Zitat von
frundsberg
Der Sömmerring hat mal im 18. Jahrhundert eine Untersuchung durchgeführt.
„Ein enger Freund Blumenbachs aus gemeinsamen Jenaer Studienjahren, der später bei ihm in Göttingen, wie auch bei Camper in Holland studierte und sich ausschließlich seinen wissenschaftlichen Studien zuwandte und als hervorragender Humananatom Professuren an mehreren deutschen Universitäten bekleidete, ist Samuel Thomas Sömmerring (1755-1830). Dieser hauptsächlich für seine bahnbrechenden Arbeiten über das Nervensystem bekannte Wissenschaftler, ein Freund Goethes, veröffentlichte 1784 ein Büchlein über die Anatomie des Negers im Vergleich zu der des Europäers, das er im darauffolgenden Jahr in einer stark erweiterten Neuauflage vorlegte.
Die beiden kleinen Bände, mit denen er nach eigener Aussage hauptsächlich den Zweck verfolgte, ‚zu erfahren, ob die Mohren oder die Europäer sich mehr dem Affen näherten‘, enthalten eine bemerkenswert objektive und in den meisten Punkten auch zutreffende Darstellung der zwischen Negriden und Europiden bestehenden Unterschiede. Sömmerrings Analyse basiert im erstgenannten Fall im wesentlichen auf drei in seinem Besitz befindliche Schädel und auf der Sezierung von vier Leichen.
Er geht den Körper systematisch durch und erwähnt neben den unmittelbar ins Auge springenden unter anderem folgende Unterschiede: Augapfel und Augenhöhle sind beim Neger etwas größer, die einem dritten Augenlid entsprechenden halbmondförmige Falte im inneren Augenwinkel ist besser entwickelt, am Schädel sind die Nasenöffnungen (Nares) und der Nasenhöhle nicht scharf getrennt und die hinteren Öffnungen der Nasenhöhle, da die Keilbeinflügel weiter auseinanderstehen, viel größer, als beim Europäer. Obere und untere Schneidezähne springen dergestalt vor, daß sie in einem Winkel aufeinandertreffen, der Unterkiefer ist viel kräftiger ausgebildet und in dem Teil, an dem der Kaumuskel ansetzt, sehr breit. Finger und Zehen sind länger, die Hüften schmäler.‘ ..."
Friedrich Tiedemann (1781-1861), ein deutscher vergleichender Anatom und Physiologe, stellte bei Autopsien fest, daß afrikanische Gehirne um eine Spur kleiner waren als europäische, speziell in ihren vorderen Bereich und im Vergleich mit Europäern Afrikaner größere Gesichts- und flachere Nasenknochen hätten, ein stärker vorstehendes Kinn/Kiefer (Progenie) und vorstehende Schneidezähne, und ein weiter hinten platziertes Hinterhauptloch, jene Position, wo das Rückgrat auf den Schädel trifft.“
„Paul Broca (1824-1880), der große französische Neurologe, der im Jahr 1859 auch die Anthropologische Gesellschaft von Paris gründete, war weltweit führend im Bereich der Gehirn-Verhaltens-Beziehungen. Broca vermerkte mit Blick auf den Schädel des Schwarzen: ‚Bei ihm sind die Schädelknochen deutlich dicker als unsere und haben gleichzeitig eine viel größere Dichte. Sie enthalten kaum irgendwelche Diploe (Schädelknochenschwammsubstanz) und ihre Widerstandskraft ist derart, daß sie außerordentliche Schläge aushalten können, ohne zu brechen. Die evolutionären Trends in der Gehirngröße führten zu Begleitveränderungen in der Schädelform und im Muskel/Skelett-System.“
Philosophical Transactions of the Royal Society, „On the Brain of the Negro, Compared with That of the European and the Orang-Outang“, 09.06.1836, Bd. 126, S. 497-527, Artikel v. Dr. F. TIEDEMANN
S. T. Sömmerring, „Über die körperliche Verschiedenheit des Mohren vom Europäer“, Mainz 1784