Zitat von
Sven71
Nun gut, das Lesen kann ich Dir nicht abnehmen.Bildet aber.
Aber nein, Geld alleine verleiht keine Macht. Mit einer Million in der Tasche hast Du als Lauch gegen einen Muckimann dennoch keine Chance. Insbesondere, wenn der an Deine Kohle will. Macht bekommst Du entweder per brutaler Gewalt, bzw. durch Menschen, die bereit sind, gegen Geld für Dich den Kopf hinzuhalten und anderen Menschen ggf. die Freiheit zu nehmen.
Oder kurz: Ja, für Macht musst Du Geld ausgeben, um Dein bewaffnetes Heer an Soldaten oder Polizisten zur Durchsetzung Deiner Anliegen (als Diktator) oder der Gesetze (als Regierung einer Republik) zu finanzieren. Je größer die Zuständigkeiten sind, desto mehr Kontrolle hast Du. Mit der Kontrollkompetenz für Bebauungen etwa schreibst Du den Menschen vor, wie sie ihre Grundstücke bebauen dürfen. Du beraubst sie teilweise ihrer Freiheiten und kontrollierst Baupläne, etc. Auch hier gibst Du wieder Geld aus für entsprechende Fachleute, welche diese Aufgabe erfüllen.
Wer Macht haben will, muss Geld ausgeben. Da der Staat kein eigenes Geld hat, besorgt er es sich durch fiskalischen Diebstahl und sichert seine Macht durch Hehlerei des Geldes an seine Minions. Im Prinzip wie die Mafia, allerdings weniger brutal und nicht ganz so willkürlich.
Was den Damm angeht, versuch dafür mal eine Baugenehmigung zu bekommen. Viel Glück. Was Deine Argumentation angeht, schließt Du genau die staatliche Leistung ein, die ich zuvor ausgeschlossen habe:
Eben nur WENN. Wenn der Staat diese Kompetenz nicht hat und diese Option nicht in Aussicht steht, wirst Du eine ganz andere Situation erleben. Ist übrigens historisch evident, ich erinnere hier an die Gewerkvereine, die eine gute Arbeit lieferten, bis Bismarck das Thema aufgrund seines Erfolges in staatliche Zuständigkeit riss. Oder das Lebenswerk von Schulze-Delitzsch. Menschen haben sich in der Geschichte immer wieder zusammengeschlossen, um große Projekte zu meistern. Jede Unternehmensgründung ist letztlich ein Beispiel dafür.
Nebenbei: Auch wenn der Staat den Damm baut, hast Du keine Situation, in der Du "keinen Pfennig zahlen musst", denn natürlich bist Du dafür steuerpflichtig oder kannst Dir dank staatlicher Schuldenberge weniger von Deinem Geld kaufen.
Und weil es in Wikipedia so steht, stimmt es? Auch Wikipedia scheitert an einer argumentativen Darstellung, warum ein Dammbau privat nicht durchführbar sein soll. Oder warum umgekehrt die Anmaßung von Wissen, mit dem Staaten vermutete Katastrophen verhindern wollen, wie gottgegeben als richtig anzusehen ist. Für einen Dammbau benötigt man Planung, Material, Maschinen und Arbeitskräfte und die finanziellen Mittel dafür. Ob das Projekt nun ein Unternehmen, ein Verein oder der Staat stemmt, der mit genau denselben Voraussetzungen Projekte durchführt, macht keinen Unterschied. Daß der Staat das so viel besser können soll, sehen wir am BER gerade nicht. An der gigantischen Mittelverschleuderung für die Elbphilharmonie ebensowenig. Das ist einfach nur Wunschdenken oder betriebsblinder Dogmatismus, den wir seit der Schulzeit eingebläut bekommen. Daß Du nun gedient hast, erklärt diesbezüglich aber einiges. Klar, auch bei rein privaten Großprojekten läuft nicht immer alles rund, wie der Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien zeigt. Grundsätzlich machbar sind solche Großprojekte privat aber definitiv.
