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Thema: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

  1. #71
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Hast du dir jetzt allen Ernstes eine Brennwertbüchse einbauen lassen? Weißt du eigentlich, dass die durchschnittliche Lebensdauer von den Geräten nur 12 Jahre beträgt? Es sind nicht nur die Edelstahlrohre, die die volle Leistung abkriegen, sondern die völlig anfällige Regelelektronik. 25 kw ist völliger Quatsch. Damit kann man fünf Häuser gleichzeitig außer an den fünf kältesten Tagen warmkriegen. Und 15 kw ist selbst in meinem Haus noch vierfach überdimensioniert. Vor 20 Jahren habe ich in einem Haus gewohnt, wo tatsächlich mal 15 kw an die Grenze kam. Das war ein ZFH, Baujahr Ende 60er mit null Außen- oder Innendämmung. Da lief der Brenner bei 20 Grad minus tatsächlich mal 18 Stunden am Stück durch, wie es sein sollte bei korrekter Dimensionierung. Und für Warmwasser brauchst du die 25 kw ja auch auch nicht. Also wieder mal trotz guter Vorbildung und wider besseren Wissens falsch beraten worden. Das tut mir immer wieder weh.
    Nach der Formel Oelverbrauch / Jahr geteilt durch 240
    waeren 15,4 kW Kesselleistung bei uns und Minus 15 Grad schon ausreichend. Das waere eine 0,3 er Duese, bis jetzt habe ich eine 0,45 er Duese bei 13,5 Bar (etwa 22 kW) drin gehabt - die lief 9 Jahre lang absolut stoerungsfrei. Der Brennerhersteller hatte fuer diese Duese 11 Bar vorgegeben. Die kleinste Duese, die es heuer zu kaufen gibt, ist die 0,25 er. Mit der 0,3 er liegt man dann schon fast am Ende der Moeglichkeiten; auch fuer Oel gibt es einen Mindestdurchmesser fuer das Loch.
    Der Kessel und der Brenner kann sowohl mit der 0,3-er als auch mit der 0,4-er Duese gefahren werden; man stellt dann andere Oeldruecke ein und wechselt das Zuluftrohr (und stellt die Druecke / Luftmenge ein). Bei der 0,4-er Duese liegen die Druecke 2 bis 4,5 Bar ueber den Druecken der kleineren Duese; die Flamme darf nicht abreissen. Hoehere Druecke ergeben eine bessere Verbrennung.
    0,3-er Duese: 9 Bar kleine Last, 18,5 Bar Vollast (10,5 / 15 kW)
    0,4-er Duese: 11 Bar kleine Last, 23 Bar Vollast (16 / 24 kW)

    Man kann einstellen, wann der Brenner auf Vollast gehen soll. Bei kleiner Last habe ich mit der 0,4 - er Duese die 16 kW, bei der 0,3-er Duese sogar nur 10,5 kW.

    Bekanntermassen gibts (gab es) bei immer kleineren Duesen auch immer mehr Brennerprobleme, die kleinste Duese ist heuer die 0,25 er. Allerdings ist das Oel wohl viel besser als frueher; ganz hell eben, und schwefelarm. Ich werde die 0,4 er Duese als erstes ausprobieren und auch die Oelzufuhr genauso machen, wie das vorgeschrieben wird: 4 mm Innendurchmesser und der Feinfilter, Entlueftung. Wenn das System dann absolut stoerungsfrei laeuft, wechsele ich auf die 0,3 er Duese und sehe, was da rauskommt. Wenn da mehr Dreck produziert wird, stelle ich wieder um.

