Wärt ihr nur "ärger als die AfD", dann müsste sich die CSU wohl auch keine Sorgen um die kommende Landtagswahl machen, sondern könnte weiter mit Ergebnissen "50+x" rechnen. Die scheinbare Angst der CSU, konservative Positionen zu besetzten und zu behaupten, wird sie im Endeffekt zahlreiche Wähler kosten. Das ist ein wenig wie beim Mitgliederschwund der RKK, die will heute teils auch "modern und liberal" sein, übersieht dabei aber, dass für eine Mehrheit ihrer treuen Klientel auch katholisch drin sein muss, wo katholisch drauf steht. Seehofer war in meinen Augen vom ersten Tag an eine Fehlbesetzung. War FJS ein "Diplomat"? Zumindest nicht in seiner Art, seine Ziele zu kommunizieren und zu verfolgen, er hat wenn, dann in Hinterzimmern verhandelt, aber nach außen hin nie den Eindruck eines unsicheren Zauderers erweckt. Man konnte ihn hassen oder lieben, dazwischen war nicht viel, heute gibt es keine Charakterköpfe mehr, die ähnlich polarisieren würden. Ach ja, und er hätte sich nicht von der Irren aus der Uckermark am Nasenring durch die politische Manege führen lassen, Seehofer dagegen ist IM Erika in letzter Konsequenz immer wie ein braver Tanzbär gefolgt.
Wenn die CSU nicht mehr Erzkonservativ ist, wer soll es denn dann sein? Wer sich heute über die AfD beklagt, der übersieht dabei meist geflissentlich, dass sie sich erst deswegen überhaupt etablieren konnte, weil viele Felder konservativer Politik durch die vorgeblichen Konservativen einfach aufgegeben worden sind. Dieser Vorwurf trifft mehr die CDU als die CSU, aber die Hände in Unschuld kann man sich da auch in München nicht waschen...
Typen wie Strauß wären heute "nazi" und gingen gar nicht. Lediglich ihr korruptes Verhalten wäre State of the Art.
Die Zeiten der großen, konservativen Volksparteien sind vorbei. Demografie und Medien haben sich verändert und zur Zersplitterung der politischen Landschaft geführt.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
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