+ Auf Thema antworten
Seite 17 von 40 ErsteErste ... 7 13 14 15 16 17 18 19 20 21 27 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 161 bis 170 von 391

Thema: Die Endlösung der Geldfrage

  1. #161
    Mitglied
    Registriert seit
    04.06.2014
    Beiträge
    31.403

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Keine Frage. Der Kommunismus nach Engels und Lenin ist ein im Ansatz gescheitertes Konzept, das unter Preisgabe von Vorteilen neue Nachteile einbringt. Das konnte und wird nichts werden. Ein machtbasiertes System durch ein anderes machtbasiertes System zu ersetzen und nur ein bisschen an der Nomenklatur herumschrauben (aus Republik" wird "Räterepublik" z.B.) ist kein Lösungsweg. Die Idee des Kommunismus wurde nicht bis zu Ende gedacht, d.h. nicht offiziell umgesetzt. Angedacht durchaus, z.B. durch Erich Mühsam, der mit mir schon früh der Meinung war, dass nur ein macht- und herrschaftsfreies System als Alternative in Frage käme.
    Gestern kam der Film "The International", der mit Armin Müller-Stahl als Stasi Offizier, der sich mitten im Haibecken befindet, alle Illusionen verloren hat. Gut gespielt und auch die Hintergründe beleuchtet.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Vor allem, als er dem Agent alle Illusionen genommen hat, daß sich die Welt jemals ändern wird. Und wer die wirkliche Macht hat.

    Im Abspann des Films werden verschiedene Zeitungsausschnitte eingeblendet, deren Schlagzeilen aufzeigen, dass trotz der Ermordung des alten Vorstandes mit dem neuen Vorstand der Erfolgkurs der Bank weiterging - so wie es Skarsson vor seiner Ermordung Salinger in Istanbul vorausgesagt hatte. Weiter wird berichtet über die Bildung einer bankinternen Abteilung zur Förderung wirtschaftsschwacher Staaten und schließlich über steigende Quartalgewinne der Bank. Mit der letzten Einblendung wird die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses des US-Senates gegen die IBBC wegen Waffenhandels angekündigt, unter der Leitung der Staatsanwältin Whitman.
    Clive Oven spielt wieder einen nach Gerechtigkeit suchenden Menschen wie in Inside Man.

    Die im Film genannte Bank IBBC spielt auf die international operierende [Links nur für registrierte Nutzer] (BCCI) an, die in Geldwäsche, Waffenhandel und Drogenhandel im Auftrag von Regierungen, Geheimdiensten und Terrororganisationen verwickelt war.[Links nur für registrierte Nutzer] Auch die BCCI unterhielt einen wichtigen Sitz in Luxemburg und musste Insolvenz anmelden. Der Name des italienischen Geschäftsmannes Calvini ist dem mafiösen Bankier [Links nur für registrierte Nutzer] entlehnt, der ebenfalls unter mysteriösen Umständen spektakulär verstarb. Das Attentat auf Calvini spielt auf die [Links nur für registrierte Nutzer] an, bei der ebenfalls offiziell nur ein Schütze schoss, der kurz darauf ermordet wurde. Die Ermordung des Interpol-Agenten in Berlin spielt wiederum auf den [Links nur für registrierte Nutzer] auf den bulgarischen Schriftsteller und [Links nur für registrierte Nutzer] [Links nur für registrierte Nutzer] an. Auf einer Insel des Iseosees liegt tatsächlich ein Anwesen des italienischen Waffenherstellers [Links nur für registrierte Nutzer].[Links nur für registrierte Nutzer]
    Man denkt dann weiter und fragt sich, wie alle diese Menschen, die doch auch nur nackt geboren wurden, zur Schule gingen, erzogen wurden, studierten und letztlich die Macht ergriffen haben, warum nur immer eine kleine Gruppe die Welt beherrscht und warum es Massen geben muß, die ihnen folgt oder eine gehirnlose Masse, die alles mit sich machen läßt.

    Wie ist die Welt aufgebaut und warum passieren diese Dinge ?