    Und ob Brennwerttechnik oder nicht: Das ist doch nur die Bauform des Kessels; und wie weit man die Abgase abkuehlt. Da kommt doch nur noch das Kunststoffrohr in den Kamin; die Zuluft erfolgt ueber den Kamin; das wars dann auch schon. Und die Platinen halten so lange, wie das der Konstrukteur vorgibt. Den Flammwaechter musste ich auch schon alle 5 Jahre etwa tauschen, und das Flammrohr damals mit dem eingebauten Oelventil - vergessen wir das.
    Dadurch, dass das Haus ueber eine alte Heizungsanlage verfuegt (Schwerkraft teilweise), ist eh viel Wasser im Umlauf, und der Kessel selbst hat bereits schon 85 Liter Wasser. Da schaltet der Ofen eh nicht viel, zumal man die Ruhepausen nach dem Abschalten einstellen kann.

    Der Wirkungsgrad durch die Kondensationswaerme erhoeht sich bereits um 6%, und die niedrigeren Abgaswerte machen etwa 4% aus. Die neue Regelung duerfte dann noch etwa 10% ausmachen, ich rechne mit insgesamt 20% Oeleinsparung. Bei 4000 Liter Oel waeren das dann 800 Liter sprich 500 € / Jahr, und ob ich da Brennwert oder nicht mache - das spielt keine Rolle mehr bei den Umbaukosten. Ohne Brennwerttechnik macht Kesseltauschen keinen Sinn.

  2. #72
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Viel wichtiger als Brennwerttechnik und Außentemperaturfühler ist ohnehin der Innenraumfühler (Raumregler) im Referenzraum. Das ist wie ein Tempomat beim Auto. Bei viel Sonneneinstrahlung kann die Regelung die Heizlast fast vollkommen runterfahren, trotz 5 Grad Außentemperatur, während der Raumregler beim anderen Extrem bei -10 ° und einem Wintersturm und womöglich noch Stoßlüften die außerordentliche Heizlast sofort erkennt und gegensteuert. In der Schweiz werden Heizungen ohne Raumregelung gar nicht mehr zugelassen.

    Mein Monteur weigert sich von vornherein, die 0,3er Düse einzubauen, weil er das noch nie gemacht hat und befürchtet, dass er keine vernünftigen Werte hinkriegt oder er dann nochmal kommen müsste. Dagegen hatte er kein Problem, die 0,4er mit nur 8 bar zu betreiben. Irgendwann kam dann ein Kollege, und "wollte das nicht mehr mitmachen".

    Ich wiederhole mich: 15 kw hat so gut wie kein Zweifamilienhaus. Das müsste schon aus Wellblech bestehen. Selbst bei mir auf dem Campingplatz ist die komplette 80-qm-Holzhütte mit 20 kw innerhalb von 20 min auf Saunatemperatur, bei 0 ° draußen. Das mit der Volllaststufe bei dir ist also Schwachsinn, ungefähr so wie mit einem Panzer Brötchen holen. Die Heizungsbranche rechnet auch heute immer noch mit großzügigen Angstzuschlägen, weil sie es nicht anders kennen.

  3. #73
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    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen

    Mein Monteur weigert sich von vornherein, die 0,3er Düse einzubauen, weil er das noch nie gemacht hat und befürchtet, dass er keine vernünftigen Werte hinkriegt oder er dann nochmal kommen müsste. Dagegen hatte er kein Problem, die 0,4er mit nur 8 bar zu betreiben. Irgendwann kam dann ein Kollege, und "wollte das nicht mehr mitmachen".
    Weil es mit der 0,3 er Duese halt mehr Probleme gab. Die Fotozelle muss die kleinere Flamme auch sehen, und der Oeldruck darf nicht zu gross sein; und ansonsten darf sich in der Oelzufuhr und sonstwo kein Fehler einschleichen, und abreissen darf die Flamme halt nicht. Ich hatte am Ende der Flamme Keramiksteine, die sofort gluehten; die haetten die Flamme schon wieder entfacht. Eine 0,4 er Duese mit 8 Bar zu betreiben ist allerdings wenig fachmaennisch; da habe ich auch so manches erlebt, was sich "Spezialist" nannte. Ich hatte damals ja auch die zweitkleinste Duese genommen, mit einem Brenner, der drei Duesen zuliess. An die Grenze wollte ich auch nicht gehen. Wer sich damit auskennt, und etwas experimentierfreudig ist, kein Problem. Wenn man da eine Duesengroesse drueber oder drunter darf, ohne die Luftzufuhr durch andere Rohrdurchmesser in der Luftzufuhr veraendern zu muessen, liegt man verdammt gut.

