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Thema: "Stop Fake-Money"

  1. #191
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Sven71 Beitrag anzeigen
    Und da würde ich Dich wiederum bitten, präzise zu lesen. Diesen Standpunkt habe ich nicht vertreten. Ich sage lediglich, daß es kein Marktversagen ist, wenn eine große Anzahl Menschen sich gegen eine Maßnahme entscheidet, selbst wenn diese Entscheidung langfristig zum Nachteil der Betroffenen ausfällt. Ob man, um beim Eurotunnel zu bleiben, dessen ungünstigen Finanzierungsverlauf als Marktversagen betrachten mag, weil die Nachfrage schlicht falsch eingeschätzt wurde, lässt sich freilich diskutieren.

    Naja, eigentlich ging es nur darum, das Rad nicht neu zu erfinden und Dir einen weiteren, wortreichen Beitrag zu ersparen. Die Perzeption eines Videos kann gegenüber einer Lektüre ganz angenehm sein. Was die Personalie Titus Gebel angeht: 1er Abiturient, exzellenter Jurist, der die Studiendauer durch den sog. "Schnellschuss" verkürzen durfte, Gründer der "Deutschen Rohstoff AG" und mit diesem Unternehmen mehrfacher Millionär geworden, gründet derzeit in der Karibik die erste Umsetzung einer Privatstadt (freeprivatecities.com)

    Und ich habe mit meiner Replik deutlich gemacht, daß Deine Auffassung dessen, was mir da vorschwebt, nicht zutreffend war, denn so zerfleddert fällt das Modell Privatstadt nicht aus. Das Video selbst erläutert das Thema sehr minutiös und hätte sich daher gelohnt. An der schwachen Netzabdeckung in Deutschland dank des dürftigen Wettbewerbs in Sachen Leitungsnetz können wir freilich beide nichts ändern.
    Es ging hier aber nicht um irgendwelche Grossprojekte pauschal sondern um ganz konkrete Beispiele für Marktversagen durch das fehlende Auschlussprinzip. Und diese Beispiele hatte ich dir aufgezählt. Das war zum einen die Polizei , die Landesverteidigung und eben Dämme, nicht Eurotunnel oder sonst irgendwas - nein konkret um diese 3 Punkte geht es. Andere Punkte wären eine andere Diskussion, aber dazu sollte man erstmal eine abschliessen.
    Und nein hinsichtlich dieser drei Punkte hast du nur eines deutlich gemacht, das du eine andere Meinung hast und das du nicht vor hast auf meine konkreten Gegenargumente und Besipiele und Progosen, was eine Privatisierung hinsichtlich dieser 3 Punkte für die Gesellschaft und der Realität bedeuten würde, argumentativ und konkret einzugehen



