Nach der umstrittenen Preisverleihung an die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang hat die deutsche Musikindustrie das Ende des „Echo“ beschlossen. Das entschied der Vorstand ihres Bundesverbandes während einer außerordentlichen Sitzung in Berlin.
Der Echo sei viele Jahre „ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlerinnen und Künstlern gewesen“, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Zudem stehe für den Vorstand des BVMI „außer Frage, dass Deutschland als drittgrößter Musikmarkt der Welt zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern weiterhin Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter braucht“. Allerdings dürfte ein solcher Preis „keinesfalls als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen“ werden.
Ohne in ihrer Mitteilung namentlich auf die beiden Rapper einzugehen, bittet der BVMI-Vorstand um Entschuldigung für das „um den diesjährigen Echo herum Geschehene“. Dies kann „zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden“, der Verband wolle aber dafür sorgen, „dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht“ wiederhole.
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