Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden Wie wir zu Rassisten wurden Es ist nicht lange her, da wurden Menschen aus der Fremde in Zoos ausgestellt. Jetzt zeigt das Dresdner Hygiene-Museum, wie aus dem Staunen über die Unterschiede Rassismus wurde - und beleuchtet seinen eigenen Beitrag zur "Erfindung der Rassen". Hinterfragt werden der Rassebegriff und die Versuche, ihn wissenschaftlich zu begründen. Der historische Ansatz zielt auf unsere Gegenwart und die Umkehr unserer Perspektive.
Chris Buck - Let's talk about race, Fotografie, 2017 - Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden zielt mit seiner Rassismus-Ausstellung auf einen Wechsel unserer Perspektive. Bildrechte: Deutsches Hygiene-Museum Dresden /© Chris Buck
Wohin es führt, Menschen in Rassen einzuteilen, vor allem wie es überhaupt dazu kam, das beleuchtet die neue Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden. Vor der Eröffnung am Freitagabend erklärte Direktor Klaus Vogel zum Anlass, der Rassismus sei leider ein sehr aktuelles Thema. Viele Menschen würden im Alltag aufgrund ihrer Herkunft ausgegrenzt oder sähen sich deswegen mit Gewalt konfrontiert. Ziel der Schau sei es, "klarzumachen, dass es natürlich Unterschiede zwischen den Menschen gibt, aber keine Menschenrassen" und schon gar "keine Hierarchien unter Menschen". Die zugrunde liegenden Rassekategorien seien erfunden und propagiert worden, um politische, soziale oder kulturelle Ungleichheit zu begründen. Und das übrigens auch am Ausstellungsort, im Deutschen Hygiene-Museum, das den Nazis half, ihre Ideen von der Rassehygiene zu verbreiten.