    Ist das nicht eher ein Verständnisproblem von Dir? Es ist ja gerade niemand gezwungen, in einer bestimmten Region zu leben. Die Abstimmung mit den Füßen ermöglicht das Opt-out und eine Aggregation von Privatstädten oder meinetwegen auch -regionen würde einen Markt des Zusammenlebens eröffnen, in dem Menschen verschiedene Vorstellungen zu realisieren in der Lage wären. Sogar bis hin zum knallharten Kommunismus. Aber eben ohne die Möglichkeit. im Sinne des Staates ALLE Bewohner gleichermaßen für die Ideen Einiger zur Kasse zu bitten. Hier würde sich zeigen, welche Modelle Akzeptanz auf Dauer erfahren, ökonomisch tragfähig sind, etc.
    In dem Augenblick, in dem ich freiwillig eine Entscheidung treffe (egal ob für einen bestimmten Standort im skizzierten Modell oder für ein Kraftfahrzeug meiner Wahl mit einer Ausstattung meiner Wahl), gehe ich einen Vertrag ein. Dessen Einhaltung ist natürlich nicht mehr freiwillig, Verträge sind zu erfüllen. Aber sie sind im Zivilrecht für beide Seiten bindend, ich kann die Leistung einklagen, die andere Seite meine Bezahlung. Der Staat ändert hingegen einseitig ständig die Bedingungen und zwingt uns unter Gewaltandrohung zur Finanzierung seiner Ideen (Steuern) oder enteignet uns durch die Hintertür per Staatsverschuldung als Vertrag zu Lasten Dritter (was in jedem zivilrechtlichen Regelwerk oder 'common law' im angelsächsischen Raum ein Betrugs-, bzw. Diebstahlstatbestand ist).
    Das ist ein entscheidender Unterschied zwischen Markt mit freiwillig wählbaren Varianten, im vorliegenden Fall von Region zu Region, und Staat mit einem gesellschaftlichen Einheitsmodell, das von Wahl zu Wahl verschlimmbessert wird, um so etwas wie die Bedienung des Wählerwillens vorzugaukeln, den es mangels Existenz eines kollektiven Willens gar nicht gibt. Es gibt 80 Millionen teils sehr unterschiedlicher Bedürfnisse in der BRD und die längst nicht geklärt Frage, ob sich bei Wahlen die Schwarmintelligenz oder die Schwarmdummheit durchsetzt.
    Nein das verständnisproblem liegt leider nach wie vor bei dir. Sicher sind Vertäge einzuhalten aber es gibt eben von privater Seite keine Zwang einen Vertrag abzuschliessen. Und da mir keiner, wie du richtig erkannt hast, vorschrieben kann wo ich wohne kann ich eben auch in der Stadt wohnen wo ich will und mich selbst entscheiden ob ich mich an der Polizeigebühr beteilige oder nicht.
    Nochmals es macht keinen Unterschied ob der Staat mich zu einer Steuerabgabe verpflichtet oder die Stadtverwaltung oder der Bürgermeister. Beides ist staatlich und damit Zwang und damit von privaten freiwilligen Entscheidungen abzugrenzen. Dh auch wenn die Stadt anstatt der Bund dann die Gebühr zwangsweise erhebt ist das hisnschtlich eienr staatlichen Zwangsabgabe kein relevanter unterschied sondern genau das gleiche. Ob der staat nun andauern "Bedingngen ändert" oder die Stadt ist doch wurscht. Der einzige Unterschied hinsichtlich des Staatsapparates zwischn Stadt und Staat ist nur die Anzahl der Wähler und Betroffenen anonsten vom Prinzip ist es 100% identisch.

    Grundsätzlich - und das ist eigentlich wieder ein anderes Thema bin ich sehr für regionale Autonomie und einem Föderalem Ansatz - denn das ermöglicht Wettebwerb und Wettbewerb vernichtet relativ schnell ideologischen staatlichen Blödsinn. Dh grosse Zentralregierungen sind mir ein Graus eine gleichgeschlatetet ideologisch linke EU der Katastrophenfall par excellenz....aber akzeptiere doch bitte das ds staatliche Prinzip in kleine Strukturen genauso erfolgt wie in grossen es macht vom Prinzip her keinen Unterschied ob mich ein staat/Land/Bund zu etwas zwingt oder das Bundsland oder die Stadt oder das Dorf oder der gewählte Gruppenführer von 5 Personen. Sobald ich zu etwas gezungen werde (und komm jetzt bitte nicht wieder mit Verträgen ) ist es staatlich organisiert egal wie gross die auf die Entscheidung und Zwang bezogene Gruppe ist.
    “Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”
    Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler

  2. #192
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Auch wenn das Beschäftigungsniveau in Deutschland noch ist, so sind die Deutschen selbst im europäischen Vergleich nicht reich. Bist du dir sicher, dass sich der wirtschaftliche Nutzen nicht verselbständigt hat?

