Da ich vom Fach bin, sind mir die Grundlagen der Stromversorgung weit besser vertraut als dem Durchschnittsbürger. Nun bin ich aber nur ein Mäusestromelektriker (Nachrichtentechnik). Das dürfte der Grund dafür sein, dass mir ein einfacher, aber wesentlicher Aspekt unserer Stromversorgung noch nie in den Sinn kam: Die reine Masse der Generatoren.

Allgemein bekannt dürfte sein, dass die Frequenz unseres Stromnetzes 50 Hz beträgt. Mir ist außerdem bekannt, dass ein zusätzlicher Generator synchron eingeschaltet werden muss, also zum Beispiel dann, wenn sich Netz und Generator gerade auf dem Maximum innerhalb der Sinuskurve befinden und natürlich auf der (annähernd) gleichen Frequenz laufen. Weiter ist mir bekannt, dass mein Generator, um Strom einzuspeisen, versuchen muss, einen Tick schneller zu laufen als das Netz. Das hat einen steigenden Primärenergieverbrauch zur Folge. Eine Last hat zur Folge, dass die Generatoren im Netz gebremst werden.

Allerdings habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, welche physikalischen Faktoren für die Konstanz der Frequenz wesentlich sind. Schön, größere Schwankungen im Verbrauch werden durch die Steuerung der Antriebsaggregate ausgeglichen, aber die vielen kleinen Schwankungen durch das Ein- und Ausschalten irgendwelcher Verbraucher, neuerdings auch von Windrädchen und Solarzellen in der Erzeugung, wie werden die ausgeglichen?

Ganz einfach: Durch die pure Masse der gigantischen Turbinen und Generatoren in den großen Kraftwerken.

Was passiert, wenn diese Masse infolge grüner Schnapsideen irgendwann weg ist?

Das erläutert der Artikel "Verschollen im Energiepolitischen Dreieck", den Peter Heller dankenswerterweise in Tichys Einblicken veröffentlichte. Es ergeht Lesebefehl!

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