    Wenn man wirklich tiefer in diese Materie steigt, merkt man, wo man gesellschaftsmäßig gelandet ist und daß man als kleine Leuchte die Welt nie formt oder je geformt hat, es waren immer die, die mit viel Stärke Macht in jeglicher Form ausgeübt haben.


    [Links nur für registrierte Nutzer]

  2. #162
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2012
    Beiträge
    14.987

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Gestern kam der Film "The International", der mit Armin Müller-Stahl als Stasi Offizier, der sich mitten im Haibecken befindet, alle Illusionen verloren hat. Gut gespielt und auch die Hintergründe beleuchtet.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Vor allem, als er dem Agent alle Illusionen genommen hat, daß sich die Welt jemals ändern wird. Und wer die wirkliche Macht hat.



    Clive Oven spielt wieder einen nach Gerechtigkeit suchenden Menschen wie in Inside Man.



    Man denkt dann weiter und fragt sich, wie alle diese Menschen, die doch auch nur nackt geboren wurden, zur Schule gingen, erzogen wurden, studierten und letztlich die Macht ergriffen haben, warum nur immer eine kleine Gruppe die Welt beherrscht und warum es Massen geben muß, die ihnen folgt oder eine gehirnlose Masse, die alles mit sich machen läßt.

    Wie ist die Welt aufgebaut und warum passieren diese Dinge ?

    Wenn man wirklich tiefer in diese Materie steigt, merkt man, wo man gesellschaftsmäßig gelandet ist und daß man als kleine Leuchte die Welt nie formt oder je geformt hat, es waren immer die, die mit viel Stärke Macht in jeglicher Form ausgeübt haben.


    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Ja, ich habe den Film auch gesehen, ein kleines Meisterwerk. Die Aussage ist sehr ernüchternd, aber wir haben das ja schon vorher gewusst. Das System ist sehr stark und der Kapitalismus korrumpiert seine Umgebung schneller als ein Kolibri mit seinen Flügeln schlägt...

    Was die kleine Elite betrifft, die die Welt formt ist die Lösung des Rätsels sehr einfach: Die Geschicke dieser Erde werden von denen gelenkt, die sich in Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie vom Rest der Menschheit abheben. Macht und Reichtum sind keine Folge von Intelligenz und Bildung (ich bin das beste Beispiel - arm wie ne Kirchenmaus...) sondern Folge von der Bereitschaft, seine Ziele auch mit illegalen Methoden zu erreichen, mit Gewalt, mit Intrigen, mit dem Verzicht auf jeglichen Humanismus.
    Geändert von Nathan (23.01.2019 um 10:57 Uhr)

  3. #163
    Mitglied Benutzerbild von Kreuzbube
    Registriert seit
    17.07.2007
    Ort
    Naumburg a.d. Saale
    Beiträge
    31.561

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Es ist halt so, dass es sicher nicht funktioniert wenn man es nicht versucht. Versucht man es gibt es keine Garantie aber eine Chance. Das ist schon sehr viel mehr als nichts.

    Für mich ist das trotzdem nichts. Ich will die Welt nicht verbessern. Wie sollte das gehen. Ne. Die Welt verbessert sich von selbst oder sie wird von ein paar Irren verseucht oder in die Luft gesprengt. Mir tut es nur um die Kinder leid. Um alle, nicht nur um meine. Explodierende Atomkraftwerke, dramatische Klimaänderungen, Gräben aus denen braune Gespenster reinkarnieren- wer hätte das alles gedacht. Gut, dass ich es damals nicht gewusst hatte, sonst wären vier ziemlich coole Kids nicht entstanden.

    Die sind doch hoffentlich bei der AfD-Jugend?

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  4. #164
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2012
    Beiträge
    14.987

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Kreuzbube Beitrag anzeigen
    Die sind doch hoffentlich bei der AfD-Jugend?
    Ne. es gibt keine selbstständige AfD-Jugend so wie z.B. die Junge Union oder die Jusos. Die Jugendorganisation der AfD ist ein wirrer Haufen ohne Maß und Ziel, weder programmatisch noch organisatorisch strukturiert. Das ist mehr eine Pöbeltruppe.