    Was daran liegt das der Arbeitnehmer einen überproportionalen Anteil seines Einkommens an den Staat abdrücken muss der damit mit Mrd Projekten ideologisch begründete Projekte finanziert welche nicht denen zu gutekommen welche sie erwirtschaftet haben. DH Umverteilung bis zu Exzess innerhalb Deustchlands aber leider auch auf der ganzen Welt - die aktuelle Migraion in Mio Höhe ist da ja das beste Beispiel was glaubst du wieviel Billiarden uns das über die nächsten Jahrzehnte kosten wird und wieviele Strsssen Schulen oder Forschungseinrichtungen damit man finanzieren könnte oder schlicht und ergreifend denen zurückgeben könnte die es erarbeitet haben.
    Wie auch immer wie eng der Zusammenhang zwischen , Produktivität, Beschäftigungslevel und Wohlstand ist kann man diskutieren, abhängig von den ideologische Entscheidungen der Regierung - aber nicht den Zusammenhang ansich.

    Dem stimme ich zu, jedoch sehe ich derzeit in Europa keine Politik, die sich an natürlichen menschlichen Prinzipien orientiert. Oder habe ich da was verpasst?
    Äh nein, sach ich doch - darum bin ich ja auch mit der aktuellen Politik in Europa und in Deuschland insbesondere so "überaus glücklich"
    Wir sind ideologisch zerfressen und wundern uns das uns die Realität täglich in den Hintern tritt...ist wie in der DDR und nur eine Frage der Zeit, Der Mensch ist selten fähig seine ideologische Indoktinierung zu reflektieren - aber die Realität nimmt darauf nunmal keine Rücksicht, deshalb wird sie solange weitergeführt bis es halt richitg knallt....und dann hat wieder keiner was gewusst oder man sagt "ja aber das haben wir nicht gewollt"....Geschichte wiederholt sich zwar nicht aber der Mensch bleibt halt immer gleich.


    Doch, indirekt schon. Die Finanzkrise führte zu einer geringeren wirtschaftlichen Aktivität, die in einer Wirtschaftskrise mündete, welche die Hypothekenkrise nochmals verstärkte. Den Verlust der Häuser hatte ich jedoch angeführt, weil er zwangsweise zu einer Bereinigung der Bilanzen der Banken führte. Dies ist in Europa nicht im gleichen Grade passiert.
    ok du meinst also Finanzkrise-Wirtschaftskrise-Jobverlust-Einkommensverust-Kredite könne nicht mehr bezahlt werden-Hausverlust.
    Nur in dem Fall muss die Fanzkrise/Wirtschaftskrise ja schon vor de Hausverlust dagewesen sein und kann nicht erst durch selbigen ausgelöst werden.....ansonsten beisst sich da die Katze in den Schwanz.



    Das verstehe ich wieder einmal nicht. Ob es für dich akzeptabel ist hat doch keinen Einfluss darauf, ob es sowas gibt oder nicht. Was ist denn eine Bank, die vom Staat gerettet wurde, oder eine Bank, die bei der Finanzkriminalität Aufgaben übernimmt, die man eigentlich eher der Exekutive zuschreiben würde?
    nun diese Umverteilung (Von der Bevölkerung über Steuergelder hin zu Geldverleihern, Bankern und anderen die über Griechneland Spekulationen ihr Geld verdient haben) ist ja staatlich induziert und bestimmt - denn der Staat hat ja ja entschieden Steuergelder aufzubringen um die Banken zu retten - es ist also voll staatlich getrieben und damit von einem rein privaten marktwirtschaftlichem Prozess zu einem staatlichen sozialistische Prozess transferiert worden.
    Sobald der staat in einen freien wirtschaftliche Prozess eingreift ist der Prozess eben nichtmehr privat sondern staatlich - so hatte ich das gemeint....aber wir brauchen hier nicht über Begrifflichkeiten streiten



