Schmidt war ein überzeugender Sülzkopp, der es zeitweise geschafft hat, bei mir ähnliche Nostralgie zu wecken, weil er ein ausgezeichneter Rhetoriker war. Zu meiner Entschuldigung, ich habe damals noch nicht gelebt, als er noch regiert hat. Wenn man sich mit seiner Politik beschäftigt, sieht man, dass es nur sein Charisma und seine Ausstrahlung war, die einem Sand in die Augen gestreut hat.
Seine reale Politik unterschied sich nicht groß von Maas und Nahles, nur dass damals halt ein Opportunist noch nicht so laut sagen durfte, dass er Homoehe haben will und Deutschland für ihn ein mieses Stück Scheiße war, weil er damals damit verkackt hätte. Ein Gerhard Baum war genauso ein Verbrecher wie eine Schwesig oder ein Heiko Maas. Der Familiennachzug der Türken war sogar einer der entscheidenden Einschnitte der deutschen Politik und der Beginn der Islamisierung. Nein, Helmut Schmidt war kein deutscher Patriot. Ein guter Schwafler, aber kein Patriot.
Da nehme ich übrigens sogar einer Wagenknecht oder einem Lafontaine noch eher ab, dass ihnen das Land nicht am Arsch vorbeigeht. Die setzen sich heftiger innerparteilicher Kritik aus, wenn sie einen Zuwanderungsstopp fordern, das ist kein reiner Opportunismus. Unabhängig von taktischen Überlegungen, der bequeme Weg ginge für sie anders.
Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!
Das war doch völlig irrelevant. Schröder hatte Lafontaine kaltgestellt, die Medien liebten ihn, alle Weiber der Republik ü 40 sind auf den abgefahren, es ging wirtschaftlich in den ersten Jahren moderat bergauf, der Staat profitierte von UMTS-Lizenzen, von einem niedrigen Stand. Der wäre problemlos 2002 wiedergewählt worden, ab da hat er dann eh Probleme bekommen, weil sich die Probleme nicht mehr übertünchen ließen. Kein Schwein hat sich für Oska Lafontaine interessiert, dessen Zeit war vorbei.
Es wusste doch auch jeder, dass der kaltgestellt worden war, was hätte der denn spannendes zu erzählen gehabt?
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