Nein, weil es eine sehr einseitige Sicht der Dinge darstellt. Faschismus ist nicht nur eine Staats- oder Regierungsform, es ist auch eine politische Bewegung und Ideologie. Es gab z.B. in fast allen europäischen und auch in einigen nicht europäischen Staaten faschistische Parteien, die aber nie ein "rechtes Terrorregime" aufbauen konnten.
Was ist mit dem japanischen Tenno-Faschismus ?
Und auch die Bennenung des Nationalsozialismus als " Hitlerfaschismus" soll nur davon ablenken, dass der Nationalsozialismus sowohl nationalistische als auch sozialistische Elemente innehatte. Aus Sicht von heutigen Linken ist dies natürlich unerträglich, da möchte man diese Zeit lieber als " Faschismus" bezeichnen.
„Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
Miloš Zeman, Präsident der Tschechischen Republik seit 2013
Es wird immer wieder angeführt, Hitlers Bewegung hätte ein sozialistisches Element gehabt, aber bisher konnte mir das noch keiner näher erläutern, es blieb immer bei dieser Behauptung. Möchtest du das mal versuchen? Tip: Erster Schritt wäre eine wirklich handelsübliche Definition von "Sozialismus", ohne rechte Kampfbegriffe oder linke Romantik. Ich wäre schon mit Wiki zufrieden.
Naja, für sich kann man alles definieren. Das Problem ist, dass die maschinengewehrartige Anwendung historischer Begrifflichkeiten im Dauerempörungsmodus als Beschimpfung erstens die Historie (wenn auch nicht intendiert) verniedlicht, und man sich zweitens der Möglichkeiten differenzierter Ausdrucksmöglichkeiten für unterschiedliche Sachverhalte beraubt. Drittens entsteht dadurch die Art von Trotz, die dann den Begriff plötzlich wieder salonfähig macht. Ist hier durchaus schon zu beobachten.
In der Einsamkeit frisst sich der Einsame selbst auf, in der Vielsamkeit fressen ihn die Vielen. Nun wähle. (Nietzsche)
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Du forderst also tatsächlich einen Streit um des Kaisers Bart. Wozu Sachen definieren, über die der Lauf der Geschichte längst den gnädigen Mantel des Vergessens geworfen hat? Sicher, ein kläglicher Rest von "Sozialismus" in einer schlecht camouflierten Ausformung findet sich in der bunten Republik Deutschland immer noch. Aber hat das denn irgendeine Bedeutung, wenn ein paar immer bedeutungsloser werdende Politfossilien bar jeder Vernunft an diesem längst gescheiterten Gesellschaftsexperiment festhalten? Gibt es keine wichtigeren Themen, über die gestritten werden muss?
Wenn das Licht der Vergangenheit nicht mehr unsere Zukunft erhellt, irrt der menschliche Geist in Finsternis. Alexis de Tocqueville
Es sollte Strafen für die Erfüllung von Godwin's law geben ...
In der Einsamkeit frisst sich der Einsame selbst auf, in der Vielsamkeit fressen ihn die Vielen. Nun wähle. (Nietzsche)
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