In diesem Punkt hast Du recht. In welcher Religion aber ist die Sexualität noch unterdrückt ? Könnte sich hier etwas verändern im Laufe der Zeiten ?
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Müssen immer erst sehr schlimme Dinge passieren, die viel Leid hervorrufen, ehe die Menschen einsichtig werden ?Der unaufhörliche Lauf der Veränderung
[Links nur für registrierte Nutzer]Wir werden vom Wind der Veränderung rücksichtslos gestoßen. Der Wind ist nicht neu, aber das Ziel, dem wir entgegengestoßen werden, ist für uns noch immer veränderlich und unklar, so daß manche versucht sind, vom Verfall und Untergang der Zivilisation zu sprechen. Sie betrachten Ruhelosigkeit und Überspanntheit, die die vorwärtsrollende Woge der Gegenwart begleiten, als Bedrohungen gegen alles, was Sicherheit und Stabilität bedeutet - und sie sind besorgt. Doch zu allen Zeiten hat die Menschheit zahllose turbulente Abschnitte durchgemacht. Sie entstehen immer dann, wenn die feststehenden Regeln ihre Autorität behaupten wollen, um die sich erhebende Kraft, die diese Autorität stürzen will, zurückzudämmen. Die Geschichte zeigt, daß nach der heftigen Phase einer solchen Konfrontation immer etwas Besseres aufgetaucht ist, etwas, das von ungeheurem Wert für die Rasse ist. Unsere gegenwärtige Verwirrung beruht zum Teil auf der Annahme, wir seien zivilisierter als wir es in Wahrheit sind, und die altbekannten Wege hätten noch lange Gültigkeit für uns.
Wo können wir in diesen verworrenen Zeiten Richtlinien finden, die uns helfen, die Ereignisse besser zu verstehen, und welche Hilfe können wir auf der konstruktiven Seite des Fortschrittes geben? Darauf gibt es keine generelle Antwort, denn was den einen zufriedenstellt und ihm einleuchtet, das mag dem anderen Anlaß zum Zweifel geben. Doch ein reicher Schatz, von dem wir zehren können, steht uns zur Verfügung. Die Religion bietet einen Reichtum an Weisheit für jene, die gewillt sind, danach zu suchen und unter dem Dogma zu schürfen. Die Philosophie sorgt für intellektuellen Antrieb und oft sogar noch für weit mehr, während die Wissenschaft ein kosmisches Bild offenbart, das so verzweigt ist und dennoch ein Ganzes bildet, so daß die Einheit allen Lebens und die Fortdauer nicht abgeleugnet werden können. Es gibt Tausende von Büchern, die dieses Gebiet von den verschiedensten Seiten aus beleuchten, und niemals zuvor war es so vielen Menschen möglich, sie zu lesen, um den Wert erkennen zu können. Hinzu kommt noch, daß die aus dem Osten stammenden Schriften des Altertums, die im vorigen Jahrhundert für den Westen übersetzt wurden, damals aber nur für Gelehrte erhältlich waren, jetzt in billigen Ausgaben in verschiedenen Sprachen erhältlich sind. Sie erzählen von der innigen Beziehung zwischen Mensch und Kosmos und beschreiben das sich abwickelnde Drama der menschlichen Seele als großes Abenteuer. Es gibt wirklich keinen Mangel an religiöser, wissenschaftlicher und philosophischer Literatur. Es fehlt nur der Anreiz, sie zu lesen. Wenn wir die Zeichen unserer Zeit richtig verstehen wollen, so genügt es nicht, uns nur mit den zutagetretenden modernen Theorien und Entdeckungen zu beschäftigen. Wir müssen auch die unschätzbaren Vermächtnisse erforschen, die uns die großen Denker des Altertums hinterlassen haben. Diese Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart wird uns eine breitere Perspektive geben und dadurch wiederum werden allmählich ängstliche Befürchtungen zerstreut.