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Thema: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

  1. #31
    Der Richtige Benutzerbild von Sven71
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von Quintilian Beitrag anzeigen
    Ja, begriffs-, bedeutungs- und framingtheoretische Logik ist jenes bekannte fontanesche weite Feld, in dem sich Witzbolde am sichersten verirren. Vielleicht einfach mal über die Konnotation von "Kummunist/Kommunismus" nachdenken und dann drüber nachdenken, wie der Linke in diesem Falle zu sich selbst stehen würde. Dass manches nicht geschieht, hat eben logische Gründe. Die sind konstituierend für jene unendliche Weiten ...
    Er wollte bestimmt "Rechtskomponisten" schreiben und Typen wie Wagner treffen. In der Hoffnung, es der Walküren weinsteinigenden Sau mal so richtig zu zeigen. Blöd, daß Richard schon seit zwei, drei Tagen tot ist.
    "200 goals isn't a plan. It's a wishlist!"
    Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens



  2. #32
    Mitglied Benutzerbild von mathetes
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von SprecherZwo Beitrag anzeigen
    "Linksfaschismus" ist ein Kampfbegriff von cuckservativen Feiglingen, die Linke kritisieren wollen, sich aber nicht trauen linke Deutungshoheiten ("Faschismus ist die Ausgeburt des Bösen") infrage zu stellen. Linke lachen über solche Titulierungen seitens der konservativen Verlierertypen auch meist nur.
    Um zu verdeutlichen, wie lächerlich die "Linksfaschismus"-Krakeeler sich machen, stelle man sich einfach mal vor, Linke würde Rechte als "Rechtskommunisten" bezeichnen und glauben es ihnen damit so richtig zu geben.
    Rechtskommunisten klingt kaum anders als National-Sozialisten, unter Stalin hat man diesen Begriff wohl vermieden und systematisch mit Faschismus ersetzt um die letztliche Nähe zur eigenen Ideologie zu verschleiern, ich denke man nimmt den Linken gerade die Deutungshoheit wenn man ihre Kampfbegriffe gegen sie verwendet, keine rechte Gruppierung bezeichnet sich heute noch als faschistisch, insofern spricht auch nichts dagegen den Begriff gegen totalitäre Linke zu verwenden.
    Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt;
    und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.


  3. #33
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von Circopolitico Beitrag anzeigen
    Da ich es erst vor wenigen Tagen im Antifa-Thread (Seite 17 und 19) erklärt habe, greife ich mal auf copy and paste zurück:


    Der Begriff stammt ursprünglich aus Italien, aus der Zeit vor Mussolini... aus der Mitte des 19. Jahrhundert, wo mit dem Begriff „fascio“ anarchistische Bewegungen aus der Arbeiterklasse bezeichnet wurden.

    Achja, fascio heißt übrigens auf Deutsch „Verband“ „Bund“ oder „Bündnis“ ... nicht „Faschist“
    Und selbst wenn man den Begriff nicht mit seinem Ursprung, sondern mit der faschistischen Bewegung von Mussolini, in Verbindung bringen möchte, muss man fairerweise sagen, dass man Mussolini nicht eindeutig einer rechten Bewegung zuordnen kann... so rein politikwissenschaftlich gesehen.
    Nicht nur, dass er sozialistisch sozialisiert wurde... Nein, es gab genauso viele linkspolitische wie auch rechtspolitische Merkmale in seiner Bewegung.[/QUOTE]

    Vor Mussolini ist richtig, aber untertrieben. Der Begriff und Symbolik der Fasces stammen aus dem römischen Reich. Hier trugen Liktoren (Amtsdiener die auch Leibwachenfunktion hatten) sogenannte Fasces, Rutenbündel, die ein Beil umschlossen ("Liktorenbündel") und das Amtssymbol bestimmter hoher Staatsdiener darstellten. Man finden Fasces auch als heraldisches Symbol, auch heute noch.

    Zur Eingangsfrage:
    Der Faschismus im eigentlichen Sinne bezeichnet die von Benito Mussolini angeführte Bewegung in Italien, die dort gute 20 Jahre bis 1943/45 die Macht ausübte, die Art der Herrschaftsform (totalitär), mit der die Macht ausgeübt wurde und die dahinterstehende Ideologie (u.a. totalitär mit entsprechendem Überwachungs- und Terrorapparat, autoritär strukturiert, auf dem Führerprinzip basierend, antidemokratisch, beinhaltet gleichzeitig antisozialistische und antikapitalistische Elemente).

