Zitat von
Rumpelstilz
Man muss sich aber auch einmal klarmachen, dass andere Gesellschaftsformen auch nicht darauf beruhen, dass "das Volk" an der Macht wäre oder dass Monarchen aus Sentimentalität zum Volk heraus handeln würden. Das ist wichtig, um die Alternative zu diesen Demokraten zu begreifen und auch auch wahrzunehmen.
Nehmen wir einmal ein einfaches Beispiel für das Grundverständnis. Ein Hunnenkönig dachte auch zuerst an sich, wollte, dass es zuerst ihm gut geht, usw. Er wollte auch nicht, dass das Volk muckt, aber er wollte trotzdem nicht, dass das Volk Angst hat.
Wieso nicht? Na, dann hätte er eben mit ein paar Getreuen selber auf Raubzug gehen können. Statt mit einem Heer von einigen Zehntausenden wäre er eben nur mit einigen Dutzend geritten. Da hätte er eben nur nicht viel erobern und rauben können. Mit einem schwachen Volk wäre das Heer schon grösser gewesen, aber so richtig erobern und pündern und rauben konnte er nur mit einem grossen Heer, dass aus einem furchtlosen Volk bestand. Dumm sollten diese Reitersoldaten ebenfalls nicht sein.
Also war das schon einmal eine Herrschaftsform, die keine dummen und ängstlichen Sklaven als Untertanen mochte. Durch die ganze Geschichte zieht sich der Gegensatz von Popularen ([Links nur für registrierte Nutzer]) und Optimaten ([Links nur für registrierte Nutzer]), wenn wir einmal das alte Rom als Beispiel nehmen. Einheitliche Kriterien gibt es sicher nicht, aber Dinge wie Wehrpflicht, Bildungssystem, Förderung der Volkssolidarität, Art der Besteuerung sind schon einmal einige Indikatoren.
Ein weiteres einfaches Beispiel: ein Schosshündchen ist einfacher zu handhaben als ein Kampfhund. Vor allem tut der Biss vom Schosshündchen nicht so weh wie beim Kampfhund, sollte man einmal einen Fehler machen. Dafür kann einen aber der Kampfhund effektiv beschützen, der Schosshund kann das nicht.
Diese sog. Demokraten fahren nun eine Mischkalkulation, wo sie denken, einige Kampfhunde reichen völlig, während andere Gesellschaften denken, mindestens zwei Drittel der Untertanen sollten "Kampfhunde" sein. Solche Gesellschaften sind schwieriger zu führen und bergen mehr Risiko der inneren Opposition und des Umsturzes, sind dafür aber dafür weitaus effektiver.
Dinge wie die V2 oder der Düsenantrieb wurden auch nicht von ängstlichen und dummen Untertanen entwckelt, sondern dem genauen Gegenteil von diesen. Für einen Einzelnen stellt sich nun die Frage, möchte er sich entfalten, möchte er gebraucht werden von Máchtigen, die ihn beteiligen wollen, weil diese selber wollen, dass es ihnen selbst noch besser geht, oder will er dummer Sklave sein in einer Gesellschaft, wo die Mächtigen schon ausreichend satt sind und nichts mehr erreichen möchten, sondern nur noch wegen des Erhaltes ihres Status Quo wollen, dass das Volk ihnen keine Probleme bereitet?