Zitat von
Smultronstället II.
Ja. Gilt auch für Formen des Widerstands und der Demonstration, die nicht dezidiert rechts sind, sondern sich allgemein gegen den sinkenden Lebensstandard richten, gegen den Abbau des Sozialstaates und die Tatsache, dass immer mehr Menschen überarbeitet und unterbezahlt sind. Also von linker Seite kommt ja auch nichts mehr. Und wenn, dann wird es gleich von den üblichen Spitzeln, Schnüfflern und Maulwürfen unterwandert und sabotiert, bis man nur noch irgendwelche Feministinnen in bunten Kostümen sieht, die gegen Russland hetzen oder was auch immer.
Eine echte Demonstration aus dem Volk erkennt man ja schon optisch: umso weniger Karneval, desto echter. Konnte man gut auf den Anti-Kriegs-Demos seit 2003 sehen. Da wurde die ECHTE Opposition mit dem Vorwurf des kruden Populismus, der Nähe zur Rechten, zu Russland, des "Antiamerikanismus", immer stärker ausgegrenzt und dafür haben Systemlinge in bunten Kostümen, die statt zorniger Parolen auf Trommel und Getanz für die Tagesschau setzten das Ruder übernommen. 15 Jahre später und die gleichen, die wenigstens noch gegen den Irak-Krieg waren, wollen jetzt unbedingt, dass der amerikanische Weltenherrscher Russland und Syrien überfällt. Oder nehmen das zumindest hin.
Es ist unglaublich, wie sehr sich manche Dinge in so wenigen Jahren NOCH weiter verschlechtert haben. Unvorstellbar, dass heute nochmal so viele Menschen gegen amerikanische Kriege auf die Straße gehen würden. Und daran, dass sie den Lebensstandard ihrer Eltern nie mehr erreichen werden (von denen wird sich keiner je ein Haus leisten können, geschweige denn einen Lebensstil, wo das Einkommen des Mannes ausreicht, um Hausfrau und zwei Kinder zu ernähren) haben sie sich auch schon gewöhnt.
Traurig alles.