteignungen gab es nur in sehr geringem Ausmaß vor dem Zweiten Weltkrieg. Es wurden gewisse Vermögen eingezogen, die nach Meinung der Nationalsozialisten unredlich und zum Schaden des deutschen Volkes erworben worden waren.

    Deportationen gab es selbstverständlich auch. In welchem Umfang und zu welchem Zweck, das hier näher zu diskutieren verbietet mir ein sattsam bekannter Paragraph und ich kann also dazu nicht mehr sagen als: es gab sie, natürlich, niemand bestreitet das.

    Lager ebenso. Siehe oben. Konzentrationslager gab es vor, während und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings auch betrieben von u. A. von den USA, Sowjetrußland, Japan, China, Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und vielen anderen Nationen. Das Vorhandensein von Konzentrationslagern allein ist also zunächst einmal ein zu dieser Zeit für praktisch alle kriegführenden Großmächte zutreffendes Charakteristikum, und keineswegs eine deutsche Erfindung oder ein deutsches Spezifikum. Diese Frage im Detail zu diskutieren ist mir wiederum aufgrund der Rechtslage nicht gestattet.

    Zwangsarbeit: insbesondere Juden und Kriegsgefangene wurden zur Zwangsarbeit herangezogen, da praktisch alle wehrfähigen Männer an den Fronten vom Nordkap bis zum Schwarzen meer kämpfen mussten. das war eine von allen der großen kriegsführenden Mächte angewandte, und von den Siegermächten nach dem Krieg geradezu perfektionierte Sache, in der Deutschland ebenfalls in keinster Weise ein "Alleinstellungsmerkmal" besitzt. Hohe Mortalitätsraten unter den zwangsarbeitern sind insbesondere in den letzten Kriegsmonaten zu verzeichnen, als die Infrastruktur des reiches weitgehend zusammenbrach und die versorgungslage, auch der deutschen Zivilbevölkerung, immer katastrophaler wurde. Auch der Krankheiten wurde man nicht mehr Herr.

    Ermordungen: Ein heikles Thema. ich formuliere es unverdächtig so: in einem Krieg von solchem Ausmaß, wie es der Zweite Weltkrieg als größter bewaffneter konflikt der Menschheitsgeschichte nun einmal zwangsläufig hatte, ist es völlig unmöglich, dass irgendeine der kriegführenden Großmächte sich nicht irgendwann irgendwo die Finger schmutzig gemacht hat. Es gab insbesondere Vergeltungsaktionen gegenüber Partisanen in Frankreich, der Tschechei (einmalig) und vor allem auf dem Balkan, in Polen, der Sowjetunion und in Griechenland. Es gab den Kommissarbefehl von 1941, der aber bereits 1942 wieder ausgesetzt wurde, erstens weil hohe Wehrmachtsoffiziere dagegen protestierten, zweitens weil er die deutsche Autorität und die initialen Sympathien für die deutschen an der Ostfront untergrub und man Vergeltungsmaßnahmen der roten Armee gegen deutsche Kriegsgefangene keinen zusätzlichen Nährboden mehr liefern wollte. Tatsächlich aktenkundig nachgewiesen sind im Zusammenhang mit dem Kommissarbefehl meines Wissens nach knapp über 3000 Exekutionen, von Massenmord kann hier also keine Rede sein, der Rest ist wohl nichts als alliierte und sowjetbolschewistische Greulepropaganda. Zu den Juden äußere ich mich nicht, siehe oben.