    Glaubst du jedoch daran, dass Krisen tatsächlich akzeptiert werden? Ist es nicht die Aufgabe der Zentralbanken genau das zu verhindern, ganz im Gegensatz zum Ende des 19. Jahrhunderts oder Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Zyklen kürzer waren und heftige Schwankungen aufwiesen?
    Ach weisst du mit dem "glauben" ansich hab ichs nicht so - in keinem Kontext. Ich habe Standpunkte und Ansichten die ich auch begründen und belegen kann. Und für die setze ich mich auch ein. Ob ich damit Erfolg habe oder nicht und wer was akzeptiert, kann ich kaum beurteilen.
    Worauf ich allerdings vertraue bzw das was ich weiss ist das man die Realität und bestimmte natürliche Prinzipien nicht veraschen kann. Langfristig schlägt die Realität jeden Ideologen...dh wenn dann die Realität zuschlägt werde ich weniger überrascht sein...kaufen kann ich mir davon allerdings auch nichts



    Am Ende ist es so, wenn Forderungen fällig werden. Dazwischen kann man es recht gut verschleiern, und das geschieht m.E. derzeit.
    Jo wenn die Forderungen fällig werden wird es neue Kredite geben und so weiter und so weiter, man pustet die Blase weiter und weiter auf um den Kanll hinauszuzögern der aber unweigerlich umso grösser kommen wird...bis dahin sollte man möglichst viel in Sachgüter angelegt haben
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  3. #193
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Es ging hier aber nicht um irgendwelche Grossprojekte pauschal sondern um ganz konkrete Beispiele für Marktversagen durch das fehlende Auschlussprinzip. Und diese Beispiele hatte ich dir aufgezählt. Das war zum einen die Polizei , die Landesverteidigung und eben Dämme, nicht Eurotunnel oder sonst irgendwas - nein konkret um diese 3 Punkte geht es. Andere Punkte wären eine andere Diskussion, aber dazu sollte man erstmal eine abschliessen.
    Und nein hinsichtlich dieser drei Punkte hast du nur eines deutlich gemacht, das du eine andere Meinung hast und das du nicht vor hast auf meine konkreten Gegenargumente und Besipiele und Progosen, was eine Privatisierung hinsichtlich dieser 3 Punkte für die Gesellschaft und der Realität bedeuten würde, argumentativ und konkret einzugehen
    Ok, fair enough. Wobei Dammbau und Eurotunnel hinsichtlich baulicher Dimensionen, technischer Risiken, finanzieller Risiken, etc. durchaus vergleichbar sind, auch wenn sie unterschiedlichen Zwecken dienen. Der Zweck ist indes für die Fragestellung wenig kriegsentscheidend.
    Aber auch bei Polizei und Armee erkenne ich tatsächlich nicht, warum man ohne Zweifel und unbedingt auf die Loyalität der Soldaten in einer nationalen Armee oder Polizei bauen können soll, es aber scheinbar keine Loyalität angestellter Soldaten oder Polizisten zu einem Unternehmen geben kann. Am Ende riskieren sie in beiden Fällen ihr Leben für ihren Auftraggeber und stehen beide in der Pflicht. Ggf. auch zur Verbrechensaufklärung, wenn das Teil der vertraglichen Leistung ist. Ob durch Musterung oder Vertragsbindung ist ein rein juristischer Unterschied. Denke ich an Loyalität und Stolz von Arbeitnehmern auf die Zugehörigkeit zu ihren Unternehmen in der Wirtschaftswunderzeit, relativiert sich diese straffe Unterscheidung, die Du bezüglich der Loyalität triffst, meiner Ansicht nach hinreichend.
    Ich bin sogar der Ansicht, daß ein Verteidigungsunternehmen mit genau diesem einen Unternehmenszweck besser für eine funktionierende Ausstattung sorgen wird als ein Staat, der mit seinen letztlich sogar bei Verschuldungsorgien endlichen Mitteln das Geld auf seine inzwischen zig angemaßten Zuständigkeiten aufteilen muss, weil sonst seine Büttel rebellieren - die arbeiten trotz Staatseid auch für Geld. Hinzu kommen politische Erwägungen, mit welchen Projekten und welchen zu oft und zu umfangreich rein konsumptiven "Ankurbelausgaben" sich die nächste Wahl gewinnen läßt. Politiker sind über kurz oder lang alle korrumpiert genug, um ihre Positionserhaltinteressen (vulgo: Machtgeilheit) vor Sacherwägungen zu stellen.
    Das Risiko eines Unternehmens, auf Leistungserbringung verklagt zu werden, hat ein Staat in der Praxis kaum. Bei der dürftigen Gewaltenteilung in der BRD mit Parteienproporzverfassungsgericht und Einflußnahmen durch das Bundesjustizministerium erst recht nicht.

