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Thema: Deutschlandlied

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Deutschlandlied

    Als man die österreichische Kaiserhymne neu betextete mit "Deutschland über alles....." meinte man damit das Deutschlands Bürger stolz auf ihr Land sein und Nationalstolz so wie andere Länder. Oder ist aus dem historischen Kontext kein Königreich Bayern, kein Königreich Preussen oder Sachsen sondern EIN DEUTSCHLAND ÜBER ALLES?
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    Und dann hat so ein Schreiberling im Münchner Merkur gemeint das dürfte es nie wieder geben. Wobei ich ihn enttäuschen das haben die Briten 1918 versucht, hat in Österreich-Ungarn wunderbar geklappt. Und zum zweitenmal 1945 aber dann musste man, wegen Unstimmigkeiten mit den Russen, 1948 die amerikanische, britische und französische Zone wieder zu einem funktionierden Wirtschaftsraum wieder zusammenlegen.

  2. #2
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von Gratian Beitrag anzeigen
    Als man die österreichische Kaiserhymne neu betextete mit "Deutschland über alles....." meinte man damit das Deutschlands Bürger stolz auf ihr Land sein und Nationalstolz so wie andere Länder.
    Nein, als Herr Hoffmann den Text schrieb (übrigens auf Helgoland, was damals britisch war), gab es ja noch gar keinen deutschen Staat. Dafür gab es etwa drei Dutzend einzelne souveräne deutsche Staaten. Der Text besagt, dass Deutschland wichtiger sei als die Interessen dieses oder jenes Operettenfürstentums. Auch wichtiger als Österreich oder Preußen. Damit war der Text zu seiner Zeit staatsfeindlich, und man konnte damit ziemlichen Ärger bekommen, genau wie mit der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die wurde höheren Ortes auch nicht gerne gesehen.

  3. #3
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Nein, als Herr Hoffmann den Text schrieb (übrigens auf Helgoland, was damals britisch war), gab es ja noch gar keinen deutschen Staat. Dafür gab es etwa drei Dutzend einzelne souveräne deutsche Staaten. Der Text besagt, dass Deutschland wichtiger sei als die Interessen dieses oder jenes Operettenfürstentums. Auch wichtiger als Österreich oder Preußen. Damit war der Text zu seiner Zeit staatsfeindlich, und man konnte damit ziemlichen Ärger bekommen, genau wie mit der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die wurde höheren Ortes auch nicht gerne gesehen.
    Die schwarz-rot-goldene fahne wurde nicht gerne gesehen und man bekam Ärger mit dem Deutschlandlied. Wie heute.

  4. #4
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von Gratian Beitrag anzeigen
    Die schwarz-rot-goldene fahne wurde nicht gerne gesehen und man bekam Ärger mit dem Deutschlandlied. Wie heute.
    Na, gerade im Moment kann man doch schwarz-rot-goldene Fahnen im Supermarkt kaufen, zusammen mit anderen Fanartikeln. Damit kannst du so viel Luft bewegen wie du willst.

    Und was das "Lied der Deutschen" betrifft, ist das Singen der ersten beiden Strophen nicht verboten. Bei der dritten kannst du Ärger höchstens dann bekommen, wenn du so fürchterlich schlecht singst (oder besoffen grölst), dass man das als Verunglimpfung von Staatssymbolen betrachten könnte (§90a StGB). Der Rest ist Freiheit der Kunst. Allenfalls folgen aus dem BImSchG gewisse Grenzen für die Lautstärke.

  5. #5
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Nein, als Herr Hoffmann den Text schrieb (übrigens auf Helgoland, was damals britisch war), gab es ja noch gar keinen deutschen Staat. Dafür gab es etwa drei Dutzend einzelne souveräne deutsche Staaten. Der Text besagt, dass Deutschland wichtiger sei als die Interessen dieses oder jenes Operettenfürstentums. Auch wichtiger als Österreich oder Preußen. Damit war der Text zu seiner Zeit staatsfeindlich, und man konnte damit ziemlichen Ärger bekommen, genau wie mit der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die wurde höheren Ortes auch nicht gerne gesehen.
    War der Deutsche Bund ein Staatenverbund wie die EU oder doch eher ein Gebilde, für das man ein eigenes Wort erfinden muss?
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  6. #6
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    War der Deutsche Bund ein Staatenverbund wie die EU oder doch eher ein Gebilde, für das man ein eigenes Wort erfinden muss?
    Das Wort gibt es: Konföderation. Der Deutsche Bund war ein lockerer Zusammenschluss souveräner Staaten. Es gab zwar ein legislatives Organ, die Bundesversammlung, aber keine Bundesregierung und auch kein Staatsoberhaupt. Zwar galt der Kaiser von Österreich als Oberhaupt des Bundes, aber zu sagen hatte er außerhalb Österreichs niemandem etwas. Es gab auch keine Bundesgerichte oder eine Staatsgewalt, die die Beschlüsse der Bundesversammlung durchsetzte. Wie gesagt, die Mitglieder waren souverän.

    Der Deutsche Bund war also noch lockerer geknüpft als die EU, die ja außer einem legislativen Organ (Europäisches Parlament) auch noch eine Exekutive (Kommission) und eine Judikative (EuGH) hat. Richtlinien der EU binden den nationalen Gesetzgeber, und Verordnungen der EU sind unmittelbar geltendes Recht. Das gab es im Deutschen Bund alles nicht.

