Hier geht es mir jedoch nicht in erster Linie um die gesellschaftlichen Folgen und Kosten der Bevölkerungsentwicklung, sondern um deren geopolitische Konsequenzen. Der demografische Wandel vollzieht sich in den alten Industrienationen schneller als in den Entwicklungsländern. In diesen leben heute acht von zehn Erdenbürgern - in zwanzig Jahren werden es neun von zehn sein: 7,2 von 8 Milliarden Menschen im Jahre 2025, davon allein 4,7 Milliarden in Asien und 1,3 Milliarden in Afrika. Das heißt: Der Westen schrumpft. Um es politisch unkorrekt auf den Punkt zu bringen: Der Anteil der Weißen an der Weltbevölkerung geht drastisch zurück.
Im Jahre 1900 machten die Europäer im weitesten geografischen Sinn 20 Prozent der Menschheit aus, ein stolzes Fünftel. Inzwischen ist ihr Anteil auf gerade noch 11 Prozent gesunken. Und er wird weiter fallen: auf knapp 7 Prozent im geografischen Europa zur Mitte des 21.