    Krieg: selbstverständlich, hier empfehle ich als Einstiegslektüre das immer noch unübertroffene Standardwerk von A. J. P. Taylor, seinerzeit Professor für Geschichte an der University of Oxford, England, und daher sicherlich ganz objektiv "unverdächtig" unangemessen für die Deutschen Partei zu ergreifen, "The origins of the Second World war", erstmals 1961 erscheinen. Taylor stellt in unübertroffener Meisterschaft die komplexe Lage in Europa 1939 dar. Sein Resultat ist simpel auf die Formel zu bringen: es gab keinen großangelegten Plan eines deutschen Weltkriegs, der Krieg gegen Polen wurde von Deutschland nicht von langer Hand geplant, geschweige denn ein Weltkrieg. Deutschland agierte in diesem fall "opportunistisch", da sich durch den Molotow-Ribbentrop-Pakt die gefahr eines Zwei-Fronten-Krieges erledigt hatte und man nicht damit rechnete, dass die Westmächte bis zum äußersten Kämpfen würden. Der polenfeldzug war nicht aufgrund einer lange vorher geplanten Strategie zustande gekommen. Frei davon Deutschland von jeder schuld frei zu sprechen beleuchtet Taylor auch intensiv die Politik Polens, Englands, Frankreichs, Italiens und der Sowjetunion im Detail und kommt zu dem Schluss dass der "Krieg um Danzig", wie er ihn treffend nennt, in letzter Konsequenz viele Väter hatte.

  2. #3432
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Stanley_Beamish Beitrag anzeigen
    Du schreibst hier gerade mal wieder einen schönen Gutmenschenscheißdreck zusammen.
    Wen meinst du eigentlich mit "euch", wer seid "ihr" und wen interessiert, über wen oder was Linke lachen?

    Wann erkennst du endlich, dass auch du ein Opfer der jahrzehntelangen Gehirnwäsche bist? Und das, obwohl du es als altgedienter HPF-Forist eigentlich besser wissen müsstest.
    Ach so, verstehe. Weil ich wenig für das NS Regime über habe bin ich ein Gutmensch und gehirngewaschen. Das ist ja genau so herrlich wie wenn die Antifanten sagen, man sei ein Nazi nur weil man für einen souveränen Nationalstaat ist.

    Zwischen Nazi und Gutmensch scheint es tatsächlich nichts mehr zu geben.

  3. #3433
    Vorher Veltins007 Benutzerbild von Krombacher007
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    ///
    Ich begegne dir immer mit Respekt und will das auch weiterhin so machen und bitte dich daher, dich ein wenig intensiver mit der Ursache<->Wirkung zu beschäftigen. Eine Buchempfehlung habe ich dir ja schon gegeben und dabei extra ein Buch gewählt, was eine hohe Anerkennung bei Historikern hat. Dann die von mir genannten Folgen bedenken und ein wenig weiter denken...
    Lass dich doch bitte nicht auf das Spiel ein, dass die Deutschen irgendwie Schuld an Allem sind! Nach dem ersten Weltkrieg ging es wirklich um das Überleben eines Volkes, welches von ehemaligen Großmächten gepisackt wurde, weil alle sich hochgerüstet hatten und alle geil auf eine kriegerische Auseinandersetzung waren. Erhoffte man sich davon auch den anschließenden Aufschwung und die Verwertung des aufzuteilenden Deutschlands. Allen voran Frankreich als ewiger Feind und England als deprimiertes untergehendes Weltreich, während Deutschland gleichzeitig eine absolute Blüte erlebte und richtungsweisend in Europa war.
    Da hilft auch kein Kain oder Abel, denn es ist alles wesentlich komplexer. Es darf aber auch nicht dazu verleiten, die ständige Schuld bei uns zu sehen, während alle anderen frei von aller Schuld sind.

  4. #3434
    Auftragsschreiber Benutzerbild von Flüchtling
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    [...]
    Zwischen Nazi und Gutmensch scheint es tatsächlich nichts mehr zu geben.
    Passt kein Blatt Papier mehr dazwischen. Schuld an der Extrempolarisierung ist ...

    ... die AfD.
    Auch Dein Körper gehört der Partei.

  5. #3435
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Flüchtling Beitrag anzeigen
    Passt kein Blatt Papier mehr dazwischen. Schuld an der Extrempolarisierung ist ...