    Und nur um das klarzustellen: Ich sehe am Ende des Tunnels bei einer marktorientierten Zivlirechtegesellschaft kein Paradies auf Erden. Das wird es nie geben. Ich sehe aber ein wesentlich faireres Verhältnis zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer auf zivilrechtlicher Basis als zwischen Herrscher und Untertan auf Basis des immer wieder ins Feld geführten "Gesellschaftsvertrages" nach Rousseau, der in der hier gelebten Praxis nicht einmal streng nach Rousseau einer ist.


    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Nein das verständnisproblem liegt leider nach wie vor bei dir. Sicher sind Vertäge einzuhalten
    und daher ist es gerade kein Verständnisproblem auf meiner Seite
    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    aber es gibt eben von privater Seite keine Zwang einen Vertrag abzuschliessen. Und da mir keiner, wie du richtig erkannt hast, vorschrieben kann wo ich wohne kann ich eben auch in der Stadt wohnen wo ich will und mich selbst entscheiden ob ich mich an der Polizeigebühr beteilige oder nicht.
    Was nur dann geht, wenn der Markt eine Stadt anbietet, mit der Du einen Vertrag abschließen kannst, die keine polizeilichen Sicherheitsleistungen beinhaltet. Das wird nicht jeder anbieten. Aber warum sollen Menschen auch nicht in einer Stadt leben können, in der es keine Polizei gibt? Mit allen Konsequenzen! Ich sehe zwar wenig Zukunft für derlei anarchische Modelle - da sind wir offenbar einig - aber rein vertragsrechtlich kann eine Polizei dann, wenn es ein solches Angebot gäbe, ausgeschlossen werden. Den Einwohnern alles Gute.
    Ich vermute nur stark, daß der Markt sich rasch in eine Richtung entwickeln wird, wo Sicherheitsgarantien durch Security, ggf. sogar mit Schadensersatzpflicht durch den Anbieter, zu den primären Leistungen gehören werden. Da wird sich der Anbieter auf Druck seiner Bewohner nicht darauf einlassen, daß einzelne ein Sonderangebot ohne finanzielle Beteiligung an der Sicherheit erhalten, weil er sonst die Abwanderung seiner anderen Kunden riskiert, denen die Finanzierung der Polizei früher oder später zu teuer würde, böte er solche Ausschlüsse an. Das ist dann aber ein Ergebnis der Marktnachfrage, denn nach wie vor wären Angebote ohne Polizei nicht a priori ausgeschlossen, wie es bei staatlichem Zwang der Fall ist. Aus nachvollziehbaren Gründen wird das nur keiner nachfragen. Weswegen am Ende des Tages die Polizei zu den gut akzeptierten staatlichen Leistungen gehört und weniger als Zwang empfunden wird als beispielsweise die Förderausgaben für Genderforschung oder die Zwangsfinanzierung von Fernsehsendern.

