User in diesem Thread gebannt : Hulasebdender |
Offenkundig ist wohl, dass ich keiner bin, aber Dich halte ich nicht für einen. Tatsächlich schätze ich an Dir, dass Du Deine Position nicht nach einer vorgegebenen Parteilinie, sondern immer neu nach der Sachlage ausrichtest und auch begründen kannst.
Das ist ein Argument, das radikale Vorgehen nicht zu erläutern.
Der angestrebte Zustand dagegen würde mich sehr wohl interessieren.
Das finde ich schade. Ich hätte nun eine Utopie erwartet - meinetwegen eine auf ein Tausendstel geschrumpfte Menschheit, welche ihre Entscheidungen lokal in Vollversammlungen trifft. Irgendwas, das systematisch die Korruption vermeidet, die Du vermutest. Solange ich da keine bessere Idee sehe, halte ich die repräsentative Demokratie für das beste, das funktioniert. Und damit gibt es auch keine bessere Politik als die jetzige, denn die setzt ja, wie Du sagst, ein besseres System voraus, das Du selbst Dir aber derzeit nicht vorstellen kannst.
Und das gibt letztlich Zirkuszelt (Weißbier sei mit ihm) recht: Es bringt nichts, wenn alle auf der Straße rumlaufen und erzählen, sie seien mit den Ideen der Anderen unzufrieden.
Zardoz, auch dann hat Zirkuszelt Recht.
Es gibt ja sehr viele Gruppen, die sich ihrer gemeinsamen Interessen bewusst sind. Du zum Beispiel und die konsequent ungenannten Leute, mit denen zusammen Du Dich „wir“ nennst. Etliche andere Gruppen auch. Und wenn die nun alle ihrer Interessen bewusst sind und auf der Straße rumlaufen und sich öffentlich darüber ärgern, dass die anderen Gruppen andere Interessen haben, was ist dann gewonnen?
In einem Punkt hast Du übrigens Recht: Sich der gemeinsamen Interessen bewusst zu werden, ist tatsächlich eine Königsdisziplin. Eine Möglichkeit dazu ist die repräsentative Demokratie. Sie ist nicht perfekt, nur das beste, was bisher ausprobiert wurde.
Mit der "Utopie" liegst Du nicht daneben! Im Grunde meines Herzens war, bin und bleibe ich wohl ein Anarchist, der gerne täte was er will ohne jemand anderem dabei zu schaden...
Als Konsequenz dessen habe ich mir ja gerade einen Ort zum Leben gesucht, welcher sehr dünn besiedelt ist und quasi "am Ende der Welt" liegt, eben weil dort das menschliche Miteinander weitestgehend ohne Obrigkeit geregelt funktioniert. Natürlich ist mir vollkommen bewusst, dass dies nicht auf der Ebene eines ganzen Staates funktionieren kann. Dazu wäre wohl erst ein Bewusstseinssprung der gesamten Menschheit nötig, auf den zu warten natürlich ebenfalls völlig utopisch wäre...
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