Zitat von
dscheipi
so ist es, beurteilen heisst vergleichen. ich mit jahrgang 56 kenn das auch noch, incl. wäsche-spülen im dorfbach - montag waschtag war dann ein besonders harter tag, grad in der jahreszeit,wenn die frauen mit blau gefrorenen fingern vom bach zurück kamen, weil es die kalten monate waren.
dieses bubengangs die gabs, aber auch gemischte, man hat baumhäuser gebaut, die gegnerische räuberbande hat das ding abgerissen und so war die szene sehr lebhaft.
die meisten familien in den 60ern hatten in unserer gegend 4 - 5 kinder, die renner waren die mit 8 - 10 kindern, vater handwerker, mutter hausfrau, jedes kind bekam eine ausbildung, bei den leuten gings rundrum. die familien mit einzelkindern oder nur 2 waren eher ausnahmen, man sah ein einzelkind als etwas bedauernswertes an, so ohne geschwister. aus dem heraus hatte ich 2 geschwister, an die 15 cousins und cousinen, tanten und onkel sehr zahlreich, das war damals das normale leben.
selbst, wenns heute nur deutsche wären, wären solche buben, wie in dem film gezeigt, nicht so unterwegs, die hätten ein smartphone dabei, würden auf das ständig schaun, sich nachrichten schicken oder wären beim therapeutischen trommeln, reiten oder beim arzt wegen lactoseintoleranz oder asperger, oder beim psychologen wegen lern- und konzentrationsschwierigkeiten usw. usw.
wir hatten eine schöne kindheit, ohne all den mist - mittags von der schule heim, mittagessen, hausaufgabe war kein ding (das meiste hat man in der schule gelernt) und raus bei jedem wetter, eben wegen baumhäuser oder marterpfäle baun, auf nachbarskinder aufpassen oder sonstwas. nach den grundschuljahren auf der höheren schule gings dann etwas straffer dahin, aber die ersten 10 jahre war man kind und hat gelernt, was man fürs leben braucht, incl. übernehmen von entsprechenden verantwortungen.
die serie vom br "zwischen spessart und karwendel" ist bisweilen recht interessant, ebenso die reihe "lebenslinien", kann man sich bei interessanten themen gut anschaun.