    Übertragen aufs Automobil: Wer würde freiwillig, selbst wenn es ginge, auf Bremsen in seinem Auto verzichten und auf ausreichenden Ausrollabstand oder weiche Hindernisse zum Auffahren hoffen? Vertragsrechtlich theoretisch möglich, macht aber keiner. Und wird daher auch nicht oder rasch nicht mehr angeboten werden.
    Das alles regelt der Markt schneller als es all jene wahrhaben wollen, die im Geburtsland von Karl Marx trotz Wirtschaftswunder ein fast genetisch veranlagtes Mißtrauen gegenüber den Kräften des Marktes haben, von dem sie aber jeden Tag selbst bei einschneidenden, unangemessen verteuernden Eingriffen des Staates noch immer gut leben.


    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Nochmals es macht keinen Unterschied ob der Staat mich zu einer Steuerabgabe verpflichtet oder die Stadtverwaltung oder der Bürgermeister. Beides ist staatlich und damit Zwang und damit von privaten freiwilligen Entscheidungen abzugrenzen.
    Das hat auch niemand bezweifelt und stimmt, solange der Bürgermeister oder der Landkreis als fiskalisch zwangsfinanzierte, staatliche Instutionen agieren. Sind sie hingegen unternehmerisch auf Basis des Zivilrechts aufgestellt, stimmt das nicht mehr. Dann kann es im Wettbewerb Unterschiede geben und auch eine Auswahl der Leistungen, die man bei Zuzug per Vertragsschließung erhält. Manches wird nachfragebedingt - siehe oben - im Laufe der Zeit nicht mehr angeboten werden. Das ist dann tatsächlich auch ein faktischer Zwang - insofern stimmt Dein Einwand ja - der sich aber nicht als Beschluss eines Schreibtischtäters in Berlin entwickelt hat, sondern den die zahlenden Betroffenen selbst genau in dieser Form verwirklicht sehen wollen. Jeder will Schutz seines Eigentums. Und keiner will diesen Schutz für andere mitbezahlen.
    Es behauptet ja niemand, daß in bestimmten Nischen die Marktentwicklung nicht dieselbe Realität fördert, die ich auch in einem Staat hätte. Aber die Entscheidungsfindung ist um einiges bürgernäher. In anderen Bereichen des Lebens wird eine Auswahl möglich, die mir der Staat nicht bietet, weil er zuvorderst die Diktatur von Mehrheiten befördert, die bei nicht wenigen Themen über den Zeitstrahl hin weg zu einem hin und her führt .... rein in die Kernkraft, dann nach Angstkampagnen raus aus der Kernkraft, dann ganz kurz wieder rein wollen, aber wegen Fukushima dann um des Wahlerfolges wieder doch raus und in jüngster Zeit mehren sich bei den Wählern wieder Stimmen, daß es mit Kernkraft doch nicht so schlecht war. Dabei könnte, wer Kernkraft fürchtet, jeder in eine Ecke ziehen, in der ein Fallout wenig wahrscheinlich ankommt. Ist ja jetzt auch so, wo wir von Nachbarn umgeben sind, die einen Teufel tun bevor sie aus der Kernkraft aussteigen.