  5. #165
    Mitglied
    Registriert seit
    04.06.2014
    Beiträge
    31.403

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Ja, ich habe den Film auch gesehen, ein kleines Meisterwerk. Die Aussage ist sehr ernüchternd, aber wir haben das ja schon vorher gewusst. Das System ist sehr stark und der Kapitalismus korrumpiert seine Umgebung schneller als ein Kolibri mit seinen Flügeln schlägt...

    Was die kleine Elite betrifft, die die Welt formt ist die Lösung des Rätsels sehr einfach: Die Geschicke dieser Erde werden von denen gelenkt, die sich in Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie vom Rest der Menschheit abheben. Macht und Reichtum sind keine Folge von Intelligenz und Bildung (ich bin das beste Beispiel - arm wie ne Kirchenmaus...) sondern Folge von der Bereitschaft, seine Ziele auch mit illegalen Methoden zu erreichen, mit Gewalt, mit Intrigen, mit dem Verzicht auf jeglichen Humanismus.
    Aber es sind Menschen - keine Monster - nur ihr Denken ist nicht ausgereift - sie handeln wir Kinder - (Seelen), die noch nichts begriffen haben.

    Es gibt Menschen, die ewig arm bleiben - es gibt Menschen, denen fällt Finanzielles zu. Bei mir kenne ich die astrologische Aussage - ein Aspekt, der mir immer Geld bringt - mit kleinen Krisenzeiten, aber ich kann damit leben. Manche Menschen haben Aspekte, die sie immer arm sein läßt. Vielleicht sind manche Menschen auch nur sehr vertrauensselig und dann finden sich auch die, von denen sie ausgenommen werden - hemmungslos - und manche Menschen haben solche Ideale, daß sie auch nie zu was kommen - man muß dann alles betrachten - vor allem, Frauen wollen gern Männer, von denen sie verwöhnt werden. Wenn Du arm bist, und ein guter Mensch, dann wirst Du schwer eine Frau finden, eine, die Dich liebt, wie Du bist - die Dich um Deiner selbst willen liebt - weil Du nicht mal Dir was leisten kannst, was andere gern wollen - reisen, mal ins Theater - mal ausgehen, mal essen gehen - einfach die normalen Dinge des Lebens leben.

    Manche ziehen aber auch Armut an - wir Enkel bekamen mal von der Großmama einen 500er geschenkt - statt mir einen neuen Mantel zu kaufen, bot mir eine "gute Freundin" ihren Mantel an - später erkannte ich, daß sie ihn nur loswerden wollte, weil die seltsamen Knöpfe nicht funktionierten - es war mir eine Lehre - wenn man nicht aufpaßt, auf die,. die so freundlich daher kommen, die scheinheilig lächelnd andere Menschen über`n Tisch ziehen, ist man selbst schuld. In dieser Welt muß man verflucht aufpassen, sonst erlebt man sein "blaues" Wunder - vertrauensselig sollte man nie sein, man wird dann nur von anderen für blöd gehalten - abgesehen davon, was tun Menschen, die so immens reich werden können, ohne manuell arbeiten zu müssen, welche Systeme haben sie erfunden, damit sie mit wenig Aufwand riesige Vermögen erschaffen können. Viele meiner guten Freundinnen sind auch arm - sie kommen mal gerade so über die Runden - aber sie fangen auch nicht an, wenigstens mal 50 Euro pro Monat zu sparen - obwohl ich ihnen das schon oft gesagt habe - manche kenne ich schon über 15 Jahre - was sie da hätten sparen können. Aber manche Menschen können auch kein Geld fest halten - es muß flattern - sie sehen alles, was sie gebrauchen könnten, was sie dann wieder verwerfen - und manche haben einfach Krankheiten, mit denen sie dann nur die Notversorgung bekommen - da reicht es hinten und vorne nicht. Natürlich wünschte ich mir auch, daß alle Menschen alles haben, aber ich gebe mich dieser Illusion nicht hin - es viel zu komplex, wenn man alles durchdenkt. Und ich bin froh, daß meine Kinder auch ein teils materielles Denken haben, sie wissen, ohne Geld kann man gar nichts machen - es wird bei allem gebraucht - für Miete, Essen, Kleidung, Hobby, Reisen - Kultur u.v.m. Wenn man nichts hat, lebt man ein teilweise verpfuschtes Leben - man lebt dann einfach so hin oder man ist flexibel genug, sich dann Ersatzmöglichkeiten zu suchen, um unter Leute zu kommen, wo man versucht, noch nützlich zu sein.