    Vor 1848 hatte der Deutsche Bund noch nicht einmal ein Wappen und eine Flagge. Allerdings waren Nationalflaggen damals keineswegs so selbstverständlich wie heute, wo jedes Land eine hat. Selbst das Bismarckreich hatte zunächst keine Flagge, bis man nach etwa 20 Jahren die Flagge der Kriegs- und Handelsschiffe übernahm, die diese nach der Verfassung des Norddeutschen Bundes geführt hatten, nämlich schwarz-weiß-rot.

  7. #7
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Das Wort gibt es: Konföderation. Der Deutsche Bund war ein lockerer Zusammenschluss souveräner Staaten. Es gab zwar ein legislatives Organ, die Bundesversammlung, aber keine Bundesregierung und auch kein Staatsoberhaupt. Zwar galt der Kaiser von Österreich als Oberhaupt des Bundes, aber zu sagen hatte er außerhalb Österreichs niemandem etwas. Es gab auch keine Bundesgerichte oder eine Staatsgewalt, die die Beschlüsse der Bundesversammlung durchsetzte. Wie gesagt, die Mitglieder waren souverän.

    Der Deutsche Bund war also noch lockerer geknüpft als die EU, die ja außer einem legislativen Organ (Europäisches Parlament) auch noch eine Exekutive (Kommission) und eine Judikative (EuGH) hat. Richtlinien der EU binden den nationalen Gesetzgeber, und Verordnungen der EU sind unmittelbar geltendes Recht. Das gab es im Deutschen Bund alles nicht.

    Vor 1848 hatte der Deutsche Bund noch nicht einmal ein Wappen und eine Flagge. Allerdings waren Nationalflaggen damals keineswegs so selbstverständlich wie heute, wo jedes Land eine hat. Selbst das Bismarckreich hatte zunächst keine Flagge, bis man nach etwa 20 Jahren die Flagge der Kriegs- und Handelsschiffe übernahm, die diese nach der Verfassung des Norddeutschen Bundes geführt hatten, nämlich schwarz-weiß-rot.
    Prima Beitrag, danke. Das mit der Flagge war mir bis heute ganz unbekannt. Woher hätte man diese Information eigentlich bezogen haben müssen?

  8. #8
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
    Das mit der Flagge war mir bis heute ganz unbekannt. Woher hätte man diese Information eigentlich bezogen haben müssen?
    Jeder gute Deutsche weiß das.

  9. #9
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Das Wort gibt es: Konföderation. Der Deutsche Bund war ein lockerer Zusammenschluss souveräner Staaten. Es gab zwar ein legislatives Organ, die Bundesversammlung, aber keine Bundesregierung und auch kein Staatsoberhaupt. Zwar galt der Kaiser von Österreich als Oberhaupt des Bundes, aber zu sagen hatte er außerhalb Österreichs niemandem etwas. Es gab auch keine Bundesgerichte oder eine Staatsgewalt, die die Beschlüsse der Bundesversammlung durchsetzte. Wie gesagt, die Mitglieder waren souverän.

    Der Deutsche Bund war also noch lockerer geknüpft als die EU, die ja außer einem legislativen Organ (Europäisches Parlament) auch noch eine Exekutive (Kommission) und eine Judikative (EuGH) hat. Richtlinien der EU binden den nationalen Gesetzgeber, und Verordnungen der EU sind unmittelbar geltendes Recht. Das gab es im Deutschen Bund alles nicht.

    Vor 1848 hatte der Deutsche Bund noch nicht einmal ein Wappen und eine Flagge. Allerdings waren Nationalflaggen damals keineswegs so selbstverständlich wie heute, wo jedes Land eine hat. Selbst das Bismarckreich hatte zunächst keine Flagge, bis man nach etwa 20 Jahren die Flagge der Kriegs- und Handelsschiffe übernahm, die diese nach der Verfassung des Norddeutschen Bundes geführt hatten, nämlich schwarz-weiß-rot.
    Aber der Deutsch-Deutsche-Krieg 1866 wurde durch eine Bundesexekution ausgelöst.
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    So etwas gibt es noch nicht einmal in der EU, gegen einen Mitgliedsstaat militärisch vorzugehen.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  10. #10
    Rufer in der Wüste Benutzerbild von Merkelraute
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    Standard AW: Deutschlandlied

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Nein, als Herr Hoffmann den Text schrieb (übrigens auf Helgoland, was damals britisch war), gab es ja noch gar keinen deutschen Staat. Dafür gab es etwa drei Dutzend einzelne souveräne deutsche Staaten. Der Text besagt, dass Deutschland wichtiger sei als die Interessen dieses oder jenes Operettenfürstentums. Auch wichtiger als Österreich oder Preußen. Damit war der Text zu seiner Zeit staatsfeindlich, und man konnte damit ziemlichen Ärger bekommen, genau wie mit der schwarz-rot-goldenen Fahne. Die wurde höheren Ortes auch nicht gerne gesehen.
    Ja, auf Helgoland. Aber warum hat Fallersleben auf Helgoland gedichtet ? Ich vermute, weil die Briten neben Österreich damals Unterstützer der "[Links nur für registrierte Nutzer]" waren, dem ersten deutschen Freikorps gegen Napoleon. Quasi die Urzelle der deutschen Nation. Interessant ist ja auch, daß später das [Links nur für registrierte Nutzer] sich genau so kleidete wie die Schwarze Schar, von der sich dann später Schwarz-Rot-Gold ableitete.

    In diesem Zusammenhang sei auch auf den [Links nur für registrierte Nutzer] hingewiesen, der die Schwarze Schar anführte. Er wurde später ein Held der Befreiungskriege.
    Geändert von Merkelraute (07.08.2019 um 23:11 Uhr)

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