Bekommt Seehofer das Asylchaos in den Griff?
Nach den Abschiebe-Krawallen in dieser Woche verlieren die Deutschen den Glauben an die Durchsetzungskraft des Staates.
81 Prozent finden, dass die Behörden mit der Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern überfordert sind. Das ergab eine exklusive Emnid-Umfrage für BamS vom Donnerstag. Nur 12 Prozent sehen das nicht so.
200 afrikanische Asylbewerber hatten in der Nacht zu Montag in Ellwangen (Baden-Württemberg) die Abschiebung eines 23-Jährigen Togoers mit Gewalt verhindert. Erst Tage später wurden bei einem Großeinsatz sieben Randalierer und der flüchtige Togoer gefasst. Er sitzt jetzt in Abschiebehaft, soll nach Italien gebracht werden, von wo er im Herbst 2017 nach Deutschland reiste.

CSU-Innenminister Horst Seehofer will mit der raschen Einführung von „Ankerzentren“ dafür sorgen, dass der Staat handlungsfähiger wird.


► Geplant sind nach BamS-Infos Zentren mit jeweils bis zu 1500 Flüchtlingen. Dort werden nach dem Willen des Innenministeriums alle maßgeblichen Stellen untergebracht sein: ...
In den Ankerzentren soll Residenzpflicht gelten. Leistungen erhalten die Bewohner demnach nur, wenn sie in der Unterkunft leben. Nach einem negativen Asylbescheid soll von dort direkt abgeschoben werden.
► Die ersten fünf Ankerzentren entstehen in Bayern, Hessen, NRW, Niedersachsen und Sachsen. In einem zweiten Schritt soll es sie deutschlandweit geben. Der im Innenministerium für Migration zuständige Staatssekretär Helmut Teichmann zu BamS:
„Wir rechnen mit einem Bedarf von bundesweit 40 bis 50 Ankerzentren. Die Anzahl richtet sich nach den Zuwanderungszahlen und der Anzahl der Asylanträge.“
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Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU): „Ich halte die Kapazität von 1000 bis 1500 Flüchtlingen für zu hoch, da es bei dieser Größe viel Konfliktpotenzial geben könnte.“
77 Prozent der Deutschen sind laut Civey-Umfrage für die geplanten Ankerzentren („Welt“).
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