Schulz rastet aus! „Du bist ein A…loch“ – Genosse Kahrs: „Wir haben uns ausgesprochen“ Foto: HAYOUNG JEON/EPA-EFE/REX/Shutterstock
" data-zoom-src="https://bilder.bild.de/fotos/ex-spd-chef-martin-schulz-bei-einer-rede-im-bundestag-archivfoto-200914948-62328498/Bild/3.bild.jpg" width="1280"> Ex-SPD-Chef Martin Schulz bei einer Rede im Bundestag (Archivfoto)Foto: HAYOUNG JEON/EPA-EFE/REX/Shutterstock
Artikel von: O. Rühle, P. Tiede und H.J. Vehlewald veröffentlicht am 31.05.2019 - 16:00 Uhr
Hauen und Stechen in der SPD: Im Machtkampf liegen offenbar die Nerven blank.
Bei den Krisensitzungen der Sozialdemokraten diese Woche soll es heftig geknallt haben!
Mittwoch war die SPD-Bundestagsfraktion zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Das Treffen (und mehrere Nebensitzungen kleiner Parteigruppen) entwickelte sich offenbar zur Stunksitzung.
[Links nur für registrierte Nutzer] soll Martin Schulz regelrecht ausgerastet sein. In Rage gebracht habe ihn ein Wortbeitrag des Chefs des Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs (55).
Kahrs soll einen Vorschlag abgelehnt haben, wie sich der Showdown in der kommenden Woche noch vermeiden ließe, heißt es. Beide hätten sich ein Wortgefecht geliefert, bis Schulz gebrüllt haben soll:
„Du bist ein Arschloch!“
Gegenüber BILD bestätigte Kahrs den Vorfall:
„Wir haben uns ausgesprochen. Er hat sich entschuldigt, und für mich ist das Thema damit erledigt. Ich mag ihn“, so Kahrs zu BILD.
Foto: picture alliance/dpa
" data-zoom-src="https://bilder.bild.de/fotos/johannes-kahrs-201074689-62332250/Bild/1.bild.jpg" width="1280"> Johannes KahrsFoto: picture alliance/dpa
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- [Links nur für registrierte Nutzer] Kann sie sich halten oder fällt Andrea Nahles – erst als Fraktionschefin und schließlich auch als Partei-Chefin? Die Gegner lauern!
Nahles will ohne Fraktionsvorsitz nicht SPD-Chefin bleibenIm Machtkampf der SPD ist die politische Zukunft von Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles völlig offen. Vor der von Nahles durchgesetzten Neuwahl der Fraktionsspitze gibt es nach wie vor keinen Gegenkandidaten. Selbst wenn sich bis zur Abstimmung am kommenden Dienstag niemand findet, der gegen Nahles antritt, könnte die Fraktionschefin bei einem schlechten Ergebnis geschwächt aus der Neuwahl hervorgehen, hieß es in Fraktionskreisen.
Nach BILD-Informationen halten es einige Spitzengenossen aber noch für offen, ob es am Dienstag überhaupt zum Showdown um Nahles kommt. Sie versuchen nun, Nahles von der Vertrauensabstimmung davon abzubringen. Grund: Nach BILD-Informationen will Nahles im Fall einer Niederlage bei der Neuwahl des Fraktionsvorstands auch als SPD-Vorsitzende zurücktreten. Bisher steht Nahles aber zu ihrer Entscheidung und glaubt an eine Mehrheit.
Beide Ämter, Fraktions- und Parteivorsitz, seien eindeutig miteinander verbunden, heißt es aus ihrem Umfeld. Als Parteichefin habe sie ohne den Vorsitz in der Fraktion „keinen Machthebel, kann nichts bewirken. Dass es nicht funktioniert, sieht man am Beispiel von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer“.
Auch mehrere Teilnehmer der Fraktionssitzung am Mittwoch haben sich entsprechend geäußert, ebenso Nahles selbst in kleinerer Runde.
Nach dem Absturz bei den Wahlen zum EU-Parlament und in Bremen war eine Debatte über Nahles’ Rolle in der SPD entbrannt.
Nahles forderte ihre Kritiker daraufhin auf, zur Klärung der Machtfrage gegen sie anzutreten. Der Fraktionsvorstand beschloss am Mittwoch, die eigentlich für September geplante Neuwahl vorzuziehen – genau wie Nahles vorgeschlagen hatte. Allerdings hat sich bis dato noch kein Gegenkandidat gefunden, unter anderen winkte der für den Posten gehandelte Ex-Parteichef Martin Schulz ab.