89 Rechtsextremisten seit 2010 bei der Truppe entdeckt Stand: 26.05.2018 03:28 Uhr
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Laut einem Bericht der Bundeswehr wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Anhänger extremistischer Bewegungen unter den Soldaten ausgemacht. Auch Islamisten und Linksextremisten wurden gefunden.
In der Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren einem Medienbericht zufolge 89 Rechtsextremisten und 24 Islamisten entdeckt worden. Dies berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums.
"Im Zeitraum 2010 bis 2018 wurden insgesamt 89 Angehörige der Bundeswehr als Rechtsextremisten bewertet", hieß es. Von diesen Fällen stammten 67 aus der Zeit vor der Aussetzung der Wehrpflicht (zum 1. Juli 2011). Von den bestätigten Fällen seien 86 Angehörige der Bundeswehr entlassen worden. Gegen drei verbliebene Soldaten liefen aktuell gerichtliche und truppendienstgerichtliche Verfahren.
Ein Linksextremist seit 2011 Insgesamt sei mit der Aussetzung der Wehrpflicht sowohl die Zahl der Verdachtsfälle als auch die der erkannten Rechtsextremisten in der Bundeswehr "deutlich zurückgegangen", sagte der Vizepräsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Michael Kulla. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat sich die Zahl der Verdachtsfälle mit rechtsextremistischem Hintergrund von ursprünglich 600 im Jahr auf durchschnittlich 300 halbiert.
[Links nur für registrierte Nutzer] [Links nur für registrierte Nutzer] Extremisten könnten durch ihren Dienst bei der Bundeswehr auch Zugang zu Kriegswaffen bekommen.
Dem Bericht zufolge wurden von 2008 bis 2018 15 Bundeswehr-Angehörige als linksextremistisch eingestuft worden, seit 2011 gab es nur einen Fall.
Weiter hieß es, es habe seit 2011 über 300 Verdachtsfälle von Islamismus bei der Bundeswehr gegeben, von denen sich 200 nicht bestätigten. In 24 Fällen wurden die Angehörigen demnach als Islamist eingestuft. In den übrigen Fällen sei der Verdacht bis zum Ausscheiden aus der Bundeswehr weiterhin begründet gewesen.
"Aktive Sicherheitsvorsorge" Seit 1. Juli 2017 führt der MAD den Angaben zufolge bei allen Bewerbern der Bundeswehr vor Einstellungen eine Sicherheitsüberprüfung durch, laut Ministerium in mehr als 15.000 Fällen. Im Ergebnis sei mehreren Personen aufgrund eines extremistischen Hintergrundes der Eintritt in die Bundeswehr - und damit auch der Zugang zur Ausbildung an Kriegswaffen - verwehrt worden, so das Verteidigungsministerium.
Der MAD spricht von einer "aktiven Sicherheitsvorsorge", die sich nicht nur gegen potenzielle Innentäter in der Bundeswehr richte.