    Ich bin aber ausgerechnet im Winter etwa 6 Monate in waermeren Gefilden - und da hat die Heizung stoerungsfrei zu funktionieren. Die Einstellung der Aussenfuehlersteuerung muss ich daher Erfahrungswerten ueberlassen und dann, wenn ich mal da bin, ueberpruefen.

    Wir haben ein 2 1/2 Familienhaus, 1. Stock 98 Quadratmeter, 2. Stock ebenso, und der 3. Stock etwas unter 50. Es leben drei Parteien dort; meine Mutter mit 96 Jahren braucht es sehr warm; unter 23 Grad geht da garnichts. Sie verbraucht mindestens die Haelfte des Sprits - und bezahlt das auch. Alle Heizkoerper sind mit Reglern versehen; das Haus selbst ist gut isoliert, obwohl ueber 60 Jahre alt.

    Referenzraum - was ist das bei drei Parteien?
    Geändert von Neu (01.07.2018 um 21:48 Uhr)

  4. #74
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    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen

    Mein Monteur weigert sich von vornherein, die 0,3er Düse einzubauen, weil er das noch nie gemacht hat und befürchtet, dass er keine vernünftigen Werte hinkriegt oder er dann nochmal kommen müsste.
    Dazu brauchte er die Werte der richtigen Luftzufuhr einmal im DURCHMESSER des Flammrohres /Luftrzufuehrrohres und dann auch in der Luftmenge, die Luftzirkulationszufuhr... abgestimmt auf den Spruehwinkel der Duese ... Erfahrungswerte bezueglich der Einstellung von Luftmenge, Abstand Zuendelektroden, Oeldruck, Brennraum, und natuerlich den Abgaswiderstand in dieser Funktion--- Wenns das nicht gibt, ists ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Wenn du das bezahlst, gibts eher weniger Probleme, ausser, dass du selbst fuer den Ausgang des Experiments verantwortlich bist. Empfehlen kann ich aus Erfahrung, die Werte des Herstellers zu uebernehmen, es sei denn, man WEISS das WIRKLICH besser.

  5. #75
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Ich sehe, du bist ziemlich installateurseitig interessiert. Mir geht es primär darum, erzeugte Wärme so effizient wie möglich zu VERTEILEN. Davon verstehen Heizungsbauer normalerweise ziemlich wenig. Ihnen geht es um eine fachgerechte INSTALLATION, und BETRIEB bezieht sich bei ihnen ausschließlich auf einwandfreie Verbrennung. Das ist ungefähr so, als gäbe es nur Autohersteller und Kfz-Werkstätten, und Fahrschulen sowie Seminare für energiesparendes Fahren oder Sicherheitstrainings wären überflüssig. Deswegen reden wir hier aneinander vorbei.

    Dass selbst neueste Hochhäuser mehr Energie pro qm verbrauchen als neueste Einfamilienhäuser, allein deswegen, weil man immer mit dem DAV (dümmsten anzunehmenden Verbraucher) kalkulieren muss, sollte deshalb nicht verwundern.

