Zitat von
Leibniz
Auch durch diesen Beitrag ist mein Verdacht, dass die Sachverhalte nicht in beabsichtigter Weise klar wurden. Die beschriebenen Vorgänge sind (wie mir offensichtlich erschien) fingierte Scheingeschäfte. Steueroptimierung läuft fast immer auf ein universales Grundprinzip hinaus: Gewinne innerhalb hoch versteuernder Wirtschaftsräume zu mindern, um sie zu günstigeren Bedingungen in anderen Wirtschaftsräumen oder Ertragsformen zu versteuern.
In Deutschland werden Mieteinnahmen, die Privatpersonen einnehmen, wie Lohn zur progressiv steigenden Einkommensteuer gerechnet. Diese Progression führt bekanntlich dazu, dass Akademiker als Anfänger oft bereits über 40% Abgaben bezahlen.
Zinserträge hingegen werden durch die Abgeltungssteuer versteuert, also zu 25% + Sol.Zulg. + (Kirchensteuer). Wer aus jenen Mieterträgen also Zinserträge herstellt, spart oftmals bereits erheblich. Es reicht aus (die korrekte Dokumentation vorausgesetzt), einen Scheinkredit eines Verwandten oder einer Zweckgesellschaft einzusetzen. Bereits damit lassen sich so viele Zinskosten generieren, dass der Immobilieneigentümer 100% der Einnahmen in Zinskosten verliert, also auch nicht besteuern muss.
Jene Gesellschaft oder anderweitig geeignete Person muss selbstverständlich die dabei entstehenden Zinserträge versteuern. Allerdings nur zu 26,4%. D.h. Beide Parteien können bei geeigneter Wahl der Parameter von der Differenz des sonst anrechenbaren ESt.-Satzes und der Abgeltungssteuer (26,4) profitieren. Wirklich renditestarke Immobilien bieten sich sogar an, um tatsächliche Schulden zu nutzen.
Nicht wenige Personen im Immobilienbereich nutzen freiwerdende Eigenkapitalposlter ihrer Bestandsimmobilien, um neue Objekte zu erwerben.
Das Resultat sind vorteilhaft hohe Abschreibungen, Finanzierungskosten und tatsächlich regelmäßig wachsende Erträge.
Steuern sind auch bei ehrlicher Betrachtung der größte Hebel vieler Private Equity Unternehmungen, die etwa 20% im Jahr verdienen. Also etwa das, was Staaten sonst an Steuern einnehmen.