Ein weiterer Aspekt sind auch alte, leistungsschwache Hardware. Ich habe hier noch einen Uralt-PC aus England aus dem Jahre 2006 mit 1 GB RAM. Mit Windows wäre der extrem langsam, aber obwohl ich den in der Hauptsache für Sachen über die Kommandozeile benutze, ist er auch für das Abspielen von Videos oder Internetsurfen zu gebrauchen.
Als Laptop verwende ich immer noch einen, den ich hier 2015 im Supermarkt neu für umgerechnet € 200 gekauft habe. Der hat auch nur 4 GB, aber den benutze ich dann auch für Zoom, Skype und Microsoft Teams. Die Installation von Linux war damals aber bei dem auch problematisch, weil Broadcom den WiFi-Treiber nicht open source stellt. Ich kann mich noch erinnern, wie ich die ganze Nacht auf dem Fussboden sass, weil ich bei einem Neffen wohnte und nur ein mittellanges Ethernet-Kabel hatte. Dieser wl-Treiber musste also manuell nachinstalliert werden.
Jetzt, vor ein paar Monaten, wo mir die Festplatte dieses Laptops kaputt ging, war es wieder das Gleiche. Diesmal hatte ich aber wegen Corona mehr Zeit und habe auch gleich noch den fehlenden Patch für Bluetooth installiert, so dass ich jetzt auch Dateien vom Handy zum Laptop oder in die Gegenrichtung übertragen kann. Es gibt also nichts an diesem Laptop, was Linux nicht unterstützt. Nur dieses Energie-Management ist mit der neuen Version schlechter geworden. Aber das interessiert mich sowieso nicht. Strom ist hier so billig, dass ich ihn pauschal zahle, weil für meine kleine Wohnung noch nicht einmal ein eigener Zähler installiert ist. Und Sicherheitsbedenken habe ich auch keine, da ich hier alleine arbeite und keinen Bildschirm verriegeln will.
Dann habe ich aus England auch noch einen kleinen Single-Board-Computer, den ich wegen Corona-Klausur auch wieder ausgegraben habe. Der hat nur ein halbes Giga RAM und 32-Bit-Architekur, läuft aber auch mit einem vendor-spezifischen Ubuntu 20.04.
Also mit Windows wäre ich mit meiner Hardware "am Arsch".
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Und warum braucht man dazu Linux? Windows selbst liefert ebenfalls diese Funktion. (Mal abgesehen davon, dass wenn ich davon ausgehe, dass der Rechner nicht grundlos abgeraucht ist, ich eh zu sowas wie einen SATA/USB Adapter zur Datenrettung greife.)
Man kann das Leben eines alten Rechners mit Linux etwas verlängern. Aber auch das würde ich nur einem erfahrenen Linux-Nutzern anraten, und nicht dem normalen Nutzer ohne ein weiteres technisches Interesse.
"Wir sind die Borg. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!"
Linux ist ein Schutzschild, Defätismus ist Mist.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Der Vergleich hinkt. Wenn schon was aus dem Automobilbereich, dann wäre Gates eher Henry Ford. Gates hat weder den Mikroprozessor noch den Homecomputer erfunden, aber er hat etwas anderes getan. Er hat ein Betriebssystem auf den Markt gebracht, mit dem mehr oder weniger jeder Trottel umgehen konnte. Da war er zwar nicht der einzige, Apple hatte ähnliche Ansätze, aber Apple blieb auf dem hohen Ross sitzen und verkaufte sein OS nur zusammen mit hochpreisiger Hardware. MS deckte den Markt für "Billigheimer" ab, und dazu lief der Kram auch noch auf mehr oder weniger allem, was sich IBM-Kompatibel schimpfte. Das muss dir nicht zusagen, du musst auch weder Gates noch Microsoft mögen, ich mag beide auch nicht sonderlich, aber man sollte schon anerkennen, was MS für die Verbreitung des PCs getan hat.
Du bist ein echter Komiker. Selbst wenn Mandarine detailliert auf die Problematik eingeht, ein Forist der Linux wirklich ausgiebig nutzt, dann ignorierst du dies. Von ODO will ich gar nicht einmal reden. Auch auf meine Argumentation gehst du nicht einmal ansatzweise ein.
Ich selbst nutze Unix/Linux seit etwa 25 Jahren, und zwar als Entwicklungsumgebung und/oder für Kleincomputer, Routing, und ähnliche Dinge. Da hat Linux wirkliche Vorteile, zu einem extremen Grade in virtuellen Umgebungen. Aber die einfache Bedienung durch einen nicht-technischen Benutzer ist dies nicht. Auch Hardwaresupport unter Linux ist nicht grenzenlos rückwärtskompatibel. Man kann sicherlich "schlanke" Distributionen auf alten Rechnern laufen lassen, aber das sind gerade die Dinge, die sich nicht für einen nicht-technischen Nutzer eignen.
Linux dominiert den Serverbereich, aber ist auf dem Desktop kaum vertreten. Dafür gibt es schlicht ganz konkrete Gründe, die ganz einfach etwas mit dem Konzept von Linux zu tun haben.
Geändert von Haspelbein (05.08.2020 um 12:18 Uhr)
Ich ignoriere nichts, wollte hier aber keine Expertengespräche führen. "Entwicklungsumgebung für Kleincomputer", "der Hardwaresupport ist nicht grenzenlos rückwärtskompatibel" und solche Sachen schrecken ab. Das ist ein Einsteigerstrang. Du malst Linux schwarz.
Außerdem ist es völlig falsch, daß Linux auf dem Desk kaum vertreten ist. Linux hat in Sachen Nutzerfreundlichkeit Quantensprünge gemacht und jeder kann zum Beispiel ein Ubuntu bedienen.
Du solltest Werbemanager für Bill Gates werden.
Ja klar haben die US-Amerikaner viel für die Verbreitung von PCs getan.
Ich bedanke mich also bei den US-Amerikanern, daß sie 90 Prozent des weltweiten Betriebssystemmarktes kontrollieren und daß sie so intelligent waren auch an die CIA zu denken und an andere Geheimdienste dieser Welt und danke Amerika, daß Euer Betriebssystem so löchrig ist wie ein Schweizer Käse.
America is wunderbar!
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