Nochmal: Wenn Menschen in der Mehrheit etwas nicht wollen, ist das kein Versagen. Es ist eine Entscheidung, deren Konsequenzen dann eben getragen werden müssen. Nennt sich Eigenverantwortung, ist bei den Delegateuren jeglicher Verantwortung an den Staat nicht besonders beliebt und wird vermutlich deshalb als "Versagen" verteufelt. Versagen bedeutet aber, daß man eine Maßnahme nicht ordentlich geplant oder danach nicht ordentlich umgesetzt bekommt und nicht, daß man eine Maßnahme gar nicht möchte.
Wie schützt Dich der Staat eigentlich vor dem Dschihad, wenn er Millionen Muslime ins Land läßt, jeden Tag von Messerstechereien zu lesen ist, Abschiebungen nicht funktionieren, die entscheidende Schaltstelle in einen Korruptionsskandal verwickelt ist und das alles trotz Absehbarkeit der Folgen für die anständigen Bürger? Wir zahlen derzeit Steuern dafür, uns vom Staat den Wüstenatavisten ausliefern zu lassen. Ich verstehe daher wirklich nicht, woher Du Dein Vertrauen in den Staat nimmst.
Ähnlich wie Politiker. Genau deshalb beruhigt mich Deine Argumentation kein bißchen, genau deswegen ist der Glaube an Loyalität im Ernstfall doch nur das Prinzip Hoffnung. Und Hoffnung ist keine Strategie. Die Russlandaffäre des Herrn Trump unterstreicht, wie immun staatliche Einrichtungen gegen Einflussnahme von außen sind, nicht wahr?
Warum nun eine private Armee mit familiären Bindungen im eigenen Land sich so viel wahrscheinlicher für Geld gegen die eigenen Geldgeber stellen soll, ist mir in dieser Selbstverständlichkeit nicht klar. Zumal sie sich nie sicher sein kann, ob das andere Land seine Zusagen einhalten wird.
Ach? Echt? Und weswegen sind nun staatliche Armeen soviel zuverlässiger als eine auf Basis zivilrechtlichen Vertrages direkt vom Volk finanzierte Truppe? Du hast Deinen eigenen Standpunkt gerade eingeschmolzen.
Wobei die Landesverteidigung tatsächlich die eine Aufgabe ist, wo ich am ehesten zustimmen würde, eine echte staatliche Kompetenz zu belassen. Das muss aber nicht bedeuten, daß man sich keine Gedanken über Alternativen macht.
Nun gut, man kann alles ins Lächerliche ziehen, um sich der Argumentation nicht stellen zu müssen. Dann will ich Dich bei der Rechthaberei nicht weiter stören. Die Antworten auf die hier gestellten Fragen hättest Du im verlinkten Video finden können. Da geht es um Privatstädte, von daher greift auch das Gegenargument wegen der "staatlichen Landkreise" nicht. Wer in einen zivilrechtlichen Vertrag einwilligt, ist zu dessen Erfüllung genauso verpflichtet wie jemand, der per Zwang unter der staatlichen Fuchtel steht. Freiwilligkeit bedeutet ja nicht, daß es keine Pflichten gibt. Es bedeutet lediglich, daß man die Möglichkeit des opt-in und des opt-out erhält, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Wer das nicht will, kann eben in einer solchen Stadt nicht leben, weil die Einwilligung in derlei Vertragsbedingungen die Grundvoraussetzung ist. Dein Szenario zieht nicht.
Abgesehen davon, daß sogar das Land selbst an die Stelle des herrschenden Staates eine dienende Verwaltung mit allen Rechenschaftspflichten stellen und auf diesem Level eine Armee betreiben kann.
Was den Russen angeht: Vor dem schützt uns die Bundeswehr im aktuellen Zustand auch nicht. Der steht in Portugal, bis sich das Bürokratenheer der Republik einig ist, wo gerade die Frontlinie verläuft. Zuwenig Personal, desolate Technik .... viel Glück.