    In die Diskussion eingeführt hat den Begriff des Linksfaschismus (oder "Faschismus von Links") Jürgen Habermas Ende der 1960er Jahre (siehe u.a. [Links nur für registrierte Nutzer]). Tatsächlich analysiert die Totalitarismus-Theorie seit den 1920er Jahren Parallelen zwischen Stalisnismus und (italienischen) Faschismus. Sozialistische Historiker haben einerseits stark dafür votiert, den Nationalsozialismus unter dem Faschismusbegriff (der somit erweitert wurde und nicht mehr nur den italienischen Faschismus umfaßte) zu subsumieren. Andererseits kam von ihnen auch stets Kritik an der Totalitarismustheorie (wegweisend hier: "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" von Hannah Arendt), weil der unter den Faschismus subsumierte Nationalsozialimus grundsätzlich nicht mit irgendeinem real existierenden Sozialismus - und sei es der Stalinismus - zu vergleichen sei.

    Klammert man sich isoliert an das obige Kriterium des Antisozialismus/Antimarxismus, scheint "linker Faschismus" ein Oxymoron zu sein. Abgesehen davon, daß der "klassische" (d.h. italienische unter Mussolini) Faschismus aus klare antikapitalistische Elemente enthält: Sieht man den Faschismus als Gattungsbegriff für totalitäre - "faschistoide" - Diktaturen, existiert dieser Widerspruch nicht.

    Wie häufig im politischen Leben ist auch dieser Begriff umstritten. Nicht zuletzt, weil die Deutungshoheit über Begriffe die politische Auseinandersetzung vereinfacht.

  4. #34
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von Jay Beitrag anzeigen
    Guten Abend zusammen,

    ich lese ständig und überall den Begriff "Linksfaschismus" (besonders gerne verwendet von selbsternannte Konservative), aber was ist eigentlich "Linksfaschismus"? Schließt sich Linkssein und Faschismus nicht gegenseitig aus? Linke können Anarchisten, Marxisten und Kommunistinnen sein, aber inwiefern sind das Faschisten? Der Begriff ergibt für mich keinen Sinn. Ich bitte um Aufklärung.
    Linke sind immer Faschos ...und zwar weil Sie Ihre Idiotischen Ziele per Bündnis und mit grösster Skrupellosigkeit umsetzen.

  5. #35
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von Jim_Panse Beitrag anzeigen
    Linke sind immer Faschos ...und zwar weil Sie Ihre Idiotischen Ziele per Bündnis und mit grösster Skrupellosigkeit umsetzen.
    Auf jedenfalls ist der Balanceismus das schlimmste.

  6. #36
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Also als die Ölquellen in Kuwait brannten, hat man es einfach einfach ausgepustet und den Hahn zugedreht. Alles andere wäre nicht zielführend gewesen.
    Das ist, ja, super! Und die Plutokraten sind hoffentlich auch verschwunden.

  7. #37
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Es war eine Interessengemeinschaft. Genosse Mao erklärt, wie sowas geht: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ja, die Plutokraten und Kapitalisten halten immer zusammen, wenn um ihre Beute geht.

  8. #38
    Mitglied Benutzerbild von autochthon
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von Pelle Beitrag anzeigen
    Auf jedenfalls ist der Balanceismus das schlimmste.
    Hat das was mit Margharine zu tun?
    "... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")

  9. #39
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von autochthon Beitrag anzeigen
    Hat das was mit Margharine zu tun?
    Ja, mit einer Linksrechtsmargharine.

  10. #40
    Mitglied Benutzerbild von Quintilian
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    Standard AW: Was ist sogenannter "Linksfaschismus"?

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen

    Wie häufig im politischen Leben ist auch dieser Begriff umstritten. Nicht zuletzt, weil die Deutungshoheit über Begriffe die politische Auseinandersetzung vereinfacht.
    Das ist so, und am Ende entscheidet diese Deutungshoheit den Diskurs auch. Genau aus diesem Grund ist der "herrschaftsfreie Diskurs" ebenfalls ein Oxymoron.
    In der Einsamkeit frisst sich der Einsame selbst auf, in der Vielsamkeit fressen ihn die Vielen. Nun wähle. (Nietzsche)

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