    ... die AfD.
    Nein. Die Linken von ganz weit links und die Rechten von ganz weit rechts. Die AFD ist eine Partei der Mitte.

  6. #3436
    §130 Demokratie pur ! Benutzerbild von Systemhandbuch
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Suppenkasper Beitrag anzeigen
    Dem kann ich nur zustimmen.



    Ich will versuchen deine Fragen so kurz und unaufgeregt wie möglich zu beantworten. Jeder einzelne der von Dir angesprochenen Themenkomplexe ist vielschichtig und erfordert zum richtigen Verständnis eine ausführliche, und - was angesichts der Erreichbarkeit von relevanter und zuverlässiger Literatur, nicht obskuren Internetquellen, hierzulande schwierig ist - möglichst vorurteilsfreie Beschäftigung mit dem Thema.

    Rassengesetze: gab es selbstverständlich, wie in zahllosen anderen Staaten, nicht zuletzt den USA zu dieser Zeit, und auch viel später noch, ebenfalls. Die Rassenfrage war natürlich eines der zentralen Themen des Nationalsozialismus, das abzustreiten wäre widersinnig und in höchstem Maße unredlich. Die Nationalsozialisten waren aber, im Gegensatz zu dem propagandistisch zur Unkenntlichket verzerrten Schmonzes der nach dem Zweiten Weltkrieg propagiert wurde, keine dezidierten Rassisten, sondern vielmehr Ethnozentristen. Ihr Ziel war nicht die Unterdrückung oder gar Ausrottung anderer Rassen, sondern die Reinhaltung und möglichst auch Verbesserung des eigenen genetischen Erbes. "Germany first", in dieser wie auch in jeder anderen Hinsicht. Was andere Völker untereinander trieben war ihnen im Grunde genommen weitgehend gleichgültig. Wer sich mit der nationalsozialistischen Rassenlehre aufgrund von Origalschriften aus der Zeit beschäftigt wird sehr schnell merken, dass ihnen beispielsweise selbstverständlich vollkommen bewusst war, dass "die Deutschen" keine Rasse sind (eine absurde Behauptung) sondern ein Mischvolk, dessen von den Nationalsozialisten als am wertvollsten betrachtete nordische Komponente möglichst gefördert werden sollte. Die Gesetze die sich explizit gegen die Juden richteten waren nun allerdings nicht nur durch die Rassenfrage, sondern vor allem auch durch die als zersetzend empfundene Wirkung der Juden auf die deutsche Volkgemeinschaft, die deutsche Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur motiviert.

    Die Bücherverbrennungen waren ein einmaliger propagandistischer Zinnober, der am 10. Mai 1933 auf Initiative der deutschen Studentenschaft stattfand. Selbst führende NS-Propagandaleute betrachteten sie als eine große Dummheit. Bücherverbrennungen gab es bereits im China des dritten Jahrhunderts vor Christus, sie fanden und finden auch heute noch in großem Ausmaß weltweit immer wieder statt. Warum gerade diese, die nicht einmal von oberster Stelle angeordnet wurde, daher so aus dem historischen Kontext gerissen wird, das kannst du dir an den 5 Fingern deiner rechten Hand abzählen.

    Enteignungen gab es nur in sehr geringem Ausmaß vor dem Zweiten Weltkrieg. Es wurden gewisse Vermögen eingezogen, die nach Meinung der Nationalsozialisten unredlich und zum Schaden des deutschen Volkes erworben worden waren.

    Deportationen gab es selbstverständlich auch. In welchem Umfang und zu welchem Zweck, das hier näher zu diskutieren verbietet mir ein sattsam bekannter Paragraph und ich kann also dazu nicht mehr sagen als: es gab sie, natürlich, niemand bestreitet das.