    Ich glaube, der Ossi war immer nüchtern genug, die Lage zu erkennen, vor allem, wenn man über Jahrzehnte nichts richtig kriegt - wo andere mehr haben - und als er sich auch ein Stück holen wollte, er gesehen hat, daß sich der Westen so sehr verändert hat, daß er teilweise enttäuscht war, was sich ihm geboten hat.

  6. #166
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
    Registriert seit
    04.07.2003
    Ort
    Auf dem Weg nach Hause
    Beiträge
    5.068

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Da wird der Mensch eher die Fähigkeit entwickeln, zu fliegen, oder unter Wasser zu atmen. Unsere Hardware legt uns fest, und der absolut überwiegende Teil dieser Hardware arbeitet autonom und vollkommen abseits jedes Zugriffes durch einen selbst oder dritte. Gier ist eine fundamentale Eigenschaft des Menschen, sie kann gefördert werden, oder man kann versuchen, sie zu beschneiden, aber verschwinden wird sie nie. Das ist ebenso illusorisch wie der Versuch, sich das Hungergefühl abzutrainieren, ,maximal wird man lernen, das in Grenzen zu kontrollieren, aber auch hier, verschwinden wird es nie. Diese ganzen Weltverbesserer-Ideologien, von Marx & Engels bis Gene Roddenberry, setzen samt und sonders einen "neuen" Menschen voraus, einen bewussteren, beherrschteren, verantwortungsvolleren Menschen, der sich über seine Instinkte quasi ganz erhoben hat, deswegen wird es den funktionierenden Sozialismus mit etwa der gleichen Wahrscheinlichkeit jemals geben, wie eine Föderation der Planeten. Heute erleben wir etwas ganz anderes, nämlich das Scheitern unserer Idee vom Sozialstaat, basierend auf der Banal-Wahrheit, dass die Party maximal so lange dauern kann, wie sie jemand auch bezahlt. Es müssten nicht mal Hunderttausende und Millionen dummer Habenichtse mit Hormonüberschuss aus Witfortistan kommen, um unseren Sozialstaat vom Fundament zu kippen. Sicher das beschleunigt den Prozess, teils sogar enorm, aber auch ganz ohne diesen Katalysator würde das System irgendwann versagen. Und da hängen manche Gedanken bezüglich der "Endlösung" solcher Fragen nach? Oh man...
    Insgesamt eine überaus treffende Analyse!
    Interessant, daß Du Star Trek (Gene Roddenberry) erwähnst: Ich mag Star Trek (und halte das auch für utopischen Sozialismus, vom Sci-Fi abgehen), meine aber, daß gerade die Holodecks eine menschliche Gesellschaft völlig zusammenbrechen ließen: eine krassere Droge ist m.E. kaum vorstellbar. Und jeder materiele Mangel ist in Star Trek ja gelöst. Trotzdem sind die gesellschaftlichen Hierarchien noch vorhanden. Von Anarchie keine Spur.
    Meine Ablehnung linker Utopien liegt vermutlich - neben anderen Gründen - vermutlich schon darin begründet, daß ich die hegelsche Geschichtsphilosophie für völligen Quatsch halte (überhaupt wird m.E. die hegelsche Philosophie maßlos überschätzt (ich neige eher zur analytischen Philosophie (z.B. Quine; in gewisser Weise ist das ein ziemlich undeutscher Zug meinerseits); wenn ich allein sehe, daß Hegel selbst seine Dialektik als Logik bezeichnet, wird mir ganz anders...).
    Ich bin wie gesagt dafür, den Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Machiavelli beschreibt die menschliche Natur u.a. in Kapitel XVII seines "Il Pricipe" m.E. sehr treffend. Ich halte es philosophisch-menschlich für eine der wichtigsten Herausforderungen, diese Natur zu akteptieren und an der Spezies Mensch dennoch nicht zu verzweifeln. Ich mißtraue jedem Versuch, den "neuen Menschen" zu formen, in vielen (linken) Utopien ist das m.E. eine wesentliche Wurzel des Übels.
    Auch in Bezug auf die Sozialsysteme pflicht ich Dir bei: ich sehe nicht, wie diese dauerhaft haltbar wären, und die Geschehnisse seit 2015 katalysieren diese Entwicklung.
    Ich persönlich halte den Kapitalismus für gewissermaßen natürlich, weil er a) wesentlichen Zügen der menschlichen Natur Rechnung trägt und b) sich andererseit von selbst, von unten bei jeder Gelegenheit entwickelt (und sei es als Schwarzmarkt bei Mangel/Rationierung). Mein Beitrag bezüglich Zizek zielt darauf ab, daß m.E. mit Figuren wie Zizek und Lacan intellektuell gar nichts zu reißen ist. Das sind pseudointellektuelle Schaumschläger. Dagegen mag man von Chomskys politischen Ansichten halten war man will, er hat sich (sprach-)wissenschaftlich bleibende Verdienste erworben, ist intellektuell integer und es lohnt sich, auch wenn man wie ich seine Ansichten weitgehend nicht teilt, ihm zuzuhören, und sei es nur, um zu sehen wie ein intelligenter Linker (ja, das gibt es!), der sich klar ausdrückt (ja, das gibt es auch; als Gegenbeispiel lese man z.B. [Links nur für registrierte Nutzer] oder den im priesterhaften Duktus verzapften Sprachnebel der Frankfurter Schule), so tickt.
    Tatsächlich bedürfen die menschlichen Züge der Gier und Faulheit, die durchaus ihre guten Seiten haben, aber der politischen Einhegung. Sie sind - μηδὲν ἄγαν - im Übermaß höchst schädlich.

