Zitat von
Nietzsche
Das klappt aber nur, solange der Patriot oder Nationalist nicht andere herabwürdigt. Man kann ein Patriot sein, und daher das Eigene hervorheben, verbessern und schützen. Wenn man das in einem gewissen Rahmen macht (im eigenen Land) dann ist das ok. Legt man das aber auf z.B. Europa um und behauptet, weltoffen und patriotisch gleichzeitig zu sein, dann ist das schlichtweg gelogen und es funktioniert so auch überhaupt nicht. Die Kulturunterschiede bzw. Mentalität, Wertevorstellung, Bildung, etc. sind viel zu verschieden, als dass man sie in einen Topf werfen könnte.
Ich denke nicht, dass es bei Nathan eine Bildungslücke ist oder er nicht intelligent genug ist. Das sind wieder genau die sinnlosen Behauptungen, die uns in jeder Diskussion zu nichts führen lassen. Gemeinsamkeiten haben wir ja schon. Er möchte auch, dass ansich in der Türkei die Türken leben, in Deutschland die Deutschen und in Syrien die Syrer. Er möchte aber gleichzeitig eine offene Welt, die funktioniert aber nur, wenn das dann ALLE Länder so machen. Wenn nur ein paar Länder ihre Türen öffnen und unkontrolliert Menschen hereinlassen, dann wird aus diesem offenen Land, in welches Menschen mit einer anderen Mentalität einwandern (denn in DEREN Ländern ändern SIE es eben nicht), wieder genau dasselbe geschlossene Land werden. Denn die Leute die kommen, kommen selber aus geschlossenen Ländern....
Entweder man macht daher eine Art von Pakt, nach und nach mit allen Ländern dieser Erde, wobei man diese Pakte mit Menschenrechten und einigen minimalsten Beschränkungen macht (keine Verbrecher etc. etc). Das wäre dann echte Politik. Oder man macht die Grenzen nur ganz auf und ganz zu, gerade so, wie die Stimmungslage der Menschen im Land ist. Das ist das, was man heute Politik SCHIMPFT. Denn funktionieren tut es nicht wie man sieht.
Wer also letztlich eine offene Welt und offene Gesellschaft will muss einsehen, dass er dafür offene Menschen benötigt. Ist das nicht gegeben kann man davon ausgehen, dass es Rückschritte geben wird. Die uns dann wieder in Nationalstaaten verwandelt.
Genau das, was wir jetzt sehen.
Provoziert aber nicht von denen, die kommen, sondern von denen, die zulassen, dass eine uneingeschränkte, ungefilterte Menschenmenge kommen darf, die dieselben Rechte und "Privilegien" (extra in Anführungszeichen weil wir diese ja abschaffen) haben wie die Bevölkerung und das Volk hier.
Will man also etwas ändern, muss man beim Wählen was ändern. Und wie Nathan festgestellt hat, bekommt er mit dieser Einstellung bei keiner der etablierten Parteien weiter. Was sogar ihn als relativ Linken dazu bringt AfD zu wählen (oder das zu behaupten, mir ist das ja egal aber ihr werdet euch daran wieder festbeißen). Die Gemeinsamkeit ist, dass auch er keine Destabilisierung des Status Quo haben möchte und dazu bereit ist, etwas ansich extrem gegenteiliges zu wählen. Das setzt aber Offenheit voraus, Wille und Mut. Ob er das tut ist egal, aber diese Einstellung müssten nun ganz viele andere Linke und unzufriedenen Menschen haben. Haben sie aber leider nicht. Sie lassen sich nämlich dann von den Medien, der Gesellschaft und ihrem eigenen schwachen Willen verleiten wieder so zu wählen wie immer, oder vielleicht einfach nur eine andere etablierte Partei zu wählen, was aber klarerweise überhaupt nichts ändert.
"Der Lokführer wechselt, aber es geht immer noch auf den Abgrund zu."