    Lager ebenso. Siehe oben. Konzentrationslager gab es vor, während und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings auch betrieben von u. A. von den USA, Sowjetrußland, Japan, China, Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und vielen anderen Nationen. Das Vorhandensein von Konzentrationslagern allein ist also zunächst einmal ein zu dieser Zeit für praktisch alle kriegführenden Großmächte zutreffendes Charakteristikum, und keineswegs eine deutsche Erfindung oder ein deutsches Spezifikum. Diese Frage im Detail zu diskutieren ist mir wiederum aufgrund der Rechtslage nicht gestattet.

    Zwangsarbeit: insbesondere Juden und Kriegsgefangene wurden zur Zwangsarbeit herangezogen, da praktisch alle wehrfähigen Männer an den Fronten vom Nordkap bis zum Schwarzen meer kämpfen mussten. das war eine von allen der großen kriegsführenden Mächte angewandte, und von den Siegermächten nach dem Krieg geradezu perfektionierte Sache, in der Deutschland ebenfalls in keinster Weise ein "Alleinstellungsmerkmal" besitzt. Hohe Mortalitätsraten unter den zwangsarbeitern sind insbesondere in den letzten Kriegsmonaten zu verzeichnen, als die Infrastruktur des reiches weitgehend zusammenbrach und die versorgungslage, auch der deutschen Zivilbevölkerung, immer katastrophaler wurde. Auch der Krankheiten wurde man nicht mehr Herr.

    Ermordungen: Ein heikles Thema. ich formuliere es unverdächtig so: in einem Krieg von solchem Ausmaß, wie es der Zweite Weltkrieg als größter bewaffneter konflikt der Menschheitsgeschichte nun einmal zwangsläufig hatte, ist es völlig unmöglich, dass irgendeine der kriegführenden Großmächte sich nicht irgendwann irgendwo die Finger schmutzig gemacht hat. Es gab insbesondere Vergeltungsaktionen gegenüber Partisanen in Frankreich, der Tschechei (einmalig) und vor allem auf dem Balkan, in Polen, der Sowjetunion und in Griechenland. Es gab den Kommissarbefehl von 1941, der aber bereits 1942 wieder ausgesetzt wurde, erstens weil hohe Wehrmachtsoffiziere dagegen protestierten, zweitens weil er die deutsche Autorität und die initialen Sympathien für die deutschen an der Ostfront untergrub und man Vergeltungsmaßnahmen der roten Armee gegen deutsche Kriegsgefangene keinen zusätzlichen Nährboden mehr liefern wollte. Tatsächlich aktenkundig nachgewiesen sind im Zusammenhang mit dem Kommissarbefehl meines Wissens nach knapp über 3000 Exekutionen, von Massenmord kann hier also keine Rede sein, der Rest ist wohl nichts als alliierte und sowjetbolschewistische Greulepropaganda. Zu den Juden äußere ich mich nicht, siehe oben.

    Krieg: selbstverständlich, hier empfehle ich als Einstiegslektüre das immer noch unübertroffene Standardwerk von A. J. P. Taylor, seinerzeit Professor für Geschichte an der University of Oxford, England, und daher sicherlich ganz objektiv "unverdächtig" unangemessen für die Deutschen Partei zu ergreifen, "The origins of the Second World war", erstmals 1961 erscheinen. Taylor stellt in unübertroffener Meisterschaft die komplexe Lage in Europa 1939 dar. Sein Resultat ist simpel auf die Formel zu bringen: es gab keinen großangelegten Plan eines deutschen Weltkriegs, der Krieg gegen Polen wurde von Deutschland nicht von langer Hand geplant, geschweige denn ein Weltkrieg. Deutschland agierte in diesem fall "opportunistisch", da sich durch den Molotow-Ribbentrop-Pakt die gefahr eines Zwei-Fronten-Krieges erledigt hatte und man nicht damit rechnete, dass die Westmächte bis zum äußersten Kämpfen würden. Der polenfeldzug war nicht aufgrund einer lange vorher geplanten Strategie zustande gekommen. Frei davon Deutschland von jeder schuld frei zu sprechen beleuchtet Taylor auch intensiv die Politik Polens, Englands, Frankreichs, Italiens und der Sowjetunion im Detail und kommt zu dem Schluss dass der "Krieg um Danzig", wie er ihn treffend nennt, in letzter Konsequenz viele Väter hatte.
    Der Hammer ! Was bin ich froh, dass Du hier wieder schreibst. Deine Ruhe und Gelassenheit möchte ich mal haben beim Schreiben hier. Bravo !!!