    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Dh auch wenn die Stadt anstatt der Bund dann die Gebühr zwangsweise erhebt ist das hisnschtlich eienr staatlichen Zwangsabgabe kein relevanter unterschied sondern genau das gleiche. Ob der staat nun andauern "Bedingngen ändert" oder die Stadt ist doch wurscht. Der einzige Unterschied hinsichtlich des Staatsapparates zwischn Stadt und Staat ist nur die Anzahl der Wähler und Betroffenen anonsten vom Prinzip ist es 100% identisch.
    Das ist aber nicht der relevante Unterschied. Der relevante Unterschied ist, ob Staat, Kreis oder Stadt auf dem klassischen Herrschaftsprinzip des Staates aus der Zeit der Preußenkönige aufbauen oder ob sie zu zivilrechtlichen Anbietern werden, die rechtlich auf Augenhöhe mit ihren Kunden Leistungen gegen Bezahlung anbieten, die einklagbar sind. Für die es also auch einen Zwang des Kunden gegenüber dem Anbieter zur Erfüllung gibt. Wird für den Bürger gegenüber dem herrschenden Staat eher schwierig und mündet in verblüffend häufig frustrane, jahrzehntelange Gerichtsverfahren, die den Untertan noch eine Menge Geld kosten. Hier liegt aus meiner Perspektive der Kern der Diskussion, nicht welche Hierarchieebene des Staates das Geld bekommt.
    Geändert von Sven71 (07.06.2018 um 18:07 Uhr)
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  4. #194
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Sven71 Beitrag anzeigen
    Letzterem ist aber nun einmal der Riegel vorgeschoben. Jedenfalls solange es Kapitallebensversicherungen gibt, die gezwungen sind, anteilig in deutsche Staatsanleihen zu "investieren". Das mit der sauberen Darstellung streite ich nicht ab, aber in der gelebten Praxis läuft es eben darauf hinaus, daß die Geldschöpfung entweder am Markt durch Konsumenten oder Investoren ausgelöst wird und sich eher unschädlich auswirkt (außer für den Schuldner, wenn er seine Kredite nicht bedienen kann) oder durch den Staat, der dummerweise auf lange Sicht nicht tilgt, das Geld ohne produktive Gegenleistung im Umlauf belässt und dadurch Schäden anrichtet: Kaufkraftverlust, Entwertung der Altersvorsorge. Nicht zufällig wird den Leuten Riester aufgeschwatzt ... Lebensversicherungen, die nicht beleihbar sind und bis zur Fälligkeit bedient werden sollen.
    [...]
    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Es gibt (private) Versicherungen die gezwungen sind szaatsanleihen zu kaufen???
    auf welcher Grundlage denn auf Grund welches Gesetzes?Das ist mir so nicht bekannt -wäre dem der Fall würde es in der Tat die kontrolle der Geldstabilität durch die Zentralbank unterlaufen....hast du dafür quellen?
    [...]
    Geld entsteht nur am Primärmarkt, während An- und Verkauf am Sekundärmarkt stattfindet. Benötigt ein Staat Geld oder wird eine Anleihe fällig, kündigt die zuständige "Behörde"* eine entsprechende Primärmarktauktion (Volumen, Fälligkeit, etc. z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]) an. Zu dieser Auktion bieten zugelassene Teilnehmer (im wesentlichen 10-20 internationale Großbanken, sogenannte Primary Dealer) Geld nach Zins. Die besten Gebote ( zu den besten Zinsen ) gewinnen und jeweilige Banken stellen dem Staat Geschäftsbankengeld in entsprechender Menge zur Verfügung, welches sie mithilfe der emittierten Anleihe (für sie ein Aktivum) in zugehöriger Menge schöpfen.

    Ein beliebter Trick besteht darin, im Falle branchenweit großer/geringer Kundennachfrage nach den anstehenden Emissionen bereits Tage vor Auktionen mittels des mittlerweile größeren Futures-Markts gezielt zu Kaufen/Verkaufen, damit Preise in eine Richtung zu bewegen und/oder mittels vorhandener Zinsspread-Produkte absehbare Bewegungen zu nutzen. Gezielte Verkäufe in den Futures führen dazu, dass der "Marktzins" der entsprechenden Laufzeiten steigt, welcher Ansatzpunkt für die Gebote der Dealer ist.

    Erst im nächsten Schritt bleiben emittierte Anleihen entweder auf der Bilanz der Primary Dealer oder werden am Markt (Sekundärmarkt) beispielsweise an Versicherungen veräußert, die nach regulatorischen Anforderungen zu großen Teilen Staatsanleihen halten müssen.

