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aus der verlinkten PDF:
2. Präventionsarbeit massiv ausbauen, politische Bildung stärken
Rechtsextreme wenden sich häufig gezielt an junge Menschen, die sich
in Umbruchs- und Orientierungsphasen befinden. Deshalb sind vorsor-
gende und zielgerichtete Angebote der Schule oder Jugendarbeit beson-
ders wichtig. Demokratiebildung fängt früh an. Die Werte und Chancen,
die eine offene, vielfältige Gesellschaft für alle bietet, müssen breiter ver-
mittelt werden. Es muss alles unternommen werden, damit junge Men-
schen erst gar nicht in menschenverachtende und gewaltlegitimierende
völkische Ideologien der Ungleichwertigkeit abgleiten.
3. Engagement schützen
Rechtsextreme versuchen immer wieder im Sport, bei der Feuerwehr o-
der bei Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit gezielt Vereine zu un-
terwandern. Hier brauchen Haupt- und Ehrenamtliche Schulungen und
Unterstützungsangebote, um rechte Ideologie zu erkennen und ihr den
Raum zu verweigern.
6. Sicherheitsbehörden besser gegen Rechtsextremismus aufstellen
Die Sicherheitsbehörden müssen besser befähigt werden, Gefährdungen
durch rechtsextremistische Netzwerke und Strukturen sowie rechtsextre-
mistisch motivierte Gewalt bis hin zu terroristischer Bedrohung tatsäch-
lich zu erkennen. Nur so kann effektiv ermittelt werden und können ernst-
hafte und wirksame Konsequenzen aus den Fehlern und Versäumnissen
insbesondere gegenüber dem NSU-Terror gezogen werden. Neue Bedro-
hungen wie zum Beispiel durch die „Reichsbürger“-Bewegung, rechte
Hooligans und militante Prepper sowie durch europäische und internati-
onale Kooperationen von Rechtsextremen müssen viel stärker in den
Blick genommen werden. In diesem Kontext muss intensiv auch der
Frage nachgegangen werden, inwieweit es neue rechtsterroristische
Strukturen und Vernetzungen gibt. Insgesamt braucht es einen Neustart
im Umgang mit Rechtsextremismus insbesondere beim Verfassungs-
schutz. Dazu zählt, dass nicht länger über den Einsatz von bezahlten V-
Leuten rechtsextreme Strukturen gefördert werden.