    Ansonsten:


  7. #167
    dauerhaft inaktiv
    Registriert seit
    08.06.2016
    Beiträge
    7.558

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    [...] Reichtum sind keine Folge von Intelligenz und Bildung (ich bin das beste Beispiel - arm wie ne Kirchenmaus...) sondern Folge von der Bereitschaft, seine Ziele auch mit illegalen Methoden zu erreichen, mit Gewalt, mit Intrigen, mit dem Verzicht auf jeglichen Humanismus.
    Es ist abgesehen von einigen Ausnahmen Ausdruck des gesellschaftlichen Mehrwerts. Michael Milken beispielsweise hat bereits in den achtziger Jahren ein Jahreseinkommen von 500 Millionen US-Dollar verdient. Unzählige Firmen, die heute bedeutende Konzerne sind, wurden durch ihn finanziert. Das Finanzierungsinstrument des High-Yield Bonds wurde durch ihn erfunden und ist bis heute der Grund und die notwendige Voraussetzung, warum kapitalintensive Startups überhaupt eine Chance haben, zu entstehen und zu wachsen. Ohne High-Yield Bonds gäbe es weder Netflix noch Tesla, wenngleich mir diese Unternehmen zuwider sind.
    Dieser extreme Mehrwert drückte sich in Milkens Vergütung aus.