    Insbesondere in Deutschland ist der Großteil der Geschäftsbankengeldmenge durch Staatsschulden gedeckt, deshalb ist es auch unmöglich, dass Staatsschulden in größerem Umfang getilgt werden. Staatsanleihen haben aus verschiedenen Gründen eine Sonderrolle, die auch Nachfrage schafft, welche nicht durch die Rendite bedingt ist. Deshalb ist die Folge einer Staatsinsolvenz meist auch, dass Bankguthaben (weil jene zu großen Teilen durch Staatsschulden auf der Aktivseite gedeckt sind) wertlos werden.

    Staatsanleihen erfordern in der Bankbilanz kein Eigenkapital. Sie können gegen fast nichts bei Zentralbanken beliehen werden (discount window / marginal lending facility) , als reverse repo (oder Aktivtausch) zu Zentralbankgeld werden. Aktivtausch heißt in diesem Kontext nichts anderes als dass sie Zentralbank Geschäftsbanken Anleihen abkauft, die dafür Zentralbankgeld erhalten.

    *: In der BRD keine Behörde im eigentlichen Sinne, sondern eine GmbH, die der BRD zugeordnet wird.

  5. #195
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    ...

    *: In der BRD keine Behörde im eigentlichen Sinne, sondern eine GmbH, die der BRD zugeordnet wird.

    Ist das diese ominöse BRD GmbH die in Frankfurt sitzen soll? Warum eine GmbH?
    Kann die einfacher Bankrott machen? Der VTler in mir wittert sofort eine Schweinerei...
    MfG
    H.Maier
    "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
    wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
    Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -

  6. #196
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von HansMaier. Beitrag anzeigen
    Ist das diese ominöse BRD GmbH die in Frankfurt sitzen soll? Warum eine GmbH?
    Kann die einfacher Bankrott machen? Der VTler in mir wittert sofort eine Schweinerei...
    MfG
    H.Maier
    Es ist [Links nur für registrierte Nutzer]. Warum diese Aktivitäten innerhalb einer GmbH erfolgen weiß ich nicht genau. Vermutlich werden die Anleihen jedoch nicht auf diese GmbH aufgegeben, sondern auf Bundesrepublik Deutschland.

  7. #197
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Erst im nächsten Schritt bleiben emittierte Anleihen entweder auf der Bilanz der Primary Dealer oder werden am Markt (Sekundärmarkt) beispielsweise an Versicherungen veräußert, die nach regulatorischen Anforderungen zu großen Teilen Staatsanleihen halten müssen.
    Du hast nicht zufällig die konkreten Regelwerke in der Hinterhand (Rechtverordnungen oder Kennungen einschlägiger BaFin-Auflagen?). Ich habe kürzlich im Rahmen meines Dialoges mit Trantor nochmal nach Primärquellen gesucht, aber vermutlich ungünstige Suchbegriffe gewählt.
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  8. #198
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Sven71 Beitrag anzeigen
    Du hast nicht zufällig die konkreten Regelwerke in der Hinterhand (Rechtverordnungen oder Kennungen einschlägiger BaFin-Auflagen?). Ich habe kürzlich im Rahmen meines Dialoges mit Trantor nochmal nach Primärquellen gesucht, aber vermutlich ungünstige Suchbegriffe gewählt.
    Vermutlich befinden sich die Regeln im Versicherungsaufsichtsgesetz. Andernfalls müsste der Verband der Versicherungswirtschaft nähere Informationen veröffentlicht haben.

  9. #199
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    Standard AW: "Stop Fake-Money"

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Es ist [Links nur für registrierte Nutzer]. Warum diese Aktivitäten innerhalb einer GmbH erfolgen weiß ich nicht genau. Vermutlich werden die Anleihen jedoch nicht auf diese GmbH aufgegeben, sondern auf Bundesrepublik Deutschland.

    Aha ja, danke. Das ist wohl die um die es geht, wenn es heisst, die BRD ist gar kein Staat.
    MfG
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  10. #200
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