Mittwoch,
06.10.2010 | 11:28 Uhr
Hamit Altintop von Bayern München erklärt Entscheidungen von Spielern mit Migrationshintergrund.
Für Deutschland zu spielen ist mehr Business als Herzensangelegenheit, so der Deutsch-Türke.
Der türkische Nationalspieler [Links nur für registrierte Nutzer] sieht in der Entscheidung vieler Fußballer mit Migrationshintergrund für Deutschland keinen Beweis für eine gelungene Integration.
"Ich weiß, dass es heute einfach um die Perspektive geht, um die Frage: Bei
welchem Verband kann ich mehr erreichen, wo kann ich mich besser entwickeln? Fußball ist manchmal eine Herzensangelegenheit, aber viel öfter ein Business", sagte der Mittelfeldspieler vom deutschen Rekordmeister Bayern München in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Ich respektiere solche Entscheidungen, aber wenn sie mich fragen, ob ich ein Freund davon bin, dann sage ich: nein. Entschuldigung, aber ich finde, das hat auch nichts mit Integration zu tun", sagte der gebürtige Gelsenkirchener …
Für Altintop sei ein Zeichen für Integration vielmehr, wenn die Begegnung am Freitag von beiden Fanlagern zum "Fest gemacht wird".
…
Als deutscher Nationalspieler habe Özil mehr Lobby, einen höheren Marktwert und verdiene mehr Geld. "Hätte er sich für die Türkei entschieden, hätte er keine WM gespielt und wäre nicht bei Real Madrid. So einfach ist das", sagte Altintop. Dennoch sei der ehemalige Schalker Teamkollege "wie ein Bruder" für ihn.
Eine andere Entscheidung als für die Türkei habe für Altintop nie im Raum gestanden
. "Ich würde immer für die Türkei spielen. Es heißt doch 'Länder'-Spiel, man hört die Hymne, und da spielt man doch für das Land, dem man sich zugehörig fühlt", betonte der 59-malige Nationalspieler.
"Ich bin Deutschland sehr, sehr dankbar, ich habe hier sehr viel gelernt und sehr viele Chancen bekommen. Aber meine Mama kommt aus der Türkei, mein Vater kommt aus der Türkei, ich bin Türke.", erklärte Altintop.