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Thema: Der Tod und unser Umgang mit ihm

  1. #1
    meh
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    Standard Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Hi,

    Im Normalfall sind Todesfälle etwas sehr trauriges. Doch warum eigentlich?

    Wie hier ja einige wissen werde ich als "psychisch krank" klassifiziert, was sich sicherlich auch darin äußerte, dass für mich der Tod eher ein Grund zur Freude und zum Lachen ist. Erst spät entdeckte ich, dass ich damit nicht alleine bin; hier nun eine Geschichte des chinesischen Dschuang-Dse (Daoismus) zum Umgang mit dem Tod

    Dschuang Dses Frau starb. Als Huzi kam um sein Beileid zu bekunden, fand er Dschuang Dse singend und auf einer Trommel hämmernd. "Du hast mit ihr gelebt", sprach Huzi, "Du hast ihre Kinder großgezogen und ihr seid zusammen alt geworden. Es sollte genug sein nicht zu weinen über ihren Tod - aber zu trommeln und singen - ist das nicht ein wenig viel?

    Dschuang Dse aber sprach: "Du liegst falsch. Als sie zuerst starb, glaubst Du dass ich nicht genauso getrauert habe wie jeder andere? Aber dann schaute ich zurück zum Anfang, bevor sie geboren ward. Nicht nur die Zeit, bevor sie geboren ward, aber die Zeit, bevor sie einen Körper hatte. Nicht nur die Zeit, bevor sie einen Körper hatte, aber die Zeit bevor sie einen Geist hatte. Und mittendrin in dem Wusel aus Mysterium und Wunder änderte sich etwas und sie hatte Geist. Und noch ein Wechsel und sie hatte einen Körper; und noch einen und sie ward geboren. Jetzt gab es einen weiteren Wechsel und sie ist tot. Es ist genau wie die Progression der Jahreszeiten.

    Jetzt liegt sie in einem großen friedlichen Raum. Würde ich weiterweinen würde das lediglich zeigen wie wenig ich vom Schicksal verstehe. Also hörte ich auf."
    Wie geht ihr mit dem Tod um?

    Grüße,
    Leo

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Warum?? Weil es nicht steuerbare Emotionen sind.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  3. #3
    meh
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Warum?? Weil es nicht steuerbare Emotionen sind.
    Wirklich? Sollte die Erkenntnis, dass alles eins ist, dass Tod und Leben einander bedingen, die Trauer nicht zumindest lindern?

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Wirklich? Sollte die Erkenntnis, dass alles eins ist, dass Tod und Leben einander bedingen, die Trauer nicht zumindest lindern?
    Allgemein nein.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  5. #5
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Über meinen eigenen Tod mach ich mir überhaupt keine Gedanken, der kommt irgendwann und wenn er da ist bin ich tot und spüre nichts mehr.
    Sorgen könnte einem höchstens ein qualvoller Tod bereiten !

    Wenn jemand stirbt geht er für mich nicht von uns, sondern man geht nur voraus.
    Der Tod wird in der Bibel als Schlaf bezeichnet, wenn jemand verstarb dann ist er Entschlafen. Diese Hoffnung auf ein Wiedersehen habe ich !
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  6. #6
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Hi,

    Im Normalfall sind Todesfälle etwas sehr trauriges. Doch warum eigentlich?

    Wie hier ja einige wissen werde ich als "psychisch krank" klassifiziert, was sich sicherlich auch darin äußerte, dass für mich der Tod eher ein Grund zur Freude und zum Lachen ist. Erst spät entdeckte ich, dass ich damit nicht alleine bin; hier nun eine Geschichte des chinesischen Dschuang-Dse (Daoismus) zum Umgang mit dem Tod


    Wie geht ihr mit dem Tod um?

    Grüße,
    Leo
    Hallo Leo,

    meine Sichtweise ist kurzgesagt die, die in folgendem Text zum Ausdruck kommt:
    Freu dich sehr, o meine Seele,
    Und vergiß all Not und Qual,
    Weil dich nun Christus, dein Herre,
    Ruft aus diesem Jammertal!
    Seine Freud und Herrlichkeit
    Sollt du sehn in Ewigkeit,
    Mit den Engeln jubilieren,
    In Ewigkeit triumphieren.
    ([Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer])

    Abgesehen davon, daß das vermutlich nicht alle Verstorbenen so sehen, gibt es trotzdem häufig Grund zur Trauer: Sei es, weil der Verstorbene kein erfülltes Leben hatte, irgendwie "zu früh" aus dem Leben gerissen wurde, Dinge unausgesprochen bleiben, die es nun für immer bleiben werden, oder - ich kann das für mich sagen - weil die Trauernden den Verlust der Person in ihrem Leben betrauern, jetzt also ohne ihn leben müssen. Das ist oft gewissermaßen eine - durchaus legitime, wie ich finde - Trauer um sich selbst. Man muß ja weiter im "Jammertal" sein Päckchen tragen. Das durch den Verlust oft nicht leichter geworden ist.

  7. #7
    meh
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen
    Hallo Leo,

    meine Sichtweise ist kurzgesagt die, die in folgendem Text zum Ausdruck kommt:

    ([Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer])

    Abgesehen davon, daß das vermutlich nicht alle Verstorbenen so sehen, gibt es trotzdem häufig Grund zur Trauer: Sei es, weil der Verstorbene kein erfülltes Leben hatte, irgendwie "zu früh" aus dem Leben gerissen wurde, Dinge unausgesprochen bleiben, die es nun für immer bleiben werden, oder - ich kann das für mich sagen - weil die Trauernden den Verlust der Person in ihrem Leben betrauern, jetzt also ohne ihn leben müssen. Das ist oft gewissermaßen eine - durchaus legitime, wie ich finde - Trauer um sich selbst. Man muß ja weiter im "Jammertal" sein Päckchen tragen. Das durch den Verlust oft nicht leichter geworden ist.
    Respektabel!
    Geändert von Leo Navis (20.05.2018 um 10:22 Uhr) Grund: (Leider kann man keine langen Kommentare mehr über positive Bewertungen schreiben, sonst hätt ich mir den Post sparen können

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Hay
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Hi,

    Im Normalfall sind Todesfälle etwas sehr trauriges. Doch warum eigentlich?

    Wie hier ja einige wissen werde ich als "psychisch krank" klassifiziert, was sich sicherlich auch darin äußerte, dass für mich der Tod eher ein Grund zur Freude und zum Lachen ist. Erst spät entdeckte ich, dass ich damit nicht alleine bin; hier nun eine Geschichte des chinesischen Dschuang-Dse (Daoismus) zum Umgang mit dem Tod


    Wie geht ihr mit dem Tod um?

    Grüße,
    Leo
    Aus welcher Perspektive, aus der des Sterbenden oder aus der der Hinterbliebenen?
    Und vor allem: Meinst du nur den Tod oder auch das Sterben als Vorgang?

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Lykurg
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Zitat Zitat von Leo Navis Beitrag anzeigen
    Wie geht ihr mit dem Tod um?

    Grüße,
    Leo
    Wieso "psychisch krank"?

    Anbei mal ein gutes Buch zum Thema, das ich gerade lese: "Anthony Borgia - Das Leben in der unsichtbaren Welt"

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    "Mit den Weltvergiftern kann es daher auch keinen Frieden geben. Es werden auf Dauer nur wir oder sie weiterexistieren können. Und ich bin entschlossen, meinen Weg niemals zu verlassen. Ich habe den Propheten des Zerfalls einen kompromisslosen Kampf angesagt, der erst mit meinem Tod enden wird." (Aus: Beutewelt, Friedensdämmerung)

  10. #10
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Der Tod und unser Umgang mit ihm

    Gibt Schlimmeres!
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

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