  7. #3437
    Vorher Veltins007 Benutzerbild von Krombacher007
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Suppenkasper Beitrag anzeigen
    [///]
    Bis auf Kleinigkeiten denen ich widersprechen würde, finde ich die Ausführung gelungen und anständig. Grün geht gerade nicht und daher musst du dich mit meinem gedanklichen Grün begnügen

  8. #3438
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Also ich bedanke mich für den enormen Zuspruch und belasse es mal dabei. Vielen hier scheint es echte Probleme zu bereiten, dass man sehr wohl die NS Diktatur und bestimmte Aspekte ablehnen kann und trotzdem Verständnis für die Belange des deutschen Volkes in dieser Zeit haben kann.

    PS: Man muss auch nicht gehirngewaschen sein um Hitler nicht knorke zu finden.

  9. #3439
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Veltins007 Beitrag anzeigen
    Ich begegne dir immer mit Respekt und will das auch weiterhin so machen und bitte dich daher, dich ein wenig intensiver mit der Ursache<->Wirkung zu beschäftigen. Eine Buchempfehlung habe ich dir ja schon gegeben und dabei extra ein Buch gewählt, was eine hohe Anerkennung bei Historikern hat. Dann die von mir genannten Folgen bedenken und ein wenig weiter denken...
    Lass dich doch bitte nicht auf das Spiel ein, dass die Deutschen irgendwie Schuld an Allem sind! Nach dem ersten Weltkrieg ging es wirklich um das Überleben eines Volkes, welches von ehemaligen Großmächten gepisackt wurde, weil alle sich hochgerüstet hatten und alle geil auf eine kriegerische Auseinandersetzung waren. Erhoffte man sich davon auch den anschließenden Aufschwung und die Verwertung des aufzuteilenden Deutschlands. Allen voran Frankreich als ewiger Feind und England als deprimiertes untergehendes Weltreich, während Deutschland gleichzeitig eine absolute Blüte erlebte und richtungsweisend in Europa war.
    Da hilft auch kein Kain oder Abel, denn es ist alles wesentlich komplexer. Es darf aber auch nicht dazu verleiten, die ständige Schuld bei uns zu sehen, während alle anderen frei von aller Schuld sind.
    Weiß auch nicht, was der heute Abend hat.

  10. #3440
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    Standard AW: Der Volkslehrer

    Zitat Zitat von Valdyn Beitrag anzeigen
    Also ich bedanke mich für den enormen Zuspruch und belasse es mal dabei. Vielen hier scheint es echte Probleme zu bereiten, dass man sehr wohl die NS Diktatur und bestimmte Aspekte ablehnen kann und trotzdem Verständnis für die Belange des deutschen Volkes in dieser Zeit haben kann.

    PS: Man muss auch nicht gehirngewaschen sein um Hitler nicht knorke zu finden.
    Hat hier auch keiner gemacht, zumindest was ich in kurzer Zeit gelesen hab.
    Nur gibt es eben immer noch einen Unterschied zwischen blindem Vertrauen in die offizielle Geschichtsschreibung und realistischer Betrachtungsweise, vor allem im Kontext und der Konstellation der damaligen Zeit.
    Adler sterben und die Ratten gedeih'n.
    Tausend Scherben und wo Freiheit war Stein, nur Stein.


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