Jeder Waffengang liegt sozusagen in der Luft. Denn nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Es ist also keine Frage „Ob“ sondern wann, wer so arrogant, verrückt genug, von seiner militärischen Stärke so überzeugt ist,dass er sich unbesiegbar wähnt und damit beginnt. Notfalls kann man einen der dafür auserkoren ist solange, reizen, piesacken bis dieser Nerven verliert.

Der WK I galt unter den Machthabern, nicht Kaiser, Militärs sondern der Wirtschaftsführer, schon lange als ausgemacht und unabwendbar. Man brauchte nur noch einen Auslöser und dass Sarajevo es war es hätte genauso gut alles andere sein können.

Für

das wirtschaftlich desolate, nahezu darniederliegende England, das seine Kolonien verlustig wurde war Deutschland ökonomisch ein großer Gegner. Der sich nun anschickte auch militärisch, vor allem zur See, Stärke zu zeigen,

Frankreich sollte es eine Revanche für Waterloo, aber vor allem für die Schmach von 1870/1871 werden. Den „Erzfeind“ und das „Kaiserreich“ in die Schranken zu weisen. Auch diese hatten wie England ebenfalls Probleme mit den sich immer mehr abwendenden und um Unabhängigkeit kämpfenden ehemaligen Kolonien ihre ökonomische Probleme,

Russland gab es nichts gewinnen, sie mussten aber aufgrund der Pakte und Vereinbarungen notgedrungen widerwillig eingreifen.

Jede dieser Beteiligten ging von einem schnellen Ende des Konfliktes aus, natürlich jeder von diesen, dass er als Sieger daraus hervorgehen werde. Deshalb gab keine oder nahezu keine Vorkehrungen fürVersorgung der Zivilbevölkerung, Truppen und die Produktion zu treffen.

Nicht einmal nach dem „Marne-Wunder“ kamen den Heeresleitungen und auch den Regierungen in den Sinn, dass es mit einem schnelle Ende nichts werden würde und man sich auf einen langen, verlustreichen Stellungskrieg einrichten müsse.

Das war der große Fehler in allen Planungen.

Zudem rechnete man nicht damit, dass die USA, zwar kurz vor dem Ende, als alle Fronten in einen Erschöpfungszustand fielen, die Pat-Situation sich zementierte, ein Waffenstillstand in greifbare, weil unabdingbar, Nähe rückte doch noch in den Konflikt eingreifen und das Blatt zu Gunsten der Alliierten drehen würde.

Außerdem brach die Heimatfront zusehends zusammen die Versorgungslage wurde katastrophal und mündete in den bekannten Hungerwinter. So,dass sich die Bevölkerung begann von der Regierung, besser Kaiser und dessen Hofschranzen, abzuwenden die Durchhalteparolen als „Sch…hausparolen“bezeichnete und so die „Dolchstoß-Legende“ ihren Lauf nahm.

Daher der Spruch der zurückkehrenden Soldaten und auch mancher Politiker in der Weimarer Republik:

„Im Felde unbesiegt.“

Und durch die harten Bedingungen der "Versailler-Vertrages" war die dann folgende Waffengang in WK II vorprogrammiert und abdingbar.