  8. #168
    GESPERRT
    Registriert seit
    28.08.2012
    Beiträge
    14.987

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Es ist abgesehen von einigen Ausnahmen Ausdruck des gesellschaftlichen Mehrwerts. Michael Milken beispielsweise hat bereits in den achtziger Jahren ein Jahreseinkommen von 500 Millionen US-Dollar verdient. Unzählige Firmen, die heute bedeutende Konzerne sind, wurden durch ihn finanziert. Das Finanzierungsinstrument des High-Yield Bonds wurde durch ihn erfunden und ist bis heute der Grund und die notwendige Voraussetzung, warum kapitalintensive Startups überhaupt eine Chance haben, zu entstehen und zu wachsen. Ohne High-Yield Bonds gäbe es weder Netflix noch Tesla, wenngleich mir diese Unternehmen zuwider sind.
    Dieser extreme Mehrwert drückte sich in Milkens Vergütung aus.
    Diese 500 Millionen wurden entweder frisch für ihn gedruckt, ganz offiziell, was aber völlig unwahrscheinlich ist, oder aber jemand anderem aus der Tasche gezogen. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Geld wächst nicht auf Bäumen und wenn einer im Jahr 500 Millionen macht, dann werden sich dafür irgendwo auf der Welt einige Leute aufgehängt haben, deren Existenz Milken zerstört hat. Oder er hat 50 Millionen Menschen um jeweils 10 Euro betrogen. Ne Kunst, aber eben eine kriminelle.

  9. #169
    dauerhaft inaktiv
    Registriert seit
    08.06.2016
    Beiträge
    7.558

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Diese 500 Millionen wurden entweder frisch für ihn gedruckt, ganz offiziell, was aber völlig unwahrscheinlich ist, oder aber jemand anderem aus der Tasche gezogen. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Geld wächst nicht auf Bäumen und wenn einer im Jahr 500 Millionen macht, dann werden sich dafür irgendwo auf der Welt einige Leute aufgehängt haben, deren Existenz Milken zerstört hat. Oder er hat 50 Millionen Menschen um jeweils 10 Euro betrogen. Ne Kunst, aber eben eine kriminelle.
    Gleichermaßen wäre ein Friseurbesuch für den Besucher ein Verlust um jenen Preis, den der Friseur verlangt. Diese Logik ist unsinnig. Ein Dienstleister erbringt eine Leistung von so großem Mehrwert, dass Kunden aus freiem Willen dafür bezahlen.
    Die Geldmenge wächst meistens. Besonders in den achtziger Jahren wuchs die Geldmenge noch stärker als sonst. Daher ist die Aussage, dass jeder Gewinn in gleicher Höhe an anderer Stelle als Verlust auftritt, unsinnig.
    Die USA nimmt mehr Schulden auf, wodurch die Geldmenge wächst. Mit den Erlösen bezahlt die Regierung ihre Angestellten, die beispielsweise ihren Friseur bezahlen. Ohne Verlust.

  10. #170
    GESPERRT
    Registriert seit
    21.06.2011
    Ort
    Gau Hessen-Nassau
    Beiträge
    29.440

    Standard AW: Die Endlösung der Geldfrage

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen
    Insgesamt eine überaus treffende Analyse!
    Interessant, daß Du Star Trek (Gene Roddenberry) erwähnst: Ich mag Star Trek (und halte das auch für utopischen Sozialismus, vom Sci-Fi abgehen), meine aber, daß gerade die Holodecks eine menschliche Gesellschaft völlig zusammenbrechen ließen: eine krassere Droge ist m.E. kaum vorstellbar. Und jeder materiele Mangel ist in Star Trek ja gelöst. Trotzdem sind die gesellschaftlichen Hierarchien noch vorhanden. Von Anarchie keine Spur.
    Meine Ablehnung linker Utopien liegt vermutlich - neben anderen Gründen - vermutlich schon darin begründet, daß ich die hegelsche Geschichtsphilosophie für völligen Quatsch halte (überhaupt wird m.E. die hegelsche Philosophie maßlos überschätzt (ich neige eher zur analytischen Philosophie (z.B. Quine; in gewisser Weise ist das ein ziemlich undeutscher Zug meinerseits); wenn ich allein sehe, daß Hegel selbst seine Dialektik als Logik bezeichnet, wird mir ganz anders...).
    Ich bin wie gesagt dafür, den Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Machiavelli beschreibt die menschliche Natur u.a. in Kapitel XVII seines "Il Pricipe" m.E. sehr treffend. Ich halte es philosophisch-menschlich für eine der wichtigsten Herausforderungen, diese Natur zu akteptieren und an der Spezies Mensch dennoch nicht zu verzweifeln. Ich mißtraue jedem Versuch, den "neuen Menschen" zu formen, in vielen (linken) Utopien ist das m.E. eine wesentliche Wurzel des Übels.
    Auch in Bezug auf die Sozialsysteme pflicht ich Dir bei: ich sehe nicht, wie diese dauerhaft haltbar wären, und die Geschehnisse seit 2015 katalysieren diese Entwicklung.
    Ich persönlich halte den Kapitalismus für gewissermaßen natürlich, weil er a) wesentlichen Zügen der menschlichen Natur Rechnung trägt und b) sich andererseit von selbst, von unten bei jeder Gelegenheit entwickelt (und sei es als Schwarzmarkt bei Mangel/Rationierung). Mein Beitrag bezüglich Zizek zielt darauf ab, daß m.E. mit Figuren wie Zizek und Lacan intellektuell gar nichts zu reißen ist. Das sind pseudointellektuelle Schaumschläger. Dagegen mag man von Chomskys politischen Ansichten halten war man will, er hat sich (sprach-)wissenschaftlich bleibende Verdienste erworben, ist intellektuell integer und es lohnt sich, auch wenn man wie ich seine Ansichten weitgehend nicht teilt, ihm zuzuhören, und sei es nur, um zu sehen wie ein intelligenter Linker (ja, das gibt es!), der sich klar ausdrückt (ja, das gibt es auch; als Gegenbeispiel lese man z.B. [Links nur für registrierte Nutzer] oder den im priesterhaften Duktus verzapften Sprachnebel der Frankfurter Schule), so tickt.
    Tatsächlich bedürfen die menschlichen Züge der Gier und Faulheit, die durchaus ihre guten Seiten haben, aber der politischen Einhegung. Sie sind - μηδὲν ἄγαν - im Übermaß höchst schädlich.

    Ansonsten:

    Nun, Roddenberry war ja auch ein "Visionär einer besseren Zukunft", das wird besonders deutlich, wenn man sich die TOS-Episoden ansieht. Nahezu jede steckt voller Gesellschafts- und Sozialkritik, und die Lösungen weisen in der Tendenz immer auf den Sieg von Recht und Anstand über Chaos und Gier. Halt nach Lesart der US-amerikanischen 60er Jahre, wo es durchaus akzeptiert war, den Kirk zu machen, sich in jeder zweiten Episode das Hemd von der Brust zu reißen und dem guten, waren und schönen in der Not mit brachialer Kraft zur Durchsetzung zu verhelfen. Als Ende der 70er der Erfolg von Star Wars auch Star Trek wieder Leben einhauchte, ging dieser Subtext erst mal weitgehend verloren, aber in TNG war er dann zunächst wieder sehr präsent.

    Ehrlich gesagt, nach Machiavelli kam nicht mehr viel, dem ich irgend etwas abgewinnen kann. Das die Wahrheit angsthaft umschleichende Wortgewichse der Frankfurter Schule ist schon gleich kompletter Mist - in meinen Augen. Die Aufgabe, die Natur des Menschen und die - gemessen an unserer Imagination - letztliche Sinnlosigkeit jeder Existenz zu akzeptieren, damit wird der Mensch noch lange beschäftigt sein. Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass er das jemals schafft, viel eher wird er sich vorher selbst ausrotten. Natürlich, nur in bester Absicht und aus guten Gründen.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Endlösung der Lobbyistenfrage
    Von Revoli Toni im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 10.03.2012, 17:10
  2. Endlösung der Bankenfrage in der Schweiz
    Von cajadeahorros im Forum Wirtschafts- / Finanzpolitik
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 31.01.2012, 08:29
  3. Endlösung für BILD
    Von sunbeam im Forum Medien
    Antworten: 53
    Letzter Beitrag: 21.05.2005, 21:31
  4. Die Endlösung und ihre Widersprüche in der Darstellung
    Von Kaiser im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 106
    Letzter Beitrag: 21.01.2005, 13:25
  5. Die Endlösung der Kopierschutzfrage
    Von subba im Forum Medien
    Antworten: 31
    Letzter Beitrag: 21.10.2003, 13:50

Nutzer die den Thread gelesen haben : 80

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben