„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk, als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
Napoleon Bonaparte
Weil 5 Pfarrer Geflüchteten halfen, wurden nun ihre Häuser durchsucht
Christian Hartung will nur schnell ein paar Besorgungen machen und ist schon wieder auf dem Heimweg, als seine Frau ihn anruft. Sie bittet ihn am Telefon, im Gemeindebüro vorbeizuschauen. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach sind bereits da. Hartung bittet die Beamten in einen separaten Raum, sie zeigen ihm die Durchsuchungsbeschlüsse.
Der 55-Jährige Christian Hartung ist Pastor im rheinlandpfälzischen Kirchberg. Neben Hartung geraten am vergangenen Donnerstag im Rhein-Hunsrück-Kreis auch weitere vier Pastorinnen und Pastoren ins Visier der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Zeitgleich werden drei Gemeinden der evangelischen Landeskirche und eine freie evangelische Gemeinde durchsucht.
Die Hausdurchsuchungen sind nur das vorerst letzte Kapitel eines Streits zwischen den Kirchen und dem Landrat, Marlon Bröhr (CDU), im Rhein-Hunsrück-Kreis. Die Gemeinden hatten Geflüchteten aus Sudan im vergangenen Jahr sogenanntes Kirchenasyl gewährt. Die sollten allerdings entsprechend der Dublin-III-Verordnung in das europäische Land zurück, das sie bei ihrer Flucht zuerst betreten hatten. In [Links nur für registrierte Nutzer] aber hätte den Asylsuchenden eine Abschiebung in die Bürgerkriegsregion Darfur gedroht. Die Gemeinden gewährten Kirchenasyl, verhinderten die Abschiebung, der Landrat erstattete Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft leitete darauf ein Ermittlungsverfahren ein. Der Vorwurf gegen die zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer lautet: "Beihilfe zum illegalen Aufenthalt".
Am Donnerstag dann durchsuchte die Polizei mit richterlichem Beschluss die Dienst- und Privaträume der Pastoren.
Die Kirche reagiert mit scharfer Kritik auf die Hausdurchsuchungen: Die Vorstandsvorsitzende der ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche", Dietlind Jochims, kritisierte, es sei eine rote Linie überschritten. Mit der Aktion werde einmal mehr die Kriminalisierung von Kirchenasyl demonstriert. "Wir sind entsetzt über die jetzt erfolgte weitere Eskalationsstufe und halten ein solches Vorgehen für vollkommen unverhältnismäßig", sagte sie. Und die "Evangelische Kirche im Rheinland" lässt mittlerweile eine eigene Beschwerde gegen die Durchsuchungsaktion prüfen, da sie befürchtet, dass sensible Seelsorge-Daten beschlagnahmt worden sein könnten.
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Beherbergen illegale Gestalten und reden dann, dass eine rote Linie überschritten sei. Arrogantes Pack, diese Pfaffen
Einst Anführer einer Moped-Gang!
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