  6. #76
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    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    ...
    Mir geht es um die EnEv, die mich betrifft. Ein Gesetzchen, und schon verschrotten alle ihre Autos oder ihre Kessel. Und ich moechte eine langfristig orienterte Loesung haben, stoerungsfrei und wartungsarm, und nicht zu teuer, und wenn ich dabei noch Sprit sparen kann, nehme ich das mit. Selbstverstaendlich nutze ich mein Wissen ueber die Technik, ich hatte ja beruflich immer damit zu tun. Dampferzeuger, Farbemaschinen, Abwasseranlage fuer die Faerberei, Luftbefeuchtungsanlagen, --- das allerdings nur "nebenbei", und der Betrieb dazu. Es ging um die Produktion und Verfuegbarkeit, Qualitaet, reibungsloser Betrieb eben. Mein Spezialgebiet liegt eigentlich im Bereich Textil und Leder, Schwerpunkt Naehmaschinen, da lernt man komplizierte Zusammenhaenge zu verstehen. Da ich meinen eigenen Brenner frueher immer selbst gewartet habe, und die Brenner in der Firma habe warten lassen, kenne ich mich schon ein wenig damit aus.

    Frueher konnte ich selbst Hand anlegen, wenn was war. Nur bin ich etwa 6 Monate im Jahr nicht da, aber die Haustechnik muss stoerungsfrei laufen; besser, es muss auch immer einen Notfallplan geben. Und den gibt es jetzt bei dem neuen Kessel; einmal hat die Herstellerfirma einen Kundendienst in ganz Deutschland, und der Heizungsbauer ist vor Ort. Und dann will ich was, was sich bewaehrt hat, wo es keine Probleme gibt.

  7. #77
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    Mir geht es um die EnEv, die mich betrifft. Ein Gesetzchen, und schon verschrotten alle ihre Autos oder ihre Kessel. Und ich moechte eine langfristig orienterte Loesung haben, stoerungsfrei und wartungsarm, und nicht zu teuer, und wenn ich dabei noch Sprit sparen kann, nehme ich das mit. Selbstverstaendlich nutze ich mein Wissen ueber die Technik, ich hatte ja beruflich immer damit zu tun. Dampferzeuger, Farbemaschinen, Abwasseranlage fuer die Faerberei, Luftbefeuchtungsanlagen, --- das allerdings nur "nebenbei", und der Betrieb dazu. Es ging um die Produktion und Verfuegbarkeit, Qualitaet, reibungsloser Betrieb eben. Mein Spezialgebiet liegt eigentlich im Bereich Textil und Leder, Schwerpunkt Naehmaschinen, da lernt man komplizierte Zusammenhaenge zu verstehen. Da ich meinen eigenen Brenner frueher immer selbst gewartet habe, und die Brenner in der Firma habe warten lassen, kenne ich mich schon ein wenig damit aus.

    Frueher konnte ich selbst Hand anlegen, wenn was war. Nur bin ich etwa 6 Monate im Jahr nicht da, aber die Haustechnik muss stoerungsfrei laufen; besser, es muss auch immer einen Notfallplan geben. Und den gibt es jetzt bei dem neuen Kessel; einmal hat die Herstellerfirma einen Kundendienst in ganz Deutschland, und der Heizungsbauer ist vor Ort. Und dann will ich was, was sich bewaehrt hat, wo es keine Probleme gibt.
    Ich habe in einem Altbau mit unisoliertem 14cm Balken-/Mauerwerk in den (kleinen) Räumen je einen 2 kW Elektro-Radiator drin. In den größeren Räumen 2 Stück. Angesteuert über Raumthermostat. Ergebnis: Pfurztrocken, kein Schimmel, ausreichend Warm und geiles Klima. OK. Neue Fenster. Aber im Gegensatz zu meinem Neubau mit 36er Steine und isolierter Wand in dem es Stockflecken gibt wenn ich 2 Tage das Fenster nicht aufmache, nur Genial. Die Leute früher waren auch nicht dumm.

    Edit: Ach ja, Abschlagzahlung Energieversorger = 156 Euro/Monat für die Heizung im Altbau.

  8. #78
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    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    Mir geht es um die EnEv, die mich betrifft. Ein Gesetzchen, und schon verschrotten alle ihre Autos oder ihre Kessel. Und ich moechte eine langfristig orienterte Loesung haben, stoerungsfrei und wartungsarm, und nicht zu teuer, und wenn ich dabei noch Sprit sparen kann, nehme ich das mit. Selbstverstaendlich nutze ich mein Wissen ueber die Technik, ich hatte ja beruflich immer damit zu tun. Dampferzeuger, Farbemaschinen, Abwasseranlage fuer die Faerberei, Luftbefeuchtungsanlagen, --- das allerdings nur "nebenbei", und der Betrieb dazu. Es ging um die Produktion und Verfuegbarkeit, Qualitaet, reibungsloser Betrieb eben.
    ...

    Frueher konnte ich selbst Hand anlegen, wenn was war. Nur bin ich etwa 6 Monate im Jahr nicht da, aber die Haustechnik muss stoerungsfrei laufen; besser, es muss auch immer einen Notfallplan geben. Und den gibt es jetzt bei dem neuen Kessel; einmal hat die Herstellerfirma einen Kundendienst in ganz Deutschland, und der Heizungsbauer ist vor Ort. Und dann will ich was, was sich bewaehrt hat, wo es keine Probleme gibt.
    Hier sieht man wieder deine Denkblockade: Du gehst nicht darauf ein, was ich schreibe, sondern dir geht es nur um störungsfreien Betrieb. Welcher Autofahrer wäre so anspruchslos, und würde sagen, ihm geht es nicht um Spritverbrauch, sondern nur darum, dass der Motor läuft? Aber du bist in guter Gesellschaft: 99% oder mehr Heizungsbetreiber haben noch nie darüber nachgedacht, was ihre Heizung pro qm Wohnfläche verbraucht, und ob dieser Wert akzeptabel für ihre Gebäudeart ist oder nicht. Es gibt für diese Größe eben kein Bewusstsein, und eine Rechtfertigung dafür ist immer schnell zur Hand.

    Und genau diese 99% würden nie darüber nachdenken, dass man eine Heizung nicht mittels Heizkörperthermostat abzuwürgen hat, wenn es zu warm ist. Sie würden ja auch niemals ihr Auto mit der Handbremse regeln, wenn es zu schnell wird. Dass man einfach vom Gas gehen kann, wissen sie eigentlich, sie wenden es nur im Heizungsbetrieb nicht an. Nur sind leider mindestens 90% der Heizungsanlangen hoffnungslos überdimensioniert, und selbst wenn man modulierende Brenner einsetzt: Der Heizkessel selbst moduliert nicht mit, sondern bleibt zu groß, und das gilt natürlich auch für Brennwertkesselchen. Bei Heizöl kommt noch dazu, dass Flammen ab einer bestimmten Größe abwärts nicht mehr stabil brennen, und die Überwachung der Flammenqualität technisch zu aufwendig ist. Da bleibt man dann lieber auf dem Stand der 70er Jahre stehen, denn viel hat sich in der Zeit nicht getan, wenn man mal ehrlich ist. So genannte Blaubrenner gab es ja damals schon.

    Aber mir geht es gar nicht um die Flamme an sich, sondern darum, wie die Wärme im Haus verteilt wird, ohne dass sie steckenbleibt und größtenteils verpufft, bevor sie in den Heizkörpern ankommt. Ein Beispiel bei der Warmwassererzeugung: Bei mir zuhause ist ein 160-Liter-Behälter für Warmwasser. Der ist trotz eigener Nachisolierung nicht so top gedämmt, dass er ca. alle 36 Stunden nachgeladen wird, was ungefähr einen halben Liter Öl an "standby" in diesem Zeitraum frisst, obwohl kein Liter Warmwasser entnommen wurde. Das ist verhältnismäßig viel, aber vollkommen normal. Kein Installateur würde sich was dabei denken und Schornsteinfeger interessiert das nicht, solange die Abgasqualität im Rahmen bleibt. Aber andererseits frage ich mich, warum ich mit einem Gas-Durchlauferhitzer und einer 11-kg-Gasflasche ein Jahr lang jeden Tag mit einem Tagesverbrauch von ca. 20 Litern duschen kann. Wie kriegst du das mit deinem technischen Sachverstand überein? In der Zeit wäre mein Heizkessel zuhause 243 mal angesprungen und hätte 121 Liter Öl verbraucht. Welche Methode da effizienter ist, brauche ich wohl nicht länger zu erklären. Und beim Heizungsbetrieb ist es noch viel extremer. Was glaubst du wohl, wie viel Prozent an erzeugter Wärme aus dem Kessel nie an den Heizkörpern ankommt, sondern in den Rohren wirkungslos verpufft? Merkst du jetzt was? Nur darum geht es mir. Und es gibt kaum einen Energieberater, der sich auf dieses Gedankenexperiment einlässt, denn ein Großteil davon bleibt auf dem Level von Installateuren und Schornsteinfegern stehen: Sie sehen nur die produzierte Wärme, aber nicht, was zwischen Produktion und Verteilung verloren geht. Es ist ja auch technisch nicht vorgesehen, gibt keine wirklich angewandten Messverfahren über Wärmemengenzähler hinaus, so dass alle glauben, technisch auf dem neuesten Stand zu sein. So wie bei meinem Beispiel mit der Warmwassererzeugung. Beide Verfahren sind erlaubt. Nur braucht das mit dem 160-Liter-Speicher das zehnfache von dem mit dem Durchlauferhitzer. Und alle finden das völlig normal. Und wenn bei zwei Häusern völlig gleicher Bauart, Nutzeranzahl und -gewohnheiten, Größe und Baujahr ein Haus zehnmal mehr Energie für Heizung und Warmwasser verbraucht, findest du keinen Energieberater, der dafür eine analytische Erklärung liefert. Da kriegt eben jedes Haus seinen verbrauchsabhängigen Energiepass und das war's. Den Fehler im System wird er nicht finden und fühlt sich dafür auch gar nicht verantwortlich. Das sind für mich die typischen Betriebsblinden und Fachidioten. Selbst bei Haustechnikdialog.de sind die meisten technisch hochversierten User völlig verschlossen gegenüber solchen Phänomenen und schlagen dich mit DIN-Normen und Paragraphen tot, und sehen vor lauter Bäumen keinen Wald mehr, oder sagen, ohne jeden Baum persönlich zu kennen, wollen sie kein Urteil darüber abgeben, um welchen Wald es sich handelt.

    Aber eine Heizung, die einfach nur störungsfrei laufen soll: Das ist auch dort den meisten Usern viel zu primitiv. Da sind wir technisch schon ein klein wenig vorangeschritten in den letzten 30 Jahren.

  9. #79
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Mit 20 l zu duschen , damit käme ich nicht aus .
    Beim Duschen verbrauche ich die Hälfte einer Badewannenfüllung .
    Ich habe keine Dusche , sondern eine Badewanne , in der ich mit
    Kunststoff-Sandalen dusche ; und manchmal lasse ich den
    Ablaufstöpsel drin , um mit dem Duschwasser feudeln zu können .

    20 Liter wären zwei 10-L Eimer , und diese Eimer könnte ich gar nicht füllen,
    weil das Wasser viel zu niedrig stünde .

    40 - 60 l Duschwasser wären als realistische Berechnungsgrösse angemessen .

    Es gibt aber auch Menschen mit fettfreier Haut , die nur wenig Wasser vertragen können ;
    ich jedenfalls kann ohne nennenswerte Hautprobleme bis zu 60 Minuten ein
    dampfendes Vollbad bei 45°Celsius nehmen .
    Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
    Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
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  10. #80
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    Standard AW: Ausserbetriebnahme von Heizkesseln EnEV

    Zitat Zitat von Xarrion Beitrag anzeigen
    Die Erneuerung des veralteten Heizkessels rechtfertigt ohnehin keine nennenswerte Mieterhöhung, wenn überhaupt.
    Neuerdings braucht´s keine Begründung für eine Mieterhöhung. Es genügt ein Grinsen und dem Mieter entfallen